Reiselektüre für die Sommerferien: Von Langzeitreisen mit Kindern und ohne

Reiselektüre für die Sommerferien -

Last Updated on 23. August 2019 by Gela

Allein mit Kind und Laptop um die Welt, als vierköpfige Familie per Couchsurfing durch Europa, im Bulli mit Baby von Gibraltar ans Nordkap oder als frisch verheiratetes Pärchen im Unimog-Van von München nach Wladiwostok – welche Geschichte interessiert euch am meisten?

4 x Reiselektüre für die Sommerferien

Sechs Wochen Sommerferien bieten viel Zeit zum Reisen. Seit wir die komplett nutzen, habe ich meinen Frieden mit der Schulpflicht in Deutschland geschlossen. Eine Tour von sechs Wochen geht schon als Langzeitreise durch – und fühlt sich auch so an. In sechs Wochen kann ich einiges von der Welt sehen und etliche Abenteuer mit meinem Sohn erleben.

Wenn ich Glück habe, finde ich auch die Zeit, mich in das eine oder andere schöne Buch zu vertiefen. Diesmal habe ich schon vorher gestöbert, damit ich euch Reiselektüre für die Sommerferien empfehlen kann. Gefunden habe ich vier völlig verschiedene aber allesamt inspirierende Travelstories. Und ganz nebenbei habe ich selbst auch ein buch geschrieben.

Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Werbung, weil ich euch fünf Produkte vorstelle, die ihr über die beigefügten Links bei Amazon kaufen könnt. Für euren Einkauf über einen dieser kursiv und mit Stern gekennzeichneten Links erhalte ich eine kleine Provision. Ihr könnt die Bücher aber natürlich auch beim Buchhändler eures Vertrauens bestellen. Dann sind sie in der Regel versandkostenfrei am nächsten Tag da. Ich habe die Bücher zu Rezensionszwecken von den Verlagen kostenlos erhalten.

Als Paar im Unimog Van in die Mongolei

Jen und Peter kennen sich noch gar nicht lange, als sie schon den Schlüssel zu einem Unimog Van in Händen halten. Ihre Reise ist ein Experiment: Wie funktionieren sie zusammen als Team? Ist die Welt so, wie in ihrer Vorstellung? Kommen sie über lange Zeit mit wenig aus. Jobs gekündigt, Unimog gepackt, geht es durch Südosteuropa los Richtung Asien. Gelegentlich trennt sich das Pärchen von seinem fahrenden Zuhause. Während der Unimog mit dem Schiff zur nächsten Etappe unterwegs ist, reisen Jennifer und Peter unter anderem über die arabischen Halbinsel und durch Südostasien.

Die Geschichte ihrer Reise erzählen Jen und Peter gemeinsam – mal sie, mal er. Diese Perspektivwechsel bringen Abwechslung in die Erzählung. Es geht nicht nur um Reisebekanntschaften und –erlebnisse, sondern auch um die Reise des Paares zu sich selbst. Diese Passagen haben mich irgendwann aus der Geschichte geschmissen – vielleicht weil sie einfach zu weit entfernt von meiner Lebenswirklichkeit sind.

Dennoch nehme ich das dicke, großformatige Buch immer wieder gern zur Hand. Denn es steckt voller wunderschöner Fernweh-Fotos, die in einem herrlich luftigen Layout präsentiert werden.

Jennifer und Peter Glas: Roadtrip – Eine Liebesgeschichte. Reisedepeschen Verlag, Berlin, 2018. ISBN 978-3-96348-000-3  – bei amazon bestellen (klick)*

Reiselektüre für die Sommerferien -

Mit Baby im Bulli von Gibraltar ans Nordkap – auf den zweiten Anlauf

Reisen mit Baby ist eigentlich ganz einfach. Reisen mit einem VW T2 Bulli erfordert dagegen Geduld und Flexibilität. Das war mein Eindruck, als ich Marcus Haids Buch „Immer links der Atlantik“ gelesen habe. Irgendwas ist eigentlich immer kaputt an so einem alten Fahrzeug. Schnell fahren ist auch nicht drin. Also dauert alles viel länger als geplant. Schließlich bricht die dreiköpfige Familie die Reise in der Bretagne ab – und führt sie einige Jahre später mit dem zweiten Baby von dort aus weiter.

Die Erzählweise vergnügt auch anspruchsvolle Leser und Leserinnen. Marcus Haid webt sehr viel Faktenwissen über die Reiseregionen hinein. Etwas zu kurz kommt mir das Thema Reisen mit Kind. Am häufigsten scheint es in kleinen Schnipseln aus dem Reisetagebuch der Frau des Autors hindurch. Eine Doppelseite mit Illustrationen von Dieter Braun (u.a. „Die Welt der Berge“) stellt zusätzlich Tipps dazu zusammen. Praxistipps mit schönen Illustrationen gibt es auch zum Fotografieren – von einem, der es kann. Das sieht man an der Fülle professioneller Fotos, die den Seiten einen Anstrich von Reiseführern leihen. Fotos, Illustrationen, Layout – ein Bulli fährt oben auf allen Seiten mit durchs Buch – und die tolle Haptik des Flexcovers verleihen dem Band viel Charme.

