Beim Camping Sardinien mit dem Wohnmobil entdecken: Route, Tipps und Stellplätze

Wohnmobil-Stellplatz auf Sardinien direkt am Strand

Last Updated on 8. November 2023 by Gela

Im Frühling 2023 haben beim Camping Sardinien erkundet. Hier zeige ich euch unsere Route auf Sardinien mit dem Wohnmobil für 14 Tage, unsere schönsten Stellplätze und Campingplätze direkt am Meer. Außerdem gibt es Tipps für die Anreise aus Deutschland mit der Fähre, Erfahrungen zu einer Sardinien Camper-Tour im April und zum Frei stehen.

Sardinien mit dem Wohnmobil: Infos und Erfahrungen

Ach, Sardinien! Nach Sizilien und Korsika ist das nun die dritte Insel im östlichen Mittelmeer, die mich bezaubert hat. Eigentlich wollten wir Sardinien mit dem Wohnmobil umrunden – und zwar 14 Tage lang von Campingplatz zu Campingplatz direkt am Meer entlang. Doch den Plan habe ich schnell aufgegeben. Denn ich hatte einfach krass unterschätzt, wie groß und voller schöner Orte die italienische Insel ist.

Sardinien dehnt sich rund 270 Kilometer von Norden nach Süden und gut 150 Kilometer von Osten nach Westen aus. Allein die Küste misst satte 1850 Kilometer Umfang. Hinzu kommen sehr viele Berge, die einige Umwege erfordern.

Erlebt haben wir schließlich die Ostküste, den Süden und den Südwesten. Und auch dort haben wir einige Regionen ausgelassen. Sardinien hat einfach unfassbar viele wunderschöne Strände, von denen einige so türkisblau sind wie in der Karibik. Deshalb wird Sardinien auch als Karibik Europas bezeichnet. Dazu gibt es jede Menge reizvolle Ausflugsziele in der Natur, charmante Städte und Orte sowie kulturelle und historische Sehenswürdigkeiten, wie die sehr speziellen Nuraghen-Türme und -Siedlungen. Doch dazu demnächst mehr in einem anderen Beitrag.

karibischer Strand auf Sardinien

Strände wie in der Karibik gibt es auf Sardinien einge.

Sardinien mit dem Camper: Straßen und Route

Unsere Sardinien Rundreise im Womo startete und endete in Olbia im Nordosten, wo die Fähre aus Livorno anlegt. Von dort sind wir zunächst der Ostküste nach Süden gefolgt und dann etwa die halbe Westküste bis zur Sinis-Halbinsel wieder nach Norden gefahren. Von Oristano ging es am Ende bequem und schnell auf der Autobahn quer über die Insel zurück zur Fähre in Olbia.

Unsere Wohnmobil-Route führte durch Gebirge, an der Küste entlang und durch Küstengebirge. Langweilig wurde sie nie. Schwierig oder eng war es aber auch selbst auf den Bergstrecken nicht. Die meisten Straßen sind nach meinen Erfahrungen gut in Schuss.

Straße mit Panorama am Meer auf Sardinien

Panoramastraße im Süden von Sardinien

Sardinien mit dem Wohnmobil: Unser Reisebericht in Kürze

Schon auf der Fahrt von der Fähre zum ersten Campingplatz auf Sardinien haben wir drei tolle und total verschiedene Stopps eingelegt. Zwei führten uns zu Orten der Nuraghen in die Frühgeschichte von Sardinien und einer zu einer Quelle mitten in die Natur, bevor wir am Abend an der Hafenpromenade von Cala Gonone bummeln und Pizza essen waren.

Auch der an sich öde Rückweg aus dem Westen in den Osten auf der Autobahn hielt zwei lohnenswerte Etappenziele bereit. Das erste war der Nuraghenturm Losa (direkt an der Autobahn), das zweite der Strand von Budoni. Am Ende blieb immer noch Zeit zum Abendessen und für einen Spaziergang in Olbia.

