Kanarische Inseln: Welche ist die Schönste für wen?

Traumstrand Papagayo auf der Kanarische Inseln Lanazrote im Sonnenuntergang

Last Updated on 20. Juni 2024 by Gela

Sieben Rosen im Atlantik heißen die kanarischen Inseln prosaisch auf Spanisch. Aber welche ist die Schönste: Teneriffa, Gran Canaria, Lanzarote, Fuerteventura, La Gomera, La Palma oder El Hierro? Fast jede:r hat einen Favoriten unter den Kanaren. Dabei kennt kaum jemand alle kanarische Inseln. Ich habe sie alle kennengelernt und verrate euch, welche Insel für wen am besten passt.

Kanarische Inseln im Vergleich: Welche passt zu mir?

Ich liebe die Kanarischen Inseln, weil sie so ein vielfältiges Reiseziel sind. Berge und Meer, Baden, Wandern und dazu leckeres spanisches Essen ergeben für mich die perfekte Mischung für einen gelungenen Urlaub.

So kommt es, dass ich im Lauf der Jahre mindestens zehn Mal dort war und inzwischen alle  Kanarischen Inseln besucht habe – einige mehrfach. Auf La Gomera, Teneriffa, Gran Canaria, Lanzarote mit La Graciosa und auf Fuerteventura war ich schon mit Kind, aber auch im Urlaub als Paar oder Single. El Hierro und La Palma habe ich im Urlaub mit Freunden und als Paar kennengelernt.

Ehrlich gesagt bin ich immer der Verzweiflung nah, wenn mich jemand fragt, welche Kanarische Insel die Schönste ist. Denn Schönheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters. Ich selbst liebe alle Kanaren, wenngleich jede ihre Besonderheiten hat, die ich speziell schätze und je nach Situation vorziehe. Ich bummle gern durch pittoreske Bergdörfer, genieße Sightseeingtouren im Mietwagen zu Naturspektakeln, erwandere mir genussvoll mystische Nebelwälder oder erhabene Aussichtspunkte und entspanne am Strand – egal ob mit weißem oder mit schwarzem Lavasand.

Diese geniale Mischung bieten (fast) alle Kanaren. Welche Insel für euch passt, hängt daher vor allem davon ab, wie ihr euch euren Urlaub vorstellt. Je nachdem werdet ihr die eine oder andere Kanarische Insel am schönsten finden.

Sonnenuntergang am Strand auf Teneriffa

Sonnenuntergang am Strand auf Teneriffa

Was man über die Kanarischen Inseln wissen muss

Die kanarischen Inseln waren lange vor Corona verschont, dann wurden sie doch zur Risikoregion. Jetzt ist die Reisewarnung wieder aufgehoben worden.

Landeskunde: Politisch gehören die Kanaren zu Spanien und damit zur Europäischen Union. Eure Krankenversicherung gilt hier also. Innerhalb Spaniens bilden die Kanaren eine autonome Region. Die Regierung der Kanarischen Inseln sitzt auf der Hauptinsel Teneriffa, doch Teile der Insel-Verwaltung sind auf Gran Canaria angesiedelt.

Sprache: Das Spanisch, das auf den Kanaren gesprochen wird, ist eine Mischung aus dem europäischen Festland-Spanisch und dem Spanisch lateinamerikanischer Länder. Das geht darauf zurück, dass im 19. Und frühen 20. Jahrhundert viele Kanaren nach Lateinamerika auswanderten und wieder zurückkamen.

Geografie: Geografisch gehören die Kanaren zu Afrika. Sie liegen weit vor der Küste Marokkos im Atlantik. Die kanarischen Inseln sind vulkanischen Ursprungs. Das hat gerade erst der Ausbruch des Vulkans Cumbre Vieja im Süden der Insel La Palma sehr lebhaft ins Gedächtnis gerufen. Man erkennt es aber auch an dem schwarzen Lavasand, der auf fast allen Inseln außer Fuerteventura an den Stränden vorherrscht. Auf den Kanarischen Inseln befindet sich mit dem Vulkan Teide zudem der höchste Berg Spaniens (3715 Meter).

