Last Updated on 21. Juni 2024 by Gela
Knapp drei Wochen war ich mit meinem Sohn (7), einer Freundin und deren Tochter (9) in Südafrika unterwegs. So viele Naturschönheiten, so viele Wow-Momente, so viele spannende Begegnungen und überraschende Orte habe ich selten in so kurzer Zeit erlebt. Unser Südafrika Roadtrip an der Garden Route mit Kindern vom Addo Elephant Park bis nach Kapstadt hat mich erst einmal sprachlos gemacht. Deshalb gibt es hier nur eine schnelle Chronologie, viele Fotos und einen Plan: Das war nicht die letzte Südafrikareise mit Kids.
– Südafrika Roadtrip Garden Route –
Mit unserem Südafrika Roadtrip an der Garden Route Ende Oktober bis Mitte November ist ein langgehegter Traum in Erfüllung gegangen. Seit eine Freundin 2003 zum ersten Mal mit dem Mietwagen von Kapstadt entlang der Garden Route zum Addo Elephant Park gereist ist, will ich das auch machen. Nun hat es endlich geklappt. Nur haben wir bei unserem Südafrika Roadtrip mit Kindern die rund 750 Kilometer (ohne Abstecher) in umgekehrter Richtung zurückgelegt. So waren die Flüge und der Mietwagen günstiger. Doch dazu später mehr.
Den Mietwagen haben wir direkt am Flughafen von Port Elizabeth übernommen. Die erste Strecke führte zur Pure Nature Lodge am rund 60 Kilometer nördlich gelegenen Addo Elephant Park. Von dort ging es immer Richtung Westen mit Übernachtungs-Stopps in Tsitsikamma, Plettenberg Bay, Wilderness, Oudtshoorn und Montagu bis in die Hout Bay bei Kapstadt. Die Übernachtungen hatten wir diesmal komplett vorausgebucht und wähnten uns gut vorbereitet für den Roadtrip mit Kids ans Kap.
Start am Addo Elephant Park
„Wir haben gleich am ersten Tag Elefanten und Giraffen gesehen und am zweiten Paviane.“ So hat es mein Sohn wahrheitsgetreu in sein Aufsatzheft in der Schule geschrieben. Dieser Auftakt in unserer ersten Unterkunft hat die Kids sehr beeindruckt und war nur schwer zu überbieten. Doch es folgt eine ganze Reihe umwerfender Tierbegegnungen schon einen Tag später im Addo Elephant Park.
Mehr über den Addo Elephant Park und Safaris mit Kindern in Südafrika
Die Fahrt aus der Halbwüste beim Addo Nationalpark zum Tsitsikamma Nationalpark an der Küste unterbrechen wir mit einem Zwischenstopp in den Dünen von Colchester. Das hätten wir besser nicht getan. Dort ist es nämlich so schön, dass ein paar Stunden bei weitem nicht reichen. Wir wollen wieder hin, und zwar mindestens für ein paar Tage.
Bei unserem Südafrika Roadtrip mit Kindern wollen wir unterwegs auch Fotostopps einlegen und den südafrikanischen Alltag erleben. Deshalb biegen wir irgendwann von der Hauptstraße N1 ab auf die parallel laufende alte Verbindungsstraße. Während die N1 LKWs und Autos vorbehalten scheint, teilen wir die alte Straße mit Radfahrern und Traktoren. Die wenigen Fußgänger sind allesamt Schwarze. Wir scheuchen ein paar Paviane auf.
Auf dem letzten Stück unserer Tagesetappe zum Storms River Mouth im Tsitsikamma Nationalpark schneiden sich immer wieder tiefe Schluchten in die dicht bewaldeten Berge des Küstengebirges. Als wir am Abend in unserer Unterkunft im Park ankommen, taucht die Sonne die Küstenlandschaft mit ihren schroffen schwarzen Felsen in ein fast unwirkliches Licht.
Durchhängen und Abhängen in Tsitsi und Plett
Wieder ist die Zeit bis zur Weiterfahrt am nächsten Tag zu kurz. Schnell besuchen wir die berühmte Hängebrücke über die breite Flussmündung. Danach geht’s bei einer Canopytour hinauf in die Baumwipfel der gigantischen Yellowwoods. Die Kids haben einen Riesenspaß, auch wenn der nicht ganz billig ist.
Dann ist Relaxen ist angesagt. An einem Strandtag in der Plettenberg Bay Area lassen wir die ersten vier Tage mit vollem Programm Revue passieren. Doch die tollen Wandermöglichkeiten rund um „Plett“ wollen wir auch nutzen, und eine Waltour lassen wir uns ebenfalls nicht entgehen. Schließlich sind gerade die Buckelwale auf ihrem Weg zurück in kältere Gewässer. So treffen wir in „Plett“ unsere beiden Kinderbuchstars life: Die Seeschnecke (am Strand) und den Buckelwal (vom Boot aus).