Mit ihrer bunten Mischung aus Kultur, Natur, Stadt, kulinarischem Genuss, Strand und Meer sind diese Tage absolut typisch für unseren gesamten Wohnmobiltrip durch Sardinien. Eine ähnlich abwechslungsreiche Kombination von Aktivitäten hatten wir 14 Tage lang beinahe täglich.

Nuraghen-Turm Losa auf Sardinien

Nuraghen-Turm Losa

Camping auf Sardinien: Highlights und Reiseplanung

Mein persönliches Highlight war die Region Sulcis Iglesiente mit ihrer Steilküste und der spannenden Bergbau-Vergangenheit im Südwesten Sardiniens. Aber auch die vielen wunderschönen Strände, die eine oder andere aussichtsreiche Küstenwanderung und der Bummel durch Cagliari zaubern mir in der Erinnerung ein nachhaltiges Lächeln aufs Gesicht. Mehr über die meiner Meinung nach schönsten Orte auf Sardinien erfahrt ihr demnächst in einem extra Beitrag. Hier geht’s weiter mit unseren Erfahrungen zum Camping-Urlaub auf Sardinien.

Da wir sehr kurz entschlossen nach Sardinien gereist sind, hatte ich nicht viel Zeit zur Vorbereitung. Sehr gute Dienste hat mir dabei der Wander- und Reiseführer „Sardinien mit Kindern“ aus dem Naturzeit Verlag geleistet. Er enthält nicht nur Wandertipps für Familien und Genießer, sondern listet auch die Campingplätze auf Sardinien mehr oder weniger vollständig. Außerdem enthält er Infos zu lohnenswerten Ausflugszielen und beschreibt unzählige Strände.

Reiseführer Sardinien mit Kindern bei amazon kaufen*

Zusätzlich hatte ich den Sardinien-Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag (bei amazon kaufen*) und den Rother Wanderführer für Sardinien (bei amazon kaufen*). Der Wanderführer enthält allerdings sehr viele anspruchsvolle Wanderungen, von denen nur wenige mit Kindern geeignet sind.

Lost Places auf Sardinien: Laveria Lamarmora in Nebida

Lost Places auf Sardinien: Laveria Lamarmora in Nebida (iglesiente)

Wie kommt man mit dem Wohnmobil nach Sardinien?

Nach Sardinien fahren Fähren aus verschiedenen Häfen. Wenn ihr aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz kommt, und nicht vorher Korsika besucht, dann nimmt man am besten eine Sardinien-Fähre ab Genua oder Livorno. Um zu einer dieser Sardinien-Fähren zu kommen, muss man aus Deutschland zunächst über die Alpen. Wir haben aus dem Nordosten die schnelle Brenner-Route über die Inntal-Autobahn in Österreich, Bozen, Verona, Bologna und Florenz nach Livorno gewählt. Für einen längeren Zwischenstopp bietet sich Bologna an, das schon relativ südlich liegt und viele Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Mehr darüber in Tinas Urlaubsreise.Blog.

Aus dem Westen könnt ihr auch die Route durch die Schweiz nehmen.

Wenn ihr Zeit habt und im Sommer reist, könnt ihr auf der Brenner-Route das „Papperl“ für Österreich sparen, indem ihr von Garmisch über Mittenwald bis zur Autobahnauffahrt Innsbruck-Süd fahrt. Wählt ihr die Schweiz-Route findet ihr in meiner Routenbeschreibung für den Roadtrip nach Korsika durch die Schweiz und Italien eine Variante, um die Autobahngebühr für die Schweiz zu sparen.

In Italien fallen auf beiden Routen Mautgebühren an. Der Unterschied fällt finanziell kaum ins Gewicht. Nur wenn ihr die Sardinien-Fähre von Genua nehmt, kommt ihr bei der Maut auf der Route durch die Schweiz günstiger weg. Dafür ist die Fähre von Genua teurer als von Livorno nach Sardinien.