Natur: Man unterscheidet die Inseln des östlichen Archipels: Lanzarote, Fuerteventura und die östliche Hauptinsel Gran Canaria. Sie sind etwas flacher und nicht ganz so grün wie die vier Inseln des westlichen Archipels Teneriffa, La Gomera, La Palma und El Hierro. Die Flugzeit ab Deutschland beträgt zu den östlichen Inseln rund 4, zu den westlichen etwa 5 Stunden.

Kanarische Inseln: Berge, Vulkane, Wald

Kanarische Inseln (hier Teneriffa): Vulkanisch, karg und grün zugleich

Kanarische Inseln: Klima, Wetter, beste Reisezeit

Klima: Das Klima auf den Kanaren ist an der Küste ganzjährig mild, im Sommer selten heiß, im Winter eher feucht und windig als kalt. Das hat den Kanarischen Inseln den Beinamen „Inseln des ewigen Frühlings“ eingebracht. Auf dem westlichen Archipel kann in großen Höhen im Winter Schnee liegen.

Beste Reisezeit: Die beste Reisezeit sind die Monate September bis Dezember. Dann sind die spanischen Urlauber weg und der Atlantik hat noch angenehme Badetemperaturen. Allerdings können auch mal Herbststürme über die Inseln fegen. Ich war auch schon im Januar und im März auf den Kanaren. Auch dann kann man baden, nur sind das Wasser und der immer wehende Wind dann kühler. Im Norden der Inseln des westlichen Archipels regnet es dann mitunter viel. In einem anderen Beitrag stelle ich euch weitere warme Winterreiseziele vor.

Wetter: Ein seltsames Wetterphänomen bringt der Sahara-Wind Calima. Dann ist es oben im Gebirge oft wärmer als unten an der Küste. Normalerweise sind die Küsten sonnig, in den Bergen bilden sich aber durch den Nordostpassat oft Wolken. So konnte sich in höheren Lagen eine üppige Vegetation entwickeln, die von Insel zu Insel unterschiedlich ist. Auf allen Inseln wachsen Königspalmen, Agaven und Feigenkaktus. Die Vegetation ist auf allen Inseln im Norden üppiger als im Süden.

Kind beim Wandern auf Gran Canaria

Kanarische Inseln sind normalerweise oben im Gebirge kühl – außer es herrscht Calima.

Allgemeine Tipps für die Kanarischen Inseln

Kleidung: Wenn ihr eure Kleidung von hochsommerlich warm bis frühlingsfrisch und regnerisch variieren könnt, seid ihr gut eingekleidet. Für den Strand sind Flipflops oder Badeschuhe ratsam, weil der schwarze Sand sich in der Sonne extrem erhitzt. Ins Gepäck gehört auch wenigstens eine wärmere Jacke, da der Wind abends erfrischt.

Fincaurlaub: Die Kanarischen Inseln sind ideal für Individualtouristen. Es gibt ein breites Angebot an Ferienwohnungen und Ferienhäusern.

Essen gehen: Falls ihr Hotelurlaub vorzieht, könnt ihr auf die Halbpension getrost verzichten und stattdessen lieber jeden Abend in ein anderes (Fisch-)Restaurant gehen. Im Inland ist Conejo almorejo (Kaninchen) eine kanarische Spezialität. Papas arrugadas – in wenig Meersalzwasser schrumpelig gekochte Kartoffeln und Mojos – würzige kalte Saucen – gehören zu allen Fisch- und Fleischgerichten. Auf der Dessertkarte ist neben dem spanischen Karamellpudding Flan das Mandel-Honig-Gemisch Bienmesabe eine Sünde wert. Typisch Kanarische Gerichte stelle ich euch in meinem Beitrag Kanaren kulinarisch: Spanisch Essen auf Gran Canaria vor.

Rundfahrt: Wer auf den Kanarischen Inseln reinen Badeurlaub macht, verpasst einiges. Jede der Inseln wartet mit ganz speziellen Naturphänomenen auf. Daher solltet ihr unbedingt wenigstens eine Rundtour machen und auch mal ins Landesinnere fahren. Inselrundfahrten im Bus bieten alle Hotels. Wenn ihr mehr als eine Tour plant, empfehle ich euch einen Mietwagen.

