Last Updated on 22. März 2025 by Gela
– Highlights meiner individuellen Costa Rica Rundreise mit Kind –
Wo hat dir Costa Rica am besten gefallen? Wo war es am schönsten? Diese Fragen stellen mir andere Costa Rica-Reisende immer wieder. Die Antwort ist klar, aber genauso vielfältig wie Costa Rica selbst. Denn es kommt ganz darauf an, was ihr am liebsten mögt: Strand, Urwald, Vulkane, Wandern? Meine persönlichen Places to Go in Costa Rica
Wo ich Costa Rica am schönsten fand
Berge oder Meer? Gelegenheiten zum Wandern mit Kindern oder Familienurlaub am Strand? Tiere beobachten oder Kolonialstädte und präkolumbianische Kunst bestaunen? Costa Rica bietet für jeden Geschmack etwas. Das macht eine Mietwagen-Rundreise mit Kind in Costa Rica so vielseitig.
Ich persönlich habe oft mit der Hitze an den Stränden von Karibik und Pazifik gekämpft und mochte die höheren Lagen um El Arenal, Monteverde und die Vulkane lieber. Und dennoch möchte ich die Strandtage und Sonnenuntergänge am Meer nicht missen.
Daher nehme ich euch in diesem Beitrag mit zu den schönsten Orten in Costa Rica. Ich zeige euch die verschiedenen Vorzüge der drei zentralen Vulkane, zwei wunderschöne Küstenregionen mit Sandstrand in der Karibik und am Pazifik, die zwar touristische Infrastruktur bieten, aber nicht überlaufen sind, weniger bekannte Nationalparks, den Regenwald und das zentrale Bergland. Nach meiner bewährten Art zu Reisen führte auch mein Costa Rica Roadtrip mit Kind zu vielen Zielen, die nicht auf den Standard-Rundreiserouten der Veranstalter liegen. Um diese Ziele zu erreichen, seid ihr mit einem Mietwagen (4WD) gut beraten.
Welcher Vulkan in Costa Rica am schönsten ist
Vulkan Arenal und Vulkan Irazu

Klar, der Vulkan Arenal mit seiner typischen Kegelform ist von ferne schöner anzusehen. Aber seit keine Lava mehr fließt, hat er seinen größten Reiz verloren.
Der Vulkan Irazu ist mit 3430 Höhenmetern, gleich drei sichtbaren Kratern und der zentralen Lage zwischen beiden Ozeanen kaum zu toppen, und das Vulkanmuseum zu seinen Füßen ist auf jeden Fall einen Besuch wert – vor allem mit Kindern. Aber die hübsche Kraterlagune, die auf allen Fotos zu sehen ist, ist bereits vor fünf Jahren eingetrocknet, wie wir im Vulkanmuseum erfahren haben, nachdem wir sie vergeblich gesucht hatten. Und den spektakulären Blick auf beide Ozeane und den Nicaraguasee ermöglicht auch bei bestem Wetter nur ein Fernglas.
Unser Favorit: Vulkan Poas
Der Vulkan Poas gibt sich bescheidener als der Irazu und hat dabei doch mehr zu bieten. Vor allem die dampfende Kraterlagune besticht mit ihrem mal leuchtendem, mal nebligen Türkis. Die Gesteinsformationen im Krater laden zur meditativen Betrachtung ein. Doch nicht etwa deshalb steht am Kraterrand ein Schild, dass man sich nicht länger als 20 Minuten dort aufhalten soll. Auch nicht wegen der Schwefeldämpfe, die manchmal aus der Lagune hochziehen. Sondern weil der hauptstadtnahe Poas der meistbesuchte Nationalpark des Landes ist – zu Recht finde ich. Wir haben ihn morgens erkundet. Bevor die ersten Busse ankommen und Wolken aufziehen, konnten wir sonnige Aussichten in Ruhe genießen. Ein schöner Spaziergang durch niedrigwüchsigen Bergnebelwald mit Ausblick auf einen See rundet das Vulkanerlebnis ab. Beeindruckend welche Wege Pflanzen finden, unter den widrigen Umständen zu wachsen. (Fotos vom Vulkan Poas gibts hier)
Die schönsten Strände in Costa Rica
Südliche Karibik