Fähre nach Sardinien von Grimaldi Lines im Hafen von Livorno

Unsere Fähre nach Sardinien von Grimaldi Lines im Hafen von Livorno

Stellplatz-Tipps für die Anreise nach Sardinien mit dem Wohnmobil

Da ich von der Haustür bis zum Hafen von Livorno rund 1400 Kilometer allein am Steuer zurücklegen musste, war ein Übernachtungsstopp angesagt. Geplant hatten wir, in Hall (Tirol) auf den Stellplatz am Schwimmbad zu fahren, der (im Gegensatz zum angegliederten Campingplatz) ganzjährig geöffnet sein soll.

Wir sind aber schneller vorangekommen als gedacht und daher erst auf dem Wohnmobilstellplatz in Trient (Trento) geblieben. Der Platz liegt nur drei Minuten von der Autobahn entfernt, ist aber dennoch ruhig. Ein Supermarkt und eine (gute) Pizzeria sind in rund 15 Minuten zu Fuß erreichbar. Das Sanitärgebäude war blitzblank und beheizt. Strom kostet extra, Ver- und Entsorgung sind beim Übernachtungspreis von 12 Euro inklusive.

Wohnmobil-Stellplatz in Trento (Trient) bei der Anreise nach Sardinien

Unser Wohnmobil-Stellplatz in Trento (Trient) bei der Anreise nach Sardinien

Was kostet die Fähre nach Sardinien mit dem Wohnmobil?

Von Livorno nach Olbia auf Sardinien fahren täglich rund sechs Fähren, im Sommer vielleicht sogar mehr. Wir haben uns für die Nachtfähre entschieden und auf beiden Strecken eine Kabine dazu gebucht. Inklusive Kabine und Wohnmobil haben wir zu zweit für die Fähre nach Sardinien rund 350 Euro (hin und zurück) bezahlt. Ich fand das sehr günstig. Möglicherweise war das ein Last Minute Preis, denn ich habe erst drei Tage vor der Überfahrt gebucht. Das solltet ihr in der Hochsaison im Sommer besser lassen, wenn ihr nicht in der Toskana hängenbleiben wollt, statt beim Camping Sardinien zu genießen.

Von Livorno fahren drei Fährgesellschaften. Mit Corsica Sardinia Ferries haben wir bei unseren beiden Roadtrips nach Korsika sehr gute Erfahrungen gemacht. Die hatten aber leider keinen Platz mehr für unseren Camper. Außer Corsica Ferries bedienen die Reedereien Moby und Grimaldi Lines die Strecke Livorno – Olbia. Moby wäre rund 100 Euro teurer gewesen. Daher fiel die Wahl auf Grimaldi Lines.

Besonders toll fanden wir die Grimaldi-Schiffe jedoch nicht. Es waren viele Schmierer und Flecken an den Wänden in den Fluren, Treppenhäusern. Vielleicht lag das aber auch an der Vorsaison, und die Schiffe werden vor der Saison noch optisch überholt. Auch die Kabinen waren nicht wirklich sauber und die Betten eher Pritschen. Da haben wir uns auf den Corsica Sardinia Ferries deutlich wohler gefühlt.

Den Preisvergleich für die Fähre nach Sardinien mit dem Wohnmobil habe ich übrigens bei directferries.de gemacht und dort auch gebucht. Der Preis war der Gleiche, den wir gezahlt hätten, wenn wir bei Grimaldi Lines direkt gebucht hätten.

Blick auf Schiffe in Livorno von der Fähre nach Sardinien

Beim Auslaufen aus dem Hafen von Livorno passieren wir andere Fähren.

Sardinien mit dem Wohnmobil: Unsere Route mit Etappen und Entfernungen im Überblick

Insgesamt haben wir auf Sardinien mit dem Wohnmobil mehr als 900 Kilometer zurückgelegt. Dabei kommt man nach meiner Erfahrung abseits der Autobahn meist nicht sehr schnell voran. Dennoch hat sich kein Fahrtag übermäßig lang angefühlt. Denn wir haben fast immer längere Zwischenstopps eingelegt, mal zum Wandern und mal, um etwas anzusehen. Aber letztlich ist bei einem Sardinien Roadtrip im Camper auch manchmal der Weg das Ziel.