In einem extra Beitrag erfahrt ihr alles Wichtige zum Autofahren auf den Kanarischen Inseln.

kleine Tisntenfische mit Papas und Mojo

Typisch Kanarisches Essen: Seafood mit Papas arrugadas con Mojo

Sind die Kanarischen Inseln gefährlich?

Der Vulkanausbruch auf La Palma hat Sorgen vor weiteren Vulkanausbrüchen auf anderen Inseln geschürt. Doch dafür gibt es derzeit keinerlei Hinweise. Die vulkanische Aktivität auf den Kanarischen Inseln wird sehr genau beobachtet. So ist es ja auch auf La Palma gelungen, alle Menschen rechtzeitig aus dem Gefahrengebiet zu evakuieren.

Gefährliche Tiere gibt es auf den Kanarischen Inseln nicht.

Da die Kanarischen Inseln zu politisch und kulturell zu Europa zählen, ist die Kriminalität dort ähnlich wie in anderen Reiseregionen Europas. In Touristenzentren ist zur Hochsaison und im Gedränge sicherlich Vorsicht vor Taschendieben angebracht.

Wie immer wenn es um die Sicherheit auf Reisen geht, hilft auch vor einer Reise auf die Kanaren ein Blick in die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes.

Strandurlaub mit Kind auf den Kanarischen Inseln

Entspannt am Strand auf den Kanaren (hier Gran Canaria)

Kanarischen Inseln: Welche Insel passt für wen?

# Gran Canaria: Vielfalt und Strandleben

Gran Canarias Natur ist extrem vielfältig. Die Berge sind zwar nicht ganz so hoch wie auf Teneriffa. Auch Nebelwald gibt es auf Gran Canaria nicht. Dafür blühen ab Ende Januar in den Hochlagen Mandelbäume. Zum Wandern locken viele aussichtsreiche Felsengipfel, die zum Teil leicht erreichbar und daher auch für Genusswanderer und Familien gut als Ausflugsziele geeignet sind.

Eine Besonderheit auf Gran Canaria sind die vielen Höhlen, von denen einige bis heute bewohnt sind. Darüber informiert auch ein Höhlenmuseum. Weitere interessante Museen und eine schöne Altstadt finden sich in der Inselhauptstadt Las Palmas. Ein Naturspektakel ist zudem das ausgedehnte Dünengebiet von Maspalomas, das an die nahe Sahara erinnert.

Der Pauschaltourismus hat sein Zuhause auf Gran Canaria vor allem im Süden rund um Maspalomas. Dort gibt es ein riesiges Unterhaltungsangebot, inklusive Vergnügungspark. Auch die Inselhauptstadt Las Palmas ist gut mit Hotels versorgt. Individualtouristen finden im Norden oder im Landesinneren Rückzugsorte.

Die Strände sind auf Gran Canaria außer im Nordwesten von hellem Sand bedeckt und komplett erschlossen. Wir haben aber selbst im touristischen Süden immer ein Stück Strand gefunden, wo wir reichlich Abstand zu unseren Nachbarn hatten.

Kind in den Dünen von Maspalomas auf der Kanareninsel Gran Canaria

Die Dünen von Maspalomas sind einzigartig.

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Baden und Wandern auf Gran Canaria

Höhlen auf Gran Canaria

Berggipfel auf Gran Canaria

Gran Canarias Gebirge ist ein Wandergiebt mit skurrilen Felsengipfeln.

# Lanzarote (mit La Graciosa): Typisch kanarisch in klein und bunt

Berge zum Wandern im Nordwesten, aufregende Vulkanlandschaften im Timanfaya Nationalpark im Südwesten, Weinanbau und Bodegas in La Geria im Südosten, Traumbuchten im Süden, historische Städte und Dörfer im Landesinneren: Wer eine Insel sucht, die für jeden etwas zu bieten hat, ohne dass dazwischen lange Strecken zurückgelegt werden müssen, ist auf Lanzarote richtig. Per Direktflug ist die östlichste Kanarische Insel in gut 4 Stunden aus Deutschland erreichbar.

Strandurlauber lassen sich im Süden nahe der Playa Blanca oder Papagayo nieder. Wer im Norden nach dem Wandern Baden will, findet diverse Charcos – Naturpools im Meer (Achtung: Badeschuhe einpacken!). Die kleine Insel La Graciosa vor der Nordspitze Lanzarotes besteht nur aus Sanddünen und ist mit einem Tagesbesuch erschlossen.