Stadt, Strand und Wandertage beim Südafrika Roadtrip mit Kindern
Für die kurze Strecke bis zu unserer nächsten Unterkunft in Wilderness lassen wir uns bei unserem Südafrika Roadtrip mit Kindern den ganzen Tag Zeit. Denn auf dem Weg liegt Knysna, das als einer der schönsten Orte an der Garden Route gilt. Wenigstens die Knysna Heads sehen wir uns an. Die beiden riesigen Felsköpfe markieren die Durchfahrt von der Bucht von Knysna zum offenen Meer. Der Blick nach unten ist atemberaubend.
Nach einem Kaffee in einem der ältesten Gebäude der Stadt steuern wir den Kindern zuliebe die westlich gelegene Buffels Bay an. Ungläubig staunen wir über die Landschaft am Pistenrand. Die Buschfeuer im Mai und Juni haben eine Wüste hinterlassen. Aus dem verbrannten Boden ragen schwarze Äste. Hoffnungsvoll stimmt uns aber, dass an einigen Stellen schon wieder Grün nachwächst – und was für welches!
An dem weiten Strand sind wir fast allein. Wenn der Wind den Dunst vom Meer übers Land trägt, schwebt Brenton on the Sea am anderen Ende der Bucht davon. Rote Felsen ragen an unserem Ende der Bucht ins Meer.
Für das letzte Stück nach Wilderness verabschieden wir uns von der Hauptstraße N1 und wählen eine Route, die etwas versetzt durch das Seengebiet von Wilderness führt. Proteabüsche säumen die Piste, die immer wieder die stillgelegte Bahnlinie des alten Outeniqua-Choo-Tjoe-Train kreuzt.
Wer in Wilderness nicht wandern geht, war nicht dort. Die ganze Vielfalt des Garden Route Nationalparks ist dort auf engstem Raum vereint. Also mischen wir uns unter die vielen Besucher der verschiedenen King Fisher Trails. Noch mehr Natur-Sightseeing erleben wir an den beiden Aussichtspunkten Map of Africa und Dolphin View, bevor wir die Küste wieder verlassen.
Südafrika Roadtrip mit Kindern auf der Mother Road
Für den Strecke nach Oudtshoorn wählen wir den Montagu-Pass. Die einsame Piste windet sich durch fantastische Fynbos-Vegetation stellenweise steil und eng bergauf. Zwischendurch lagern Paviane auf dem Weg. An der Passhöhe weicht die Wolkendecke der Küstenebene dem strahlend blauen Himmel der Halbwüste Klein Karoo. Wenig später färbt sich der Himmel am hellen Tag orange. Das sichere Zeichen für ein Buschfeuer schafft eine außerirdische Atmosphäre.
Es waren die Cango Caves, die uns nach Oudtshoorn gezogen haben – und die Aussicht, bei einer Rundfahrt über den berühmten Prince Alfred Pass in die echte Karoo Wüstenluft zu schnuppern. Die riesigen Tropfsteinhöhlen halten, was sie versprechen. Doch der Pass ist wegen Bauarbeiten gesperrt. Wir weichen auf die Schluchtendurchfahrt durch den beeindruckenden Meiringspoort aus.
Noch einmal verlangen wir den Kids Sitzfleisch im Auto ab, als wir auf der Route 62 bis nach Montagu fahren. In dem schön gelegenen Ort an der Grenze von der Klein Karoo zu den Winelands dürfen sie (und wir) zur Entschädigung in wundervoll warmen und klaren Thermalwasser baden, bevor wir die letzte Etappe unseres Roadtrips in die Hout Bay bei Kapstadt antreten.
Abschluss des Südafrika Roadtrip mit Kids am Kap
In den letzten vier Tagen unserer Mietwagenreise genießen wir vor allem, dass wir keine langen Strecken mehr fahren müssen. Ginge es nach den Kids, würden wir nun die ganze Zeit in unserer Unterkunft bleiben. Denn die African Family Farm ist ein echtes Kinderparadies. Diesen Tipp von Ines von viermalfernweh kann ich nur dankbar weitergeben.
Wir Erwachsenen haben aber Hummeln im Hintern. Die Zeit nicht reicht, um alles zu erleben, was uns interessieren würde. Noch dazu habe ich einen Arbeitsauftrag in Kapstadt. Am Ende reicht es immerhin für einen ausgiebigen Besuch im Kirstenbosch Botanical Garden, eine schnelle Stadtrundfahrt durch Kapstadt, einen Bummel in Hout Bay, eine Fahrt über den Chapmans Peak Drive und für mein heiß ersehntes Wiedersehen mit den süßen Pinguinen von Boulders Beach.
