Last Updated on 3. Mai 2022 by Gela
Ein perfekter Tag auf der Insel Penang in Malaysia ist mir von meiner Kreuzfahrt als Single mit Kind in Erinnerung geblieben. Was es auf Penang für Sehenswürdigkeiten an einem Tag zu entdecken gibt, erfahrt ihr hier.
Penang Sehenswürdigkeiten
Eine Kreuzfahrt ist nicht gerade ein Roadtrip, bei dem man tief in die Länder eintaucht, die man besucht. Aber man kommt herum und lernt einige Orte kennen. Dass das sehr bequem geht, war einer der Gründe, warum ich mich dafür entschieden habe, Südostasien als Alleinreisende mit Kind erst einmal per Kreuzfahrtschiff zu beschnuppern. Absolut positiv überrascht hat mich dabei Penang. Gemeinsam mit meinem Sohn habe ich an einem Tag auf Penang Sehenswürdigkeiten erlebt, die mir in schöner Erinnerung geblieben sind.
Es waren nicht einmal acht Stunden, die wir hatten, um Penang zu erkunden. Wäre mein Kind nicht am liebsten im KidsClub auf dem Schiff geblieben, dann hätten wir dort einen wirklich perfekten Tag erlebt. Ich war überzeugt, dass das Programm, das ich mir ausgedacht habe, ideal ist für einen Tag in Malaysia mit Kindern und gleichzeiti die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Penang umfasst. Und ich glaube immer noch daran.
Penang Sehenswürdigkeiten – das Programm für einen perfekten Tag
Wir starten mit der Fahrradrikscha am Hafen und fahren durch die sehenswerte Altstadt von Georgetown. Dann folgt eine Fahrt mit der Standseilbahn auf den Penang Hill. Dort gibt es neben Affen, einem Hindu-Tempel und einem großen, schattigen Spielplatz auch tolle Natur und leckere Garküchen. Zum Abschluss gehen wir baden an einem von drei Traumstränden auf Penang, die uns der freundliche Taxifahrer zeigt. Klingt klasse? War es auch! Bei der dritten Station gab der unterwegsmitkind-Sohn seine Blockade-Haltung endgültig auf. Und das ein oder andere Lächeln konnte er sich auch zwischendurch nicht verkneifen. Ehrlich gesagt: Ich hatte früher damit gerechnet, dass der Protest verraucht. Aber ich muss auch zugeben: Die Mädels vom KidsClub auf dem Schiff haben sich regelmäßig ein wirklich tolles Programm ausgedacht. Ich habe also harte Konkurrenz.
Mit der Fahrradrikscha durchs Weltkulturerbe
Penang mit seinen Sehenswürdigkeiten jedoch gibt mir die besten Karten in die Hand, die eine Mutter auf Reisen zur Kinderbespaßung nur bekommen kann. Das zugegebenermaßen für Kinder meist nicht besonders spannende Sightseeing durch die Altstadt von Georgetown absolvieren wir im Fahrradtaxi sehr komfortabel. Wir sitzen gut gepolstert zwischen (künstlichen) Blumen und haben freie Sicht voraus.
Georgetown vereint viele Sehenswürdigkeiten von Penang und steht unter dem Schutz der Unesco als Weltkulturerbe. Dass die Inselhauptstadt das verdient hat, sticht sofort ins Auge. An der Altstadt haben viele Kulturen mitgebaut: Portugiesen, Engländer, Inder, Chinesen und andere haben ihre Spuren hinterlassen. Viele Straßen sind von schmucken, zweistöckigen Kolonialbauten gesäumt. In etlichen anderen hängen bei unserem Besuch Ende Februar noch die roten Lampions des chinesischen Neujahrsfestes. An der sogenannten „Street of Harmony“ reihen in einer beispielhaft friedlichen und entspannten Atmosphäre (fast) alle Religionen der Welt ihre Andachtsstätten auf. Hinduistische, buddhistische und chinesische Tempel, eine Moschee und eine katholische Kirche stehen dort fast direkt nebeneinander.
Ach, wäre das Zusammenleben der Religionen doch überall auf der Welt so friedlich wie auf dieser kleinen Insel in Malaysia! Dann würde sicher auch mehr so fröhliche Kunst entstehen wie die Streetart, für die Georgetown mindestens ebenso bekannt ist wie für seine geschichtsträchtigen Gebäude. Eines der berühmtesten Werke und ein sehr beliebtes Fotomotiv ist das halbe Fahrrad an einer Mauer, das in ein Graffity eingebettet ist. Davon gibt es auch eine Variante mit einem halbes Motorrad.
Mit der Bergbahn zum Penang Hill
Wie schon in Singapur wirkt Asien auch in Georgetown überhaupt nicht fremdartig auf mich, sondern immens modern, aufgeschlossen und vor allem weltenbürgerlich. Die gebuchte halbe Stunde im Fahrradtaxi endet am Taxistand. Von dort fahren wir etwa 15 Minuten weiter zum Fuß des Penang Hill.
