Es gibt sie immer wieder: die ganz besonders schönen Ausflüge. Einen davon haben wir im Frühling 2022 unternommen, als wir gemeinsam mit Freunden am Pätzer Hintersee Wandern waren und dort auch eine Wüste erlebt haben. Neugierig? Dann kommt jetzt mit zum Wandern am Pätzer Hintersee!
Kurzt®ipp: Am Pätzer Hintersee Wandern
Die Seen in Brandenburg sind nicht nur zum Baden schön. Manche entfalten ihren Zauber erst richtig, wenn man an ihnen entlang wandert. Zu diesen Seen zählt der Pätzer Hintersee bei Bestensee südlich von Berlin.
Wer am Pätzer Hintersee wandern will, hat die Wahl: Ausdauernde Wanderer unternehmen vielleicht eine Seenumrundung. Der 18 Kilometer lange Rundweg um den Pätzer Hintersee führt auch um den Pätzer Vordersee. Man kann ihn nicht abkürzen, läuft teilweise durch die Ortschaften und kommt der Autobahn A13 stellenweise relativ nah. Vor allem bei Westwind stört das die Wanderidylle.
Schöner als den Rundweg finde ich am Pätzer Hintersee eine Wanderung durch das Naturschutzgebiet am östlichen Seeufer. Wir haben diese Strecke Richtung Osten in den Wald hinein verlängert und dort die sogenannte „Wüste 1“ entdeckt.
Wo liegt der Pätzer Hintersee?
Der Pätzer Hintersee zählt zu den sogenannten Heideseen im Süden von Berlin. Er liegt nur wenige Kilometer von Bestensee entfernt im Landkreis Dahme-Spree und im Naturpark Dahme-Heideseen. Der Naturpark ist durch eine für Brandenburg typische Wald-Wasser-Landschaft gekennzeichnet. Viele der dortigen Seen sind eher flach und haben eher trübes Wasser – so auch der Pätzer Hintersee.
Warum lohnt sich eine Wanderung im Naturschutzgebiet Pätzer Hintersee
Das östliche Ufer am Pätzer Hintersee ist sehr naturbelassen und ursprünglich. Wir erleben eine hügelige Landschaft mit einer vielfältigen Pflanzenwelt und genießen herrliche Ausblicke über den See. Noch abwechslungsreicher wird unsere Tour, wenn wir anschließend in den Wald einbiegen und in der „Wüste 1“ herauskommen. In der bergigen Dünenlandschaft gehen wir auf Spurensuche. Haben Wölfe hier ihre Spuren hinterlassen oder waren doch nur Wanderer mit großen Hunden unterwegs?
Unsere Route zum Wandern am Pätzer Hintersee
Von Pätz aus überqueren wir eine Feuchtwiese. Der Wanderweg verläuft zwischen Sumpfgras und Schilf. Bald erreichen wir das Ufer und können den weiten Ausblick über den blauen See genießen. Mal näher und mal weiter weg vom Ufer geht der Wanderpfad weiter. Mal bedecken Büsche den Boden, dann wieder Sumpfgras. Dabei spenden uns Kiefern und die verschiedensten Laubbäume Schatten.
Das Ufer steigt direkt neben dem Pfad mehr oder weniger steil an. Wir haben die Wahl, ob wir auf dem unteren Pfad näher am Ufer bleiben oder den Weg oben an der Böschung entlang nehmen. Auf dem Hinweg entscheiden wir uns für den schmalen Pfad direkt am See entlang. Den aussichtsreicheren Wanderweg zwischen krummen Kiefern oben entlang wählen wir auf dem Rückweg.
Durch den Wald zum Naturschutzgebiet Pätzer Kiesgrube
Etwa 4,5 Kilometer lang begleiten wir den Pätzer Hintersee. Dann überqueren wir eine breite Schneise im Wald und folgen kurz lang einem schnurgeraden Forstweg. Wir nutzen den ersten Trampelpfad, um links in Richtung der stillgelegten Pätzer Kiesgrube abzubiegen.
Bald staunen wir über den Ausblick, der sich uns vom oberen Rand auf den südlichen Teil des Naturschutzgebiets Pätzer Kiesgrube bietet. Dieser Teil steht unter strengem Naturschutz. Das Betreten ist verboten. Nach einigen neugierigen Blicken laufen wir also weiter durch den Wald zum östlichen Rand der großen Kiesgrube. Dort finden sich ein paar Relikte aus der Zeit der Nutzung der Grube zum Sand- und Kiesabbau. Wir nehmen den linken der beiden Wege in die Grube hinein.
Durch die Wüste 1 in Brandenburg wandern
Bald stehen wir vor den ersten Sandhügeln. Sie sind alle nicht hoch, aber meist relativ steil. Mitten durch die spärlichen Büsche und Gräser wollen wir nicht. Also folgen wir bereits ausgetretenen Pfaden, um den ersten Hügel zu erklettern. Oben bietet sich uns ein fast außerirdischer Anblick. Unterbrochen vom typischen märkischen Kiefernwald liegen blanke Sanddünen vor uns – eine richtige Steppen- und Wüstenlandschaft.
Das ausgedehnte Gebiet der Pätzer Kiesgrube lädt zu näheren Erkundungen ein. Nach einem Picknick mit Aussicht rennen wir de Sanddüne hinab. Sandboarden wäre jetzt cool! Reifenspuren verraten, dass das Areal offenbar auch bei MTB-Bikern, RC-Fans, Enduro- und Quadfahrern beliebt ist.
Unten finden wir die riesigen Pfotenabdrücke. Hund oder Wolf? Wir wissen es nicht. Schließlich klettern wir schnaufend die Düne am Nordrand hinauf. Unser Rückweg verläuft zunächst noch direkt am Abhang entlang, bevor er in den Nadelmischwald einbiegt und ziemlich genau Richtung Westen zum Seeufer zurückführt.
Pätzer Hintersee: So kommt ihr hin
Mit dem Auto fahrt ihr von Berlin aus Richtung Süden und verlasst die Autobahn A13 an der Ausfahrt Bestensee. Ihr durchquert Bestensee und biegt anschließend am Kreisverkehr in die erste Ausfahrt rechts ab nach Pätz. Dort biegt ihr wieder rechts in die Straße Am Strand. Später heißt sie Lindenstraße und schließlich Liepestraße. Geparkt haben wir kurz vor Ortsende in der Pätzer Friedensstraße.
Mit der Bahn kommt ihr nur bis zum Bahnhof Bestensee, zum Beispiel mit der Regionalbahn nach Senftenberg. Wenn ihr nicht die Seenumrundung machen wollt, müsst ihr zum Startpunkt der Wanderung ein Taxi nehmen oder anwandern. Dann wird die Wanderung aber lang.
Was kann man am Pätzer Hintersee noch machen?
Angeln, Paddeln, Schwimmen, Bootsverleih oder Camping? Solche Outdoor Aktivitäten finden am Pätzer Hintersee meist am Westufer statt. In der Nähe der Gaststätte Seeblick Bestensee gibt es einen Badestrand. Dort sitzt auch der Angelverein. Am Pätzer Vordersee findet sich eine weitere Badestelle mit Strand. Einen Campingplatz gibt es am Tonsee.
In einem extra Beitrag findet ihr eine Fülle weiterer Wanderungen und Ausflugsziele in Brandenburg.
Ein anderer Beitrag gibt euch Tipps und Touren zum Wandern in Berlin.
Noch Fragen oder Ideen? Dann hinterlasst mir einen Kommentar!
