Last Updated on 8. Januar 2018 by Gela
– Highlights von meiner individuellen Costa Rica Rundreise mit Kind – Teil 1: Feuer und Wasser
Wo hat dir Costa Rica am besten gefallen? Diese Fragen stellen mir andere Costa Rica-Reisende immer wieder. Die Antwort ist klar, aber genauso vielfältig wie Costa Rica selbst. Denn es kommt ganz darauf an, was ihr am liebsten mögt: Berge oder Meer? Gelegenheiten zum Wandern mit Kindern oder Familienurlaub am Strand? Das mittelamerikanische Land hat für jeden Geschmack etwas. Das macht eine Mietwagen-Rundreise mit Kind in Costa Rica so vielseitig.
Meine persönlichen Places to Go sind so viele, dass sie nicht in einen Beitrag passen. Deshalb gibt es sie in zwei Teilen. In diesem Teil verrate ich euch die verschiedenen Vorzüge der drei zentralen Vulkane in Costa Rica und nehme euch mit in zwei wunderschöne Küstenregionen mit Sandstrand in der Karibik und am Pazifik, die zwar touristische Infrastruktur bieten, aber nicht überlaufen sind.
Vulkan Poas
Klar, der Vulkan Arenal mit seiner typischen Kegelform ist von ferne schöner anzusehen. Aber seit keine Lava mehr fließt, hat er seinen größten Reiz verloren. Der Irazu ist mit 3430 Höhenmetern, gleich drei sichtbaren Kratern und der zentralen Lage zwischen beiden Ozeanen kaum zu toppen, und das Vulkanmuseum zu seinen Füßen ist auf jeden Fall einen Besuch wert – vor allem mit Kindern. Aber die hübsche Kraterlagune, die auf allen Fotos zu sehen ist, ist bereits vor fünf Jahren eingetrocknet, wie wir im Vulkanmuseum erfahren haben, nachdem wir sie vergeblich gesucht hatten. Und den spektakulären Blick auf beide Ozeane und den Nicaraguasee ermöglicht auch bei bestem Wetter nur ein Fernglas.
Der Poas gibt sich bescheidener als der Irazu und hat dabei doch mehr zu bieten. Vor allem die dampfende Kraterlagune besticht mit ihrem mal leuchtendem, mal nebligen Türkis. Die Gesteinsformationen im Krater laden zur meditativen Betrachtung ein. Doch nicht etwa deshalb steht am Kraterrand ein Schild, dass man sich nicht länger als 20 Minuten dort aufhalten soll. Auch nicht wegen der Schwefeldämpfe, die manchmal aus der Lagune hochziehen. Sondern weil der hauptstadtnahe Poas der meistbesuchte Nationalpark des Landes ist – zu Recht finde ich. Wir haben ihn morgens erkundet. Bevor die ersten Busse ankommen und Wolken aufziehen, konnten wir sonnige Aussichten in Ruhe genießen. Ein schöner Spaziergang durch niedrigwüchsigen Bergnebelwald mit Ausblick auf einen See rundet das Vulkanerlebnis ab. Beeindruckend welche Wege Pflanzen finden, unter den widrigen Umständen zu wachsen. (Fotos vom Vulkan Poas gibts hier)
Südliche Karibik
Easy Going, Pura Vida oder einfach das süße Leben haben wir an der südlichen Karibikküste Costa Ricas genossen. In nicht mal fünf Minuten ging es vom Hotel an der Playa Chiquita zu Fuß durch den Dschungel an den Strand. Der Hausstrand lag in einer kleinen schattigen Bucht. Wenn uns nach Abwechslung zumute war, sind wir mit dem Auto zehn Minuten zur Landzunge Punta Uva gefahren. Das Auto parkte direkt am endlosen Strand.
Wer nur Strand will, kann sicher auch woanders hinfahren. Doch zu den schönen Stränden kommen in der südlichen Karibik von Costa Rica noch jede Menge Dschungeltiere. Klar kann man sich gestört fühlen, wenn die Brüllaffen morgens um 5 das markerschütternde Gebrüll anstimmen, das ihnen den Namen gab. Aber es ist ein unvergessliches Erlebnis zu hören, wie der Dschungel erwacht. Groß war unsere Überraschung, als wir sahen, wie klein die scheuen Verwandten der frechen Kapuzineräffchen sind. Ihrem Gebrüll zufolge haben wir uns gorillagroße Tiere vorgestellt, doch sie sind kaum größer als die Kapuziner.
Außer Affen haben wir vor allem Faultiere an der Karibik hautnah erlebt. An einem Tag haben wir beide Arten (Zweifinger- und Dreifinger-Faultier) gesehen. Eines hätte uns ein Einheimischer auf den Arm gelegt, wenn wir das zottelige, langsame Tier denn genommen hätten. Im Cahuita-Nationalpark (Eintritt frei, Spende erwünscht) trafen wir unter anderem Kapuzineräffchen, Waschbären, einen riesigen orangenen Leguan, eine winzige grüne Schlange, …
Mittlerer Pazifik
Ich schwanke, ob ich wirklich verraten soll, wie schön es am Pazifik zwischen Quepos und Sierpe ist. Denn ein großer Reiz dieser Gegend liegt darin, dass sie – noch – so einsam ist. Wir waren nicht im Manuel Antonio Nationalpark, wo die Kapuzineräffchen den Touristen am Strand die Taschen klauen. Und wir waren auch nicht in der Drake Bay am Corcovado Nationalpark. Zum Glück, denn von dort haben wir nur gehört, dass es sehr überlaufen ist. Die Strände dazwischen sind das Gegenteil. Egal wo wir waren, unser nächster Nachbar war nie mehr als ein Pünktchen am endlosen Sandstrand. Wenn es gefährliche Strömungen gibt, dann warnen Schilder davor. Doch wir haben problemlos geschützte Strände gefunden, an denen ein vorgelagertes Riff die Brandung stark gebremst hat.
Einen besonderen Reiz haben die Strände im Ballena Meeres-Nationalpark. Einer hat die Form einer Walfischflosse. Bei Ebbe scheint sich das Meer vor einem zu teilen. Auf einer sandigen Landzunge kann man dann zu einem Riff laufen. Der Nationalpark bietet außerdem geschützte Buchten. Eine davon haben wir nur mit den Krebsen geteilt, die unermüdlich den Sand filtern – oder sie ihre Bucht mit uns? Diesen „Hausstrand“ der Finca Bavaria verwandeln eine Höhle und eine natürliche Süßwasserdusche in eine abenteuerliche Robinsonade.
In Teil 2 verraten wir euch unsere Lieblingsorte im Gebirge und die Urwald-Highlights von Costa Rica.
Mehr Tipps für eine Reise nach Costa Rica mit Kindern: Gold, Strände, Dschungeltiere – unsere Top 10 in Costa Rica
Habt ihr selbst Tipps für Costa Rica mit Kindern? Oder wollt ihr etwas genauer wissen? Dann schreibt mir einen Kommentar!