Easy Going, Pura Vida oder einfach das süße Leben haben wir an der südlichen Karibikküste Costa Ricas genossen. In nicht mal fünf Minuten ging es vom Hotel an der Playa Chiquita zu Fuß durch den Dschungel an den Strand. Der Hausstrand lag in einer kleinen schattigen Bucht. Wenn uns nach Abwechslung zumute war, sind wir mit dem Auto zehn Minuten zur Landzunge Punta Uva gefahren. Das Auto parkte direkt am endlosen Strand.

Wer nur Strand will, kann sicher auch woanders hinfahren. Doch zu den schönen Stränden kommen in der südlichen Karibik von Costa Rica noch jede Menge Dschungeltiere. Klar kann man sich gestört fühlen, wenn die Brüllaffen morgens um 5 das markerschütternde Gebrüll anstimmen, das ihnen den Namen gab. Aber es ist ein unvergessliches Erlebnis zu hören, wie der Dschungel erwacht. Groß war unsere Überraschung, als wir sahen, wie klein die scheuen Verwandten der frechen Kapuzineräffchen sind. Ihrem Gebrüll zufolge haben wir uns gorillagroße Tiere vorgestellt, doch sie sind kaum größer als die Kapuziner.
Außer Affen haben wir vor allem Faultiere an der Karibik hautnah erlebt. An einem Tag haben wir beide Arten (Zweifinger- und Dreifinger-Faultier) gesehen. Eines hätte uns ein Einheimischer auf den Arm gelegt, wenn wir das zottelige, langsame Tier denn genommen hätten. Im Cahuita-Nationalpark (Eintritt frei, Spende erwünscht) trafen wir unter anderem Kapuzineräffchen, Nasenbären, einen riesigen orangefarbenen Leguan, eine winzige grüne Schlange, …
Mehr über Costa Ricas Tierwelt demnächst
Mittlerer Pazifik

Ich schwanke, ob ich wirklich verraten soll, wie schön es am Pazifik zwischen Quepos und Sierpe ist. Denn ein großer Reiz dieser Gegend liegt darin, dass sie – noch – so einsam ist. Wir waren nicht im Manuel Antonio Nationalpark, wo die Kapuzineräffchen den Touristen am Strand die Taschen klauen. Und wir waren auch nicht in der Drake Bay am Corcovado Nationalpark. Zum Glück, denn von dort haben wir nur gehört, dass es sehr überlaufen ist.
Die Strände dazwischen sind das Gegenteil. Egal wo wir waren, unser nächster Nachbar war nie mehr als ein Pünktchen am endlosen Sandstrand. Wenn es gefährliche Strömungen gibt, dann warnen Schilder davor. Doch wir haben problemlos geschützte Strände gefunden, an denen ein vorgelagertes Riff die Brandung stark gebremst hat.

Einen besonderen Reiz haben die Strände im Marina Balena Meeres-Nationalpark. Einer hat die Form einer Walfischflosse. Bei Ebbe scheint sich das Meer zu teilen. Auf einer sandigen Landzunge kann man dann zu einem Riff laufen. Der Nationalpark bietet außerdem geschützte Buchten. Eine davon haben wir nur mit den Krebsen geteilt, die unermüdlich den Sand filtern – oder sie ihre Bucht mit uns? Diesen „Hausstrand“ der Finca Bavaria verwandeln eine Höhle und eine natürliche Süßwasserdusche in eine abenteuerliche Robinsonade.
Wo Costa Ricas Hochland am schönsten ist
Am Fuß des höchsten Gipfels Costa Ricas: San Gerardo de Rivas

Das Bergdorf San Gerardo de Rivas auf etwa 1350 Höhenmetern am Fuß des höchsten Gipfels von Costa Rica ist Ausgangspunkt für Wanderungen in den gleichnamigen Nationalpark Chirripo. Die Besteigung des 3820 Meter hohen Cerro Chirripo ist nur mit Übernachtung möglich, also nicht kleinkindtauglich.
Familienfreundliche Spaziergänge, Halbtages- oder Tagestouren ermöglicht aber das Privatreservat Cloudbrigde (Eintritt frei, Spende willkommen). In einer abwechslungsreichen Berglandschaft mit viel Primärwald überstürzen sich die Wasserfälle mal lang, mal breit, mal doppelt.