Bergbahnen sind schon lange eine unserer Leidenschaften. Die Standseilbahn am Penang Hill ist wirklich etwas Besonderes: eine im wahrsten Wortsinn extrem schräge Angelegenheit und eine der technischen Sehenswürdigkeiten von Penang.
Wir sind an einem Sonntag da und mischen wir uns beim Warten unter die Einheimischen. Nach etwa einer Viertelstunde steigen wir in die Penang Hill Railway. An einen Sitzplatz ist nicht zu denken. Familien und Freundesgruppen, Paare und ganze Clans sind unterwegs hinauf auf den Berg, der auf Malayisch auch Bukit Bendera genannt wird. Entsprechend eng wird es in der Bahn. Das gilt erst recht für die Talfahrt am frühen Nachmittag. Sie ist definitiv nichts für Menschen mit Platzangst und erquickt daher auch meinen Sohn nur wenig. Denn er steht auf Achselhöhe neben mir im Gedränge. Der Ausblick auf die steile Strecke hätte ihn dagegen sicher fasziniert. Gesäumt von historisch anmutenden Lampen ziehen sich die Gleise auf direktem Weg von Meereshöhe hinauf auf über 800 Höhenmeter.
Sehenswertes auf dem Penang Hill
Wir überwinden buchstäblich die drückende südostasiatische Mittagshitze. Oben auf dem Berg weht ein leichter Wind, keineswegs kühl, aber sehr, sehr angenehm und bestimmt fünf Grad frischer als unten in der Stadt.
Leider ist mein Kind immer noch in Protestlaune und hat im Gegensatz zu mir überhaupt keine Lust, den Äffchen zuzusehen, die über einen kleinen Altar springen und sich an den Opfergaben bedienen. Der Junge weiß auch den fantastischen Ausblick über Georgetown, die Penang-Brücke und das naheliegende Festland keineswegs zu würdigen. Genauso schnuppe ist ihm die üppige Pflanzenwelt mit Baumfarnen, Urwaldriesen, Tilandsien und den verschiedensten tropischen Blütenpflanzen. Er hat keine Lust, den Canopy Walk zu machen, bei dem man mit großer Wahrscheinlichkeit noch mehr und vielleicht auch verschiedene Arten von Äffchen zu sehen bekäme. Und der Schmetterlingsgarten kann ihn ebenfalls nicht locken. Immerhin kurzzeitig ziehen ihn die vorbeiflatternden Schmetterlinge in ihren Bann, die fast so groß sind wie die mittelamerikanischen blauen Morphofalter, die wir ein Jahr zuvor kennengelernt haben.
Also belassen wir es bei einer kurzen „Gipfelbesteigung“. Über einige Stufen geht es hinauf auf ein Hochplateau. Dort steht ein eher kleiner hinduistischer Tempel und – der Sohn grinst – ein ziemlich großer Spielplatz! Vom kleinen Tempel aus kann man den Spielplatz sehen und umgekehrt. Für eine Viertelstunde ist jeder von uns beiden in seiner Welt. Nach einer Runde Spielplatz kann der Junior sogar Spaß am Betrachten der Figuren an dem bunten Hindu-Tempel finden.
Multi-Kulti-Food an der Bahnstation
Doch dann quält uns der Hunger. Also wählen wir den schnellsten Weg zurück zur Bergstation, denn dort gibt es eine große Auswahl frisch zubereiteter Lebensmittel. Wie schon in Bangkok wählt der Sohn wieder gebratene Hähnchenschenkel. Sie schmecken so gut, dass er gleich nachbestellt.
Ich selbst bin nach der Empfehlung von Blogger-Kollegin Julia (Jäger des verlorenen Schmatzes) höchst neugierig auf das malayische Essen. Wie in der Altstadt von Georgetown sollen sich auch in den Kochtöpfen alle Kulturen wiederfinden – Fusion Küche auf asiatisch sozusagen. Ich bestelle anhand der Fotos. „Very spicy“ warnt mich die Köchin. Hmm. „Not so spicy?“ frage ich zurück. Sie deutet auf die gebratenen Nudeln mit Garnelen. Die übertreffen wirklich alle Erwartungen, sind immer noch schön scharf, aber nicht zu scharf und schmecken so vollmundig und rund, wie bis dahin selten ein asiatisches Essen.
Mein Sohn bekommt als Nachtisch noch eine Tüte frisch aufgeschnittene Mango. Mit vollem Bauch und der Aussicht auf einen Nachmittag am Strand erträgt er die Warteschlange an der Bergbahn abwärts ohne Genörgel.
Traumstrände mit Kind in Penang (Malaysia)
Wir finden einen sehr netten Taxifahrer, der uns für 20 Dollar zum Batu Feringhi Beach bringt und später zurück zum Schiff. Er ist chinesischer Abstammung, aber in Georgetown geboren, spricht sehr gutes Englisch und hat Spaß daran, uns seine Insel zu zeigen. Bevor wir den von Familienreiseblogger-Kollege Andreas (Travelisto) schon getesteten