Fähre Olbia Cala Gonone Camping Sardinia 129 km
Cala Gonone Camping Bella Vista Camper Service Porto Corallo 133 km
Camper Service Porto Corallo Camping Capo Ferrato 43 km
Camping Capo Ferrato freier Stellplatz nahe Cala D’Ostia 108 km
Cala D’Ostia Agriturismo Le Scuderie de Morimenta (über die Südkap-Route) 106 km
Agriturismo Le Scuderie de Morimenta in Gonnesa Area Camper Sosta San Nicoló 42 km
San Nicolo Camping Nurapolis, S‘Archittu 134 km
Camping Nurapolis Fähre Olbia 190 km
Sonnenaufgang auf dre Sardinien-Fähre in der Bucht von Olbia

Sonnenaufgang auf der Nacht-Fähre nach Sardinien in der Bucht von Olbia

Panoramarouten auf unserer Sardinien Wohnmobil-Tour

Einige Abschnitte auf unserer Route durch Sardinien mit dem Wohnmobil waren wirklich spektakulär. Die Panoramaroute durch die Ogliastra im Osten hat uns leider das Aprilwetter im wahrsten Wortsinn verhagelt. Weitere Highlights auf unserer Sardinien Campertour haben wir aber sehr genossen:

# Flamingos am Straßenrand

Rund um Cagliari verläuft die Straße direkt an Lagunen und Salinen entlang. Dort standen richtig viele Flamingos.

# Küstenstraßen im Süden

In Pula lohnt sich der Abstecher in die Via Flumendosa. Dort geht es immer am Meer entlang. Noch etwas weiter südlich schlängelt sich die SP71 als Panoramaroute im Süden direkt am Meer entlang mit einzigartigen Ausblicken, etwa auf das Capo Malfatano.

# Bergstrecke durch das Sulcis Iglesiente im Südwesten

Wo die SP 83 von Gonnesa nach Portixeddu an die Küste kommt, liegt das Meer meist tief unten. Aber auch die Berglandschaft in dem einsamen Küstengebirge bietet ein sensationelles Panorama.

Flamingo in einer Lagune auf Sardinien

Die schönsten Campingplätze auf Sardinien im April

Wie bereits oben erwähnt gibt es nicht viele Campingplätze auf Sardinien, die Anfang April und vor allem vor Ostern bereits geöffnet sind. Überzeugt haben uns aber alle Campingplätze, die wir genutzt haben.

# Cala Gonone Camping Sardinia im Pinienwald

Sardinia Camping Cala Gonone hat am 30. März genau rechtzeitig für uns geöffnet. Die Stellplätze auf dem Naturcamping liegen unparzelliert und meist schattig, aber nicht immer eben in einer Pineta. Es gibt auch Bungalows. Der Campingplatz liegt direkt im Ort und höchstens zehn Minuten Fußweg vom Strand und vom Hafen entfernt. Supermärkte und Restaurants sind ebenso schnell erreicht. Fußball-, Basketball- und Tennisplatz, Spielplatz, sowie ab Juni auch ein Pool und ein Restaurant.

Preis im April 2023 für 2 Personen und Camper bis 7 m Länge: 24 Euro pro Nacht, Strom 4 Euro, mehr: https://www.calagononecamping.com/de/

Cala Gonone Camping Sardinien mit Wohnmobil

# Camping Village Capo Ferrata an der Costa del Rey

Am südlichen Ortsrand der Costa del Rey liegt das große Camping Village Capo Ferrata direkt am Meer. Die parzellierten und sonnigen Stellplätze in der ersten und zweiten Reihe bieten Blick auf den breiten Sandstrand zum Sonnenaufgang. Es gibt auch Bungalows. Das Restaurant war mittags geöffnet, der kleine Supermarkt vormittags zum Brötchenverkauf. Deutschsprachige Rezeption, zwei Spielplätze, Fußball-, Basketball- und Tennisplatz, Fahrrad- und Rollerverleih.

