Last Updated on 21. Januar 2017 by Gela
Dieser Blog wird faul. Je weiter wir auf der Panamericana Richtung Norden kommen, desto seltener komme ich ins Internet. Das ist an sich kein Drama. Denn es geht gut auch mal ohne. Doch der Blog kommt zu kurz. Dafür darf das gute alte Reisetagebuch wieder ran. Auf dieser Reise bin ich bereits beim zweiten Buch angelangt. Gerade in de letzten Woche ging gar nichts mit Internet. Da war das handliche Moleskine-Büchlein schnell vollgeschrieben mit Eindrücken von der südlichen Pazifikküste Costa Ricas und aus dem Hochgebirge am Cerro Chirripo. Gebloggt wird dann mithilfe des Reisetagebuchs Tage oder Wochen und vielleicht sogar mitunter Monate später.
Unsere Zeit in Costa Rica ist vorbei. Mal sehen, wie die Netzdeckung in den USA ist. Dort sind wir mit dem Wohnmobil unterwegs und machen meist in Nationalparks Station. Wenn es dort Internet gibt, dann sind wir wohl wirklich überall vernetzt. Aber ich setze eher auf das bunte Büchlein, das ein Kolibri ziert. Unsere Reisegefährtinnen haben es mir in Panama geschenkt, damit ich nicht das bis dahin praktisch ungenutzte Reisetagebuch des Sohnes stibitzen muss. Ja, richtig. Der Sohn hat auch eines. Zu Weihnachten geschenkt bekommen, zusammen mit einem Set Zauberstifte und einem vierfarbigen Kugelschreiber, der schon irgendwo auf der Strecke geblieben ist.
In dem roten Buch des Sohnes wird festgehalten, was er Omi erzählen will, wenn er zurück ist. Längst nicht alles zwar, denn oft bringt er abends nicht mehr die Konzentration auf, mir zu diktieren, was ihm wichtig war. Das nächste Mal scheint er am Ende des Tages schon vergessen zu haben, was seit dem Aufstehen passiert ist. Und oft genug hat er tagelang keine Lust, etwas einzutragen. Dafür sind andere Tage sogar mit Bild verewigt. Einer der letzten Einträge beschreibt den ersten Tag an der Pazifikküste Costa Ricas. Das liest sich so:
Wir sind durch den Sturm gefahren, und dann wurde es immer wärmer und wärmer und irgendwann richtig heiß, und wir haben geschwitzt. Als wir da waren, hat Mama gedacht, das Haus an der Straße ist unser Hotel, obwohl das nur das Restaurant von unserem Hotel war. Weil wir da eine eigene Küche haben, haben wir Nudeln eingekauft.
Auf der Fahrt haben wir ein Krokodil gesehen. Das hat den Mund aufgehalten. Und ganz viele andere Krokodile, die nicht den Mund aufhatten. Jemand verkaufte Holzkrokodile und Krokodilzähne. Auch bunte Aras haben wir gesehen. Der eine hat sich mit seinem Verwandten unterhalten. Ich hab zu dem Hola gesagt, aber der hat zu mir nicht Hola gesagt, weil das zwei waren. Die haben sich zusammen unterhalten.
Jetzt sind wir am Meer und haben einen Pool. Mama hat immer Uno Dos Tres gesagt, und dann sind der Junge, der hier wohnt, und ich zusammen ins Wasser gesprungen.
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