Eine kurze, botanisch interessante Tour mit einer großen Vielfalt exotischer Pflanzen bietet der Jardin secreto (geheimer Garten) im Ort San Gerardo de Rivas selbst. Dort kann man auch günstig und lecker zu Mittag essen. Im Ort wird außerdem leckerer Käse hergestellt, der nicht nur in der Käserei, sondern auch im umfassend sortierten Kaufladen angeboten wird. Der ist zugleich die einzige Sehenswürdigkeit des Ortes. In dem charmanten Familienbetrieb bekommt garantiert jeder Wanderer die passende Ersatzbatterie für seine Taschenlampe. Zugleich kann der Laden auch den perfekten Kindergeburtstag ausstatten, einschließlich Geschenke und Mitgebsel – ein ganzes Kaufhaussortiment auf rund 50 Quadratmetern.
Highlight in San Gerardo für den Sohn: die Thermalquellen etwa drei Kilometer außerhalb des Ortes. Die Anfahrt ist abenteuerlich steil. Autofahrer werden davor gewarnt, dass sie sie auf eigenes Risiko machen, doch zu Fuß wäre es für den Sohn zu weit gewesen. Der Wucherpreis von 14 Dollar hatte einen Vorteil: Die zwei warmen Becken haben wir uns nur mit einem Pärchen geteilt.
Im Paradies – Paraiso und das zentrale Hochland Costa Ricas

Meine letzte Station in Costa Rica mit Kind habe ich bei Paraiso im zentralen Hochland aufgeschlagen. Nach der Hitze am Pazifik und der Kälte am Chirripo fanden wir hier den ewigen Frühling. Die Landschaft ist offen, die Hochtäler von Landwirtschaft geprägt. Es riecht nach gemähtem Gras. Im Tal liegt der Cachi-Stausee, dahinter das sympathische Dorf Orosi. Nirgends sonst haben wir so günstig und lecker gegessen wie dort im Restaurant Casa del Sabor. Danach hat der Sohn im Thermalbad mit vier Becken (Eintritt 10 $ für uns beide) seine ersten Schwimmzüge ohne Schwimmhilfe gemacht.

Am gleichnamigen Mirador Orosi freue ich mich über den Rundumblick. Je nachdem, wo wir stehen, sehen wir entweder auf den Ort oder auf den See hinab oder zum Irazu hinauf. Mein Sohn freut sich über die großen hügeligen Wiesen zum Rennen und über den Spielplatz. Das liegt auch daran, dass wir den ersten Spielplatz in ganz Mittelamerika (einschließlich Panama mit Ausnahme unseres Stadthotels) erst auf dem Weg ins zentrale Hochland von Costa Rica gefunden haben. Drei werden es insgesamt. Allen ist gemeinsam, dass sie den Eltern herrliche Ausblicke bieten.
Am See entlang fahren wir nach Turrialba. Von der Aschewolke, die der gleichnamige Nachbarvulkan eine Woche vorher gespuckt hat, blieben Stadt und Umgebung verschont. Die Stadt lohnt dennoch keinen Besuch, im Gegensatz zu Cartago, wo immerhin eine Kirchenruine und eine runde Basilika nett anzuschauen sind und schöne Plätze bieten. Doch rund um Turrialba herrscht Hochbetrieb auf den Zuckerrohrplantagen. Es ist Erntezeit, und an der Zuckermühle stehen vollbeladene Lastwägen und Traktoren mit drei Anhängern Schlange. Wenn der Sohn wüsste, was er verpasst, seit er im Auto eingeschlafen ist…

Wo Costa Ricas Urwald am schönsten ist
Urwald-Hotspot Santa Elena de Monteverde

Die Anfahrt in das Touristenzentrum im Nordwesten mit dem Mietwagen ist was für Möchte-gern-Wüstenrallyefahrer wie mich. Sie führt egal aus welcher Richtung über mindestens 30 Kilometer Schotterpiste. Die Fahrt um den Arenal-See ist zudem ein Landschafts-Highlight. Zugleich sind wir hinwärts ständig einem REgenbogen hinterher gefahren, und auf der Weiterfahrt ging’s durch den Sturm.
Der Wind zeichnet auch das Klima in Monteverde selbst aus. Die Region liegt an der kontinentalen Wasser- und Wetterscheide. Hier treffen sich die trockenen Winde vom Pazifik mit den feuchten von der Karibik, und dann gehts rund. An der Gipfelstation der Sky Tram – einer Seilbahn über den hochwüchsigen Nebelwald – habe ich den Sohn festgehalten, damit es ihn nicht wegbläst.
Längst kein Geheimtipp mehr, haben Monteverde und das Zentrum der Region, Santa Elena, dennoch Charme bewahrt. Die Restaurants im Ort sind zwar eher hochpreisig, dafür aber lecker und stilvoll. Die touristische Infrastruktur bietet Programm für eine ganze Woche. Das Spektrum reicht von Canopy, Seilbahn und Baumwipfelpfad über Kaffee-, Kakao- und Käse-Touren bis zu Schmetterlingsgarten, Reptilienzoo und Fledermaushaus. Letzteres ist lehrreich und witzig, aber auch schnell erschlossen.
Die privaten Urwald-Reservate von Monteverde

Rund um Santa Elena laden gleich drei Privatreservate zu naturkundlichen Wanderungen ein. Das Monteverde-Reservat war während unseres Besuchs nur zum Teil begehbar, deshalb haben wir es ausgelassen. Das Reservat Santa Elena soll ihm sehr ähnlich sein. Die Wege führen fast nur durch Primärwald. Das ist Urwald mit richtig alten Bäumen, die richtig hoch wachsen. Dabei gehts ein bisschen bergauf und bergab. Wir hatten Pech und haben außer zwei dicken schwarzen Vögeln mit blauen Schnäbeln keine Tiere gesehen. Das hat die Waldwanderung durch wenig abwechslungsreiche Landschaft ohne Ausblicke auf Dauer etwas ermüdend gemacht.
Am nächsten Tag hat uns das Curi Cancha Reservat entschädigt. Mit seiner bunten Mischung aus ehemaligem Agrarland, Primär- und Sekundärwald fand ich es wesentlich reizvoller als das Santa Elena Reservat. Zudem haben wir die ersten Tiere schon in den verwilderten Kaffeepflanzungen am Eingang gesehen.

Agutis werden die kaninchengroßen einheimischen Nagetiere genannt. Dazu kamen ein Nasenbär, gleich drei Männchen und ein Weibchen des farbenprächtigen Göttervogels Quetzal und unzählige verschiedene Kolibris. Unser Guide war vier Stunden mit unserer Gruppe unterwegs. „A tour is life, life is a tour, a tour does not have a time“, hat er am Ende gesagt. Die Tour hat uns so begeistert, dass wir am Nachmittag nochmal auf eigene Faust durch das Reservat gezogen sind – und tatsächlich alle Tiere wiedergesehen haben, die wir schon am Morgen sahen. Um es vorwegzunehmen: Von den Tieren, die ich in Costa Rica erleben wollte, habe ich alle gesehen außer den Tukan. Den habe ich immer nur gehört.
Weitere Tipps für Costa Rica mit Kindern
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Habt ihr selbst Tipps für Costa Rica mit Kindern? Oder wollt ihr etwas genauer wissen? Dann schreibt mir einen Kommentar!
Hallo Angela,
Freue mich gerade mit…:-) Costa Rica nomen est Omen….steht ab sofort auf meiner Agenda für irgendwann.!
Liebe Grüße
Christian