Soviel mehr hätte es noch zu erleben gegeben. Wir waren nicht am Kap. Wir haben Townships nur aus der Ferne gesehen. Wir haben Monkeyland und Birds of Eden bei Plettenberg und die Scotia Safari am Addo Elephant Park ausgelassen. Wir konnten den Prince Alfred Pass nicht fahren, haben keine Straußenfarm besucht und nur eine einzige Weinprobe gemacht. Wir hatten in Kapstadt keine Zeit für einen Besuch im District Six Museum und für einen Spaziergang durch das bunte Viertel Bo-Kaap, geschweige denn, um unbekanntere Ecken der Stadt zu entdecken.
Und dennoch war das, was wir kennengelernt haben, schon wundervoll. Wir müssen ganz einfach nochmal einen Südafrika Roadtrip mit Kindern machen.
Mehr über Südafrika mit Kindern
Wenn wir nächstes Mal nach Südafrika fliegen, dann wollen wir uns vor allem für Kapstadt und Umgebung mehr Zeit nehmen. Spannend wäre auch eine Tour in den Krüger Nationalpark. Mehr über die Sehenswürdigkeiten im Krüger Nationalpark, Johannesburg und Kapstadt erfahrt ihr im Urlaubsreiseblog.
Inzwischen sind weitere Beiträge mit Erfahrungen von unserer Rundreise und Tipps für einen Fernreise nach Südafrika mit Kindern entstanden:
- Gut vorbereitet mit Kids ans Kap
- Elf Gründe für eine Reise an die Garden Route mit Kindern
- Familienfreundliche Unterkünfte zwischen Kapstadt und Addo Elephant Park
- Kapstadt und Kaphalbinsel – 7 der schönsten Ausflüge mit Kindern (oder ohne)
- Addo Elephant Park mit Kindern
- Was 3 Wochen Südafrika mit Kindern kosten
Falls ihr eine Südafrika-Reise mit Kindern lieber mit einem Veranstalter buchen wollt, dann findet ihr hier Tipps, ob eine geführte Familienreise für euch das Richtige ist.
Ihr habt noch Fragen oder Ideen? Dann hinterlasst mir einen Kommentar!
Liebe Angela,
dein Bericht macht Lust auf mehr. Ich war mit meinem Sohn für drei Wochen in Namibia im Mietwagen unterwegs und ich kann deine Begeisterung für den Süden Afrikas nur teilen. Leider ist die Zeit viel zu schnell vergangen. Wir planen aber bereits eine neue Reise, diesmal nach Südafrika.
Liebe Michaela,
Namibia steht bei uns auch noch auf der Liste. Da war ich, als ich schwanger war mit einer organisierten Tour und seitdem träume ich vom Jeep mit Dachzelt im Sossusvlei 😉
Liebe Grüße
Angela
[…] findest du auf http://www.unterwegsmitkind.com. Angela schreibt auf ihrem Blog über ihre Reisen mit ihrem Sohn (8) und Familienausflüge in […]
Es freut mich, dass es euch so gefallen hat! Uns hat das Afrika-Virus ja schon voll in seinen Fängen ?
LG, Sabine
Wow, ein toller Bericht und die Bilder wecken gleich das Fernweh – vor allem weil Südafrika auch noch auf meiner Liste an Traumländern steht, die ich hoffentlich in den nächsten Jahren bereisen werde <3
Liebe Bianca,
danke für deine liebe Rückmeldung. Ich freue mich immer, wenn ich inspirieren kann!
Liebe Grüße
Angela
Echt tolle Bilder. Wir waren noch nie da, aber vielleicht müssen wir das wirklich mal ändern 🙂
Liebe Eva,
Es sind einfach Traumlandschaften. Da kannst du wahrscheinlich noch mit der schlechtesten Kamera tolle Fotos machen 😉 Überlegt euch das mal. Mich hat es sehr geflasht – und du bist ja auch so ein Naturfan…
Liebe Grüße
Gela
Dass Ihr wieder nach Südafrika wollt, kann ich verstehen, wir waren auch ziemlich geflasht. Bei unseren Kindern steht das Regenbogenland immer wieder auf der Reisewunschliste, mal sehen, wann wir wieder runterfliegen. Freue mich auf weitere Reiseberichte von Dir. Liebe Grüße, Ines
PS: Vielen Dank für die Verlinkung.
Danke für den tollen Unterkunft-Tipp – und alle sonstigen Tipps für Südafrika. Etliches was wir vorhatten, haben wir leider gar nicht geschafft. Deshalb müssen wir ja nochmal hin :-)) Liebe Grüße Gela
Liebe Angela,
ooh nein, was für wahnsinnig tolle Bilder!
Spätestens jetzt ist Südafrika in meiner Bucketlist definitiv in Stein gemeißelt 😉
Mannoman diese Landschaften… – ein Traum.
Danke für diese tollen Eindrücke. Ich bin ein bisschen sprachlos 😉
Liebe Grüße
Kathrin 🙂
Liebe Kathrin,
das beruhigt mich ja, dass es nicht nur mir so geht.
Danke für deine liebe Rückmeldung!
Liebe Grüße
Angela
Sehen wir genauso: Südafrika geht immer!