Preis im April 2023 für zwei Personen plus Wohnmobil: 26,50 Euro pro Nacht, Strom 4,50 Euro, mehr: https://www.campingcapoferrato.com

Capo Ferrato Camping Sardinien

Fast schon kitschig: Sonnenaufgang aus dem Camper-Schlafzimmer

# Bauernhofcamping auf Sardinien im Agriturismo Les Scuderie de Morimento im Sulcis Iglesiente

Etwa fünf Kilometer vom großen Strand Spiaggia di Plagemesu liegt der Agriturismo Le Scuderie de Morimenta aussichtsreich an einem Hügel im Sulcis Iglesiente. Die Zufahrt ist steil und etwas holprig. Die Stellplätze, die wohl auch mit Zelt genutzt werden können, liegen an einem kleinen Wäldchen. Es gibt Strom, viele Toiletten und Duschen, aber keine Ver- und Entsorgung. Unbedingt empfehlenswert ist das leckere Abendessen mit hausgemachten und regionalen Produkten auf dem Agriturismo. Wir haben die Gastfamilie als sehr freundlich erlebt (entgegen anderslautenden Erfahrungsberichten im Internet). Vor der Anreise anrufen und zum Abendessen anmelden!

Preise: Für den Stellplatz haben wir 15 Euro pro Nacht bezahlt und für das 4-Gänge-Menü inkl. Wein pro Person 30 Euro. Im Internet werden Stellplatz-Preise von 25 Euro berichtet.

Adresse und Telefon: località morimenta, 09010 Gonnesa SU, Italien, +39-328-8986991

Wohnmobil-Stellplatz auf dem Agriturismo im Iglesiente

# Camping Nurapolis an der Sinis-Halbinsel

Der Camping Nurapolis am Nordende der Sinis-Halbinsel liegt direkt am Meer im Pinienwald hinter den Dünen der Spiaggia di Is Arenas. Auf dem Naturcamping am Strand definiert man seinen Stellplatz selbst. Keile sind hilfreich, beim Rangieren ist Vorsicht vor dem Sandboden und den schiefen Ästen angesagt. Der 3-Sterne-Campingplatz ist ganzjährig geöffnet. An der Rezeption gibt es Brötchen, außerdem einen Sportplatz, Grillplätze, Bar und Restaurant. Der Platz wird von einer Kooperative betrieben. In der Mitte ist ein Bereich für Dauercamper reserviert. Empfang und Bewirtung waren jedoch nirgends herzlicher.

Preise: 22 Euro pro Nacht für zwei Personen, mehr: https://www.coopsinis.it/it/859/Campeggio_Nurapolis.html

Camping Nurapolis auf Sardinien mit dem Wohnmobil

Der Vollständigkeit halber will ich hier noch den Campingplatz Cala D’Ostia erwähnen, der im Süden der Insel liegt und ebenfalls ganzjährig geöffnet ist. Der riesige Campingplatz wirkte aber etwas vernachlässigt. Wir sind daher weiter gefahren.

Erfahrungen zum Frei Stehen auf Sardinien

Wer Sardinien mit dem Wohnmobil im Frühling bereist, hat nicht nur Campingplätze, sondern auch Wohnmobilstellplätze und Plätze zum Frei Stehen zur Verfügung. Das Frei Stehen ist zwar auch auf Sardinien schon eingeschränkt worden. In der absoluten Vorsaison, in der wir unterwegs waren, wird es dennoch vielerorts geduldet.