Marcus Haid: Immer links der Atlantik. Mit dem Bulli von Gibraltar ans Nordkap. Knesebeck Verlag, München, 2019. ISBN: 978-3-95728257-6 – bei amazon bestellen (klick)*

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Couchsurfing als Familie in Europa

Zugegeben: In der Aufmachung und im Layout kann dieses Buch sich nicht annähernd mit den beiden bisher vorgestellten messen. Denn die Journalistin und Familienreisebloggerin (www.family4travel.de) Lena Maria Hahn hat das Buch im Selbstverlag herausgebracht und dabei auch auf Fotos verzichtet. Doch dafür wirkt es sehr professionell. Ich habe darin weniger Rechtschreibfehler gefunden als in manchen Büchern aus namhaften Verlagen, und für das angenehm große Schriftbild sind meine Augen herzlich dankbar.

Inhaltlich steht die Familytravelstory der anderen hier empfohlenen Reiselektüre für die Sommerferien in nichts nach. Lena reist mit ihrem Mann und ihren beiden schulpflichtigen Söhnen im Familienkombi von Osten nach Westen durch Südeuropa. Immer wieder übernachtet die Familie bei anderen Familien. Das bietet Gelegenheit für interessante Reisebegegnungen und spannende Einblicke in die Alltagskultur anderer Länder. Gut gefallen hat mir der gekonnt verwebte Erzählteppich aus Faktenwissen, Reiseschilderungen und persönlichen Erlebnissen im Reisealltag mit zwei Kindern, die unterwegs ihren Lernstoff abarbeiten müssen.

Lena Maria Hahn: Die Entdeckung Europas. 1 Familie, 2 schulpflichtige Kinder, 11 Monate Reisezeit, 1 Kontinent. Selbstverlag Lena Maria Hahn, Print on Demand. ISBN: 978-3-00-058575-3 – bei amazon bestellen (klick)*

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Allein mit Kind und Laptop um die Welt

Herrlich, wie der kleine Max die Erlebnisse auf seiner großen Reise mit seiner alleinerziehenden Mutter, der Journalistin und Podcasterin Janina Breitling, und seinem Teddy Bärti kommentiert! Schon dafür mag ich das dicke Lesebuch, das mit einem bunten Bilderblock in der Mitte angereichert ist. Außerdem finde ich Geschichten von Frauen, die allein mit ihren Kindern losziehen, schon per se gut. Was ich leider gar nicht mochte, ist der Schreibstil der Fernseh- und Printjournalistin, dort wo sie das Erlebte reflektiert. Aber das ist wohl Geschmackssache.

Schön dagegen finde ich, wie detailreich und persönlich Janina Breitling die Reiseerlebnisse erzählt. Die Perspektive ihres Sohnes fließt immer mit ein, und auch Tiefpunkte ihrer Reise durch Asien, Polynesien, USA, Mexiko, Island und weitere Länder klammert sie nicht aus. Die zweijährige Reise des Mutter-Sohn-Teams ist auch eine Suche nach dem passenden Lebensentwurf. Janina erprobt dabei auch das Leben als digitale Nomadin. Ob es das richtige Modell für sie und ihren Sohn ist, bleibt am Ende offen.

Janina Breitling: Bärti muss mit! Wie mein Sohn, sein Teddy und ich die Welt erkunden. Malik Verlag, München, 2019. ISBN:978-3-89029-508-4 – bei amazon bestellen (klick)*

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Noch mehr Reiselektüre für die Sommerferien

In meinen Buchtipps für Eltern und Kinder zum Reisen findet ihr noch mehr Reiselektüre für die Sommerferien. Sucht ihr Inspiration und Ermutigung für Solotrips mit Kids, dann findet ihr einen weiteren Buchtipp in meiner Blogauslese zum Reisen allein mit Kind. Mein Favorit unter den Titeln alleinreisender Mütter ist jedoch immer noch eines der beiden Bücher, mit der ich mich vor meiner Langzeitreise allein mit meinem Sohn nach Mut angelesen habe (klick).

Für konkreten Rat, geballte Infos und eine Fülle von Tipps und Tricks für Reisen allein mit Kind empfehle ich euch mein eigenes Buch „Allein mit Kind unterwegs“. Es ist als erster Ratgeber zum Thema gerade eben erst im World for Kids Verlag erschienen.

Angela Misslbeck: Allein mit Kind unterwegs. World for Kids Verlag, Berlin, 2019. ISBN 978-3-946323105 – bei amazon bestellen (klick)*

Buchempfehlungen: Reisereportagen und -tipps (Pin)

 

 

2 Kommentare

  1. Manchmal wünschte ich, ich hätte den Mut oder das Geld alles über Haufen zu werfen und einfach reisen gehn. Wie solche Bücher beweisen ist es ja eigentlich auch ganz einfach, wäre da nicht der Trennungsschmerz, das zu Hause aufzulösen und danach alles wieder neu aufbauen zu müssen 😅 Jammern auf ihrem Niveau, so bleibt es wohl bei mehrwöchigen Reisen anstatt sich vom Winde verwehen zu lassen und ohne Zeitplan loszuziehen….

    • Ich finde, beide Modelle haben etwas für sich, liebe Kristina!
      Wer dauerhaft reist, kann meistens weniger Urlaub machen. Ich schätze es eigentlich sehr, meiner Arbeit zuhause nachzugehen und auf Reisen dafür wirklich Freizeit zu haben. Aber klar: Manchmal denke ich auch drüber nach, wie das wohl anders wäre … 😉
      Liebe Grüße
      Angela

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