Das Must See auf Lanzarote ist eindeutig der Timanfaya Nationalpark, der aktiven Vulkanismus hautnah erlebbar macht. Eine Extra-Portion Charme erhält die Insel durch die verspielten Kunstwerke und Bauten von Cesar Manrique. Der einheimische Architekt und Künstler hat unter anderem die Höhle Jameos del Agua und den Aussichtspunkt Mirador del Rio gestaltet. Seine Windspiele finden sich auf mehreren Kreisverkehrsinseln und auch sein Wohnhaus, das er in Lavablasen hineingebaut hat, ist einen Besuch wert.

Auf Lanzarote war ich ohne Kind in einer Ferienwohnung bei Arrieta und mit Kind in Playa Blanca. Dort habe ich das Hotel Iberostar Selection Lanzarote Park * als kinderfreundlich und strandnah in Erinnerung.

Mehr über Lanzarote mit Kindern: Ina stellt auf ihrem Blog Sport Tours Travel die schönsten Strände von Lanzarote vor.

Kamelreiten auf Lanzarote im Timanfaya Nationalpark

Im vulkanischen Timanfaya Nationalpark auf Lanzarote kann man Kamelreiten.

Playa Blanca auf Lanzarote

Playa Blanca ist eines der Zentren für Pauschalreisen auf Lanzarote

# Fuerteventura: Inselparadies für Surfer und Strandurlauber

Fuerteventura ist per Direktflug in 4,5 Flugstunden aus Deutschland erreichbar. Strandurlauber haben hier die große Wahl. Denn der gesamte Inselosten ist gesäumt von weißen Sandstränden. Vor allem Surfer finden hier ihr Paradies. Nicht umsonst werden auf Fuerteventura die europäischen Windsurf-Meisterschaften ausgetragen, denn es weht meist ein starker (fuerte) Wind (ventura).

Aktivurlauber, die keinem Wassersport frönen, sind auf Fuerteventura allerdings weniger gut aufgehoben als auf allen anderen Kanarischen Inseln. Denn die Insel ist weitgehend flach und lässt ausgeprägte Wandergebiete vermissen. Sie liegt von allen Kanaren am nächsten an der Küste Marokkos, und das sieht man der weitgehend wüstenähnlichen Landschaft an.

Auch mit historischen Orten kann Fuerteventura abgesehen von Betancuria kaum aufwarten. Sehenswert sind vor allem die Küsten und Strände etwa die Playa und Punta Jandia im Südosten und das ausgedehnte Dünengebiet im NAtionalpark Corralejo im Nordosten. Dort kann man auch Kamelreiten.

Ich habe auf Fuerteventura zweimal Singleurlaub (noch ohne Kind) im Hotel Fuerteventura Princess* in Jandia gemacht. Das Hotel hat auch einen Kidsclub, Kinderpool und Spielplatz. Eine befreundete Familie hat mir vom Familienurlaub mit Kindergartenkindern im benachbarten Robinson Club Esquinzo Playa* vorgeschwärmt.

Erfahrungen mit Familienurlaub auf Fuerteventura findet ihr bei Dagmar im Flipflopblog.

Kind am Strand auf Fuerteventura

Endlose weiße Sandstrände inmitten der ausgedehnten Dünen von Morro Jable – ein Traum auf Fuerteventura

# Teneriffa: Eine Insel für alle

Teneriffa ist die größte Insel der Kanaren. Sie hat für jeden etwas zu bieten und ist per Direktflug aus vielen deutschen Städten in maximal fünf Stunden erreichbar. Teneriffa entdeckt man am besten bei einer Rundreise mit Stationen im Süden, im Osten und im Nord(west)en. Die schönsten Strände liegen im Süden und Osten. Im Norden ist der Atlantik rauher, dafür ist die Landschaft grüner. Manche Ferienhäuser sind mitten in Bananenplantagen verborgen.

Auf Teneriffa könnt ihr innerhalb weniger Stunden von 0 auf 3000 Höhenmeter kommen. Eine Seilbahn fährt bis kurz unter die Spitze des Bilderbuch-Vulkans Teide. Zum Nationalpark Teide zählt auch die Vulkanlandschaft zu Füßen des Kegels. Westlich davon kann man im-zerklüfteten Teno-Gebirge wandern, östlich erreicht man über eine Passstraße durch Kieferwälder das Añaga-Gebirge mit seinen Nebelwäldern und spektakulären Blicken auf die Küste.

Teneriffa ist ein echter Urlaubs-Allrounder: Baden, Wandern, Sightseeing, Unterhaltung – alles ist drin! Sogar Kulturliebhaber kommen hier auf ihre Kosten. In der sehenswerten Inselhauptstadt Santa Cruz dominiert das Alltagsleben. Kulturell interessant sind die historische Universitätsstadt La Laguna und einige Städte im Norden, wie La Orotava und Garchico.

Aus eigener Erfahrung empfehle ich einen Besuch im Botanischen Garten von La Orotava und mit Kindern auch im Tierpark Loro Parque. Zu den touristischen Attraktionen zählt auch der Wasserpark Siam Park in der Nähe des Haupttouristenzentrums am Strand Playa de las Americas im Süden.

Für Urlaub auf Teneriffa mit Kindern empfehle ich euch eine Homebase im Süden oder Osten. Ich habe mich beim Urlaub mit Kind in einer einfachen Ferienwohnung an der Playa de las Teresitas und im Flughafen-nahen El Medano sehr wohlgefühlt. Eine Alternative ist Fincaurlaub im Norden. Dann braucht ihr aber unbedingt einen Mietwagen. Doch dazu rate ich ohnehin.

Azulejos in Santa Cruz de Teneriffa

Teneriffas Inselhauptstadt Santa Cruz ist einen Besuch wert.

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Felsformationen im Nationalpark Teide auf Teneriffa

Ein Ausflug in die Mondlandschaft im Nationalpark Teide ist ein unvergessliches Erlebnis.

# La Gomera: Grüne Alternative

La Gomera war lange Zeit die Aussteiger-Insel der Kanaren. Viele Deutsche haben sich seit den 70er Jahren dort angesiedelt. Vor allem im Valle Gran Rey (Tal des großen Königs) ist eine große, alternative deutsche Community gewachsen – einschließlich Yoga-Zentrum und Vollmondparties. Das Tal zieht auch viele Künstler an, so dass Galerien entstanden sind. Ich habe mich dort als Single mit Kind sehr wohlgefühlt und mein Sohn hatte gleich deutschsprachige Strandspielgefährten.

Interessante Städte finden sich zudem im Norden mit Agulo, Hermigua und Vallehermoso oder im Hafenort San Sebastian. Dort kommt man gewöhnlich per Fähre aus Teneriffa an. Denn aus Deutschland gibt es keine Direktflüge nach La Gomera.

La Gomera hat viel spektakuläre Steilküste. In den Buchten sind aus ehemaligen Fischerdörfern gastfreundliche Strandurlaubsorte entstanden. Alle Wege führen mit vielen Serpentinen über die zerklüftete Hochebene, die als Nationalpark Garajonay geschützt ist. Nirgends sonst in Europa gibt es so ausgedehnte und ursprüngliche Bergnebelwälder wie in diesem Nationalpark mit seinen verwitterten Felsgipfeln.

Die Wandermöglichkeiten reichen vom kleinen Spaziergang im Zauberwald bis zur anspruchsvollen mehrtägigen Inselüberquerung. Die Natur ist mit Sicherheit die größte Sehenswürdigkeit auf La Gomera. Das gilt auch für die Küste. Im Westen lohnt sich zudem eine Bootstour bei der man Delfine und manchmal auch Wale beobachten kann.

Mit unserer Ferienwohnung im Stadtteil El Puerto des Valle Gran Rey auf La Gomera war ich nicht besonders glücklich. Ich empfehle euch mit Kindern eines der Aparthotels im zentralen und strandnahen Stadtteil Borbalan.

Mehr über meine Erfahrungen mit Kind auf La Gomera

Tipps zum Wandern mit Kindern auf La Gomera

Delfine vor der Küste der Kanarischen Insel La Gomera

Vor der Westküste von La Gomera kann man bei einer Bootstour Delfinen begegnen.

Nebelwald im Garajonay Nationalpark auf La Gomera

Die Bergrücken im Nationalpark Garjonay ragen oft bis in die Wolken hinein.

# La Palma: Insel-Allrounder für Individualtouristen

La Palma kann an Vielseitigkeit durchaus mit Teneriffa und Gran Canaria mithalten. Per Direktflug ist die westlichste Kanareninsel aber nur von wenigen deutschen Städten erreichbar. La Palma ist im Norden sehr grün, im Süden vulkanisch geprägt.

Strandurlauber finden in den Buchten von Puerto Naos und Tazacorte im Westen oder rund um die Inselhauptstadt Santa Cruz de La Palma im Osten Badegelegenheiten. Dort gibt es auch ein gewisses Unterhaltungsangebot. Naturliebhaber und Wanderer erkunden die Lorbeerwälder Los Tilos, die Caldera Taburiente oder den höchsten Berg von La Palma, den Roque de los Muchachos. Kulturinteressierte bummeln durch die Altstädte und Museen von Los Llanos und Santa Cruz.

Das Hotelangebot ist auf La Palma eher begrenzt. Wir hatten als Ausgangspunkt eine Finca in der fruchtbaren Ebene rund um die historische Stadt Los Llanos gewählt. Von dort sind Strand und Berge schnell erreicht. Sogar eine archäologische Stätte der kanarischen Ureinwohner Guanchen kann man dort finden. Eine spektakuläre Küstenstraße führt in den Nordwesten der Insel, der weitgehend dem Individualtourismus vorbehalten ist.

Wandern mit Kind unter Palmen auf den Kanarischen Inseln

Auf den Kanarischen Inseln könnt ihr mit euren Kindern unter Palmen wandern.

# El Hierro: Die Insel zum Abtauchen

El Hierro ist die kleinste Kanarische Insel und liegt ganz im Südwesten des Archipels. In der Regel erreicht man El Hierro per Fähre ab Teneriffa. Der kleine Flughafen wird selten angeflogen. El Hierro hat eine große, landwirtschaftlich geprägte Hochebene, die mit einigen landschaftlichen Besonderheiten wie dem Fayal-Brezal-Strauchwald oder den windgebeugten Lorbeerbäumen des El Sabinar und dem aussichtsreichen Gipfel des Malpaso zum Wandern einlädt. Sehenswert ist auch die zumeist felsige Küste, ganz besonders im Norden mit Charco Manso, Pozo de las Calcosas und Charco Azul. Nicht verpassen solltet ihr zudem das Ecomuseo de Guinea mit einem Dorf der kanarischen Ureinwohner Guanchen und Rieseneidechsen.

Vor der Südküste von El Hierro erstreckt sich ein ausgedehntes Meeresschutzgebiet. Die faszinierende Unterwasserwelt zieht zahlreiche Taucher an, die sich im kleinen Hafenort ‚La Restinga treffen.

El Hierro ist die richtige Insel für ruhesuchende Naturliebhaber und Taucher. Wer vor allem Badeurlaub plant und Unterhaltungsangebote sucht, ist auf El Hierro definitiv falsch. Strand gibt es kaum, dafür aber einige natürliche und künstliche Charcos.

Ich war damals mit einer Freundin für eine Woche in La Restinga. Ohne Tauchen und mit Kindern würde ich einer Finca auf der Hochebene oder in der nordwestlichen Ebene den Vorzug geben, da La Restinga nur über viele, viele Serpentinen erreichbar ist.

Typisch kanarisches Haus

Grüne Fensterläden und Türen: Daran erkennt man ein typisch kanarisches Haus.

Kanaren Vergleich: Wo geht Strandurlaub, Wanderurlaub, Familienurlaub?

Nun kennt ihr die Besonderheiten der einzelnen Kanareninseln. Welche ist nun aber die Beste für Naturliebhaber, Ruhesuchende, Familien, Individualtouristen, Kulturliebhaber, etc.? Hier kommt ein Überblick wo was gut geht:

Strandurlaub: Fuerteventura, La Gomera, Gran Canaria, Lanzarote, La Palma, Teneriffa

Kanarische Inseln für Wanderurlaub: La Gomera, Gran Canaria, El Hierro, Lanzarote, La Palma, Teneriffa

Für Kultur- und Geschichtsinteressierte: Gran Canaria, El Hierro, Lanzarote, La Palma, Teneriffa

Kanarische Inseln für Familienurlaub: Alle sieben Inseln, bevorzugt Teneriffa, Gran Canaria, Lanzarote wegen ihrer Vielseitigkeit

Für Individualreisende: Alle sieben Inseln, bevorzugt La Gomera, Gran Canaria, El Hierro, Lanzarote, La Palma, Teneriffa. Auf Gomera und El Hierro ist die touristische Infrastruktur eher vom Individualtourismus geprägt. Hotels sind dort die Ausnahme. El Hierro führt mangels Fluganbindung und dank langer Fährüberfahrt im internationalen Tourismus bis heute ein Schattendasein und beherbergt abgesehen von einigen Tauchern überwiegend Inlandstouristen.

Kanarische Inseln als Pauschalreise: bevorzugt Fuerteventura, Gran Canaria, Lanzarote, La Palma, Teneriffa Teneriffa, Gran Canaria und Fuerteventura sind die Touristik-Magneten unter den Kanarischen Inseln. Vor diesen dreien hat der Massentourismus nicht halt gemacht. Auch im Süden von Lanzarote und im Osten von La Palma sind Hotelsiedlungen entstanden. Dennoch kann man all diese Inseln auch gut individuell bereisen, denn neben Hotel- und Appartmentsiedlungen gibt es auch genug Fincas un Ferienwohnungen.

Ihr sucht einen Reiseführer um euch über alle Kanarischen Inseln zu informieren? Auf amazon findet ihr einen Überblick über das Angebot.*

Strand von El Medano

Kanarische Inseln geizen selten mit Strand – dieser hier liegt auf Teneriffa.

Inselhopping auf den Kanarischen Inseln

Ihr könnt euch nicht entscheiden oder habt ganz viel Zeit? Dann probiert es doch mit einem Inselhopping auf den Kanarischen Inseln. Auf La Gomera habe ich eine Familie getroffen, die in zwei Monaten fast alle Inseln erkundet hat. Sie sind in Fuerteventura gestartet und wollten noch nach El Hierro weiter.

Für ein Inselhopping bietet sich eine Route von Osten nach Westen an. Dann bucht ihr einen Hinflug nach Fuerteventura und einen Rückflug ab Teneriffa. Wahrscheinlich lohnt es sich auch, den Mietwagen für die gesamte Zeit zu buchen. Der Rabatt für die Langzeitmiete sollte die Mehrkosten für den abweichenden Rückgabeort aufwiegen.

Von Fuerteventura ist es nur eine kurze Fährüberfahrt nach Lanzarote. Von dort verkehren viele Fähren nach Gran Canaria. Auch zwischen Gran Canaria und Teneriffa bestehen sehr regelmäßige Fährverbindungen. Von dort nach La Palma dauert es etwas länger, ebenso wie von La Palma nach La Gomera und von dort weiter nach El Hierro.

Fähren auf den Kanarischen Inseln könnt ihr zum Beispiel bei directferries online buchen. Zwischen den westlichen Kanaren verkehrt die Reederei Fred Olsen, bei der ihr auch direkt online buchen könnt.

Fährüberfahrt Gran Canaria Lanzarote

Lanzarote (im Bild) und Fuerteventura liegen so nah zusammen, dass sich ein Tagesausflug mit der Fähre anbietet.

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Kategorie Europa, Spanien

Schreiben und Reisen als Beruf und Hobby: Gela - alias Angela Misslbeck - weiß, worauf es unterwegs mit Kind ankommt. Als langjährige Journalistin, Buchautorin, reiselustige Mama und Vanlife-Fan teilt sie ihr umfangreiches Erfahrungswissen und stellt Reiseziele in Deutschland, Europa und fernen Ländern vor.

1 Kommentare

  1. Wow, was für ein Mammutartikel. Jetzt habe ich gaanz große Sehnsucht und würde am liebsten gleich los…auf welche Insel? Egal! Dank deiner Vorstellung „kenne“ ich sie nun alle (vorher nur Teneriffa und La Palma). Das wird sicherlich in die nächsten Urlaubsplanungen einfließen. Danke für deine Mühe!

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