Die Auswahl an schönen Plätzen zum Frei Stehen ist auf Sardinien wirklich groß. Umso weniger Verständnis habe ich dafür, dass viele Camper dennoch auf Plätze fahren, an denen das Übernachten im Wohnmobil eindeutig verboten ist oder Straßen benutzen, die für Wohnmobile gesperrt sind. Die Schilder sind wirklich unmissverständlich.

Da ich mit meinem Kastenwagen nicht überall hindurch passe und auch kein Geländefahrzeug habe, mit dem ich Buckel- oder Sandpisten fahren kann, ist meine Wahl der Übernachtungsplätze eingeschränkt. In der Nähe der Cala D’Ostia sind aber auch wir fündig geworden und hatten eine ruhige Nacht auf einem kostenlosen legalen Parkplatz, die mit einem tollen Sonnenaufgang über dem Meer gekrönt wurde.

Eines sollte sich eigentlich von selbst verstehen, kann aber nicht oft genug geschrieben werden: Lasst beim Frei Stehen bitte die Campingmöbel im Wohnmobil, benutzt eure eigene Toilette und nehmt euren Müll mit! Wenn sich alle Camper benehmen, steigen die Chancen, dass die noch offenen Plätze erhalten bleiben.

Wohnmobil-Parkplatz beim Freistehen auf Sardinien

Tolle Wohnmobilstellplätze auf Sardinien direkt am Meer

Für Camper, die auf die Zusatzangebote der Campingplätze verzichten können, aber gern sicher übernachten bieten sich Wohnmobilstellplätze auf Sardinien an. Die zwei Plätze, die wir genutzt haben, waren sehr unterschiedlich, aber beide Stellplätze lagen direkt am Meer.

# Wohnmobilstellplatz San Nicoló

Fast wie Frei Stehen fühlt es sich im April auf dem Wohnmobilstellplatz von San Nicoló an. Außer einem großartigen Ausblick über den Strand von San Nicoló bietet der Stellplatz – absolut nichts. Keine Toilette, keine Dusche, keinen Brötchenservice – immerhin aber Müllentsorgung. Unten am Strand gibt es ein Restaurant. Die Straße, die direkt hinter dem Wohnmobilstellplatz vorbeiläuft, hat nachts nicht gestört. Und der Sonnenuntergang ist einfach traumhaft.

Preis: 15 Euro pro Nacht

Adresse und Telefon: Area Sosta Camper San Nicoló, 09010 Buggerru, +39-370-1062302

Sonnenuntergang am Wohnmobil-Stellplatz direkt am Strand von San Nicolo

# Bella Vista Camper Service Porto Corallo

Das genaue Gegenteil ist der ebenfalls direkt am Meer gelegene Bella Vista Camper Service in Porto Corallo. Dort gibt es außer Toiletten und Duschen (warm mit Gettoni) sogar einen Brötchenservice und die Betreiber sind sehr freundlich und hilfsbereit. Der Platz liegt außerhalb des Ortes an einer wenig befahrenen Straße mit Meerblick am Strand von Porto Corallo. Die Stellplätze sind großzügig angelegt. Manche liegen schattig unter Eukalyptusbäumen, einige nur durch einen Zaun vom Strand getrennt. Das große Restaurant mit Aussichtsterrasse war nicht geöffnet.

Preis: 15 Euro, mehr: http://www.bellavistacamperservice.com/

Wohnmobil-Stellplatz Porto Corallo im Osten von Sardinien

Camping auf Sardinien im Frühling

Wir sind am 31. März nach Sardinien gekommen. Das gilt in Sardinien noch als Winter. Ab April beginnt die Saison für Touristenattraktionen. Vorher fahren zum Beispiel keine Ausflugsschiffe. Auch die Campingplätze und Stellplätze waren anfangs fast leer. Die nervige Animation fiel überall weg, und wir hatten sogar einige der karibischen Strände ganz für uns allein.

Aus diesen Gründen fand ich es wirklich ideal, Sardinien mit dem Wohnmobil im Frühling zu bereisen. Wir mussten keinen Stellplatz vorausbuchen, konnten auch mal frei stehen, und die Atmosphäre war eigentlich überall tiefenentspannt, selbst in der Inselhauptstadt Cagliari. Ab dem Osterwochenende war etwas mehr los, aber auch da haben sich noch alle Gastgeber über die ersten Gäste gefreut.

Camping auf Sardinien im April hat jedoch auch Nachteile. Viele Campingplätze sind noch geschlossen oder haben ihre Restaurants und Läden noch nicht geöffnet – von Kinderbetreuung ganz zu schweigen. Auch Restaurants, Cafés und Supermärkte in den Touristenorten oder am Strand sind dann noch zu. Erst ab Mitte Mai haben so ziemlich alle Campingplätze auf Sardinien geöffnet, und Ende September schließen die meisten bereits wieder. Ganzjährig geöffnet sind nach meinen Recherchen nicht mehr als fünf Campingplätze auf ganz Sardinien.

Dennoch würde ich auch die nächste Tour durch Sardinien mit dem Wohnmobil im Frühling unternehmen. Denn dann blüht die Macchia und die Landschaft ist saftig grün. Das allein wiegt schon alle Nachteile auf.

Blühende Macchia an der Küste von Sardinien im Frühling

Im Frühling blüht die Macchia an der Küste von Sardinien.

Und wie ist auf Sardinien im April das Wetter?

Abgesehen von zwei Tagen mit Regen und Gewitter gleich am Anfang war das Wetter auf Sardinien bei unserer Wohnmobiltour im April sonnig und trocken. Meist ging ein leichter Wind. Bei Tagestemperaturen zwischen 15 und 20 Grad hatte ich auch tagsüber ab und zu mal eine Jacke über dem T-Shirt. Am ersten und am letzten Tag kletterte das Thermometer auf 24 Grad – und so bin ich am letzten Tag sogar noch kurz im Meer geschwommen. Das war mit 16 Grad Wassertemperatur kein bisschen kälter als die deutsche Ostsee im Hochsommer.

Abends konnten wir immer draußen essen. Mit Einbruch der Dunkelheit wurde es aber doch kühl. Die Nachttemperaturen waren etwa die Hälfte der 14 Tage zweistellig, sonst teilweise deutlich kälter. Wir waren ja auch wirklich in der ersten Hälfte des April auf Sardinien.

Wie sind eure Erfahrungen mit Camping auf Sardinien? Hinterlasst mir unten einen Kommentar!

Gewitterstimmung und blühende Bäume auf Sardinien im April

Gewitterstimmung und blühende Bäume auf Sardinien im April

3 Kommentare

  1. Liebe Angela,
    ein schöner Sardinien-Bericht, danke dir! Die Insel steht bei uns definitiv auch noch auf der Liste mit unserem Offroad-Camper. Bisher haben wir immer die lange Fährfahrt gescheut. Mal gucken, wann wir das angehen. Deinen Bericht merke ich mir aber schon einmal 🙂
    LG Julia

  2. Liebe Angela, das sind ja super Tipps, die ich gleich mal pinnen werde. Freunde von uns haben schon mal sehr gejammert über die Campingpreise auf Sardinien, als sie im Sommer dort waren, das muss ja teils horrend sein. Im Frühjahr scheint das aber alles noch zahm zu sein und Ihr hattet ja wirklich teils wunderschöne Plätze. Super. Machen wir irgendwann auch noch mal. Viele Grüße aus Prag nach Berlin und bis bald mal wieder, Gabi

  3. Hallo Angela,
    eine tolle Route. 🙂 Ich bin selbst zwar nicht mit dem Camper unterwegs, freue mich aber besonders über deine Recherchen und Erfahrungen mit der Fähre nach Olbia. Der Preis ist ja auch wirklich ein Schnäppchen. Die Fährfahrten lassen sich bestimmt auch prima in größere Italien-Touren integrieren. Vielen Dank.

    LG
    Dennis

Kommentare sind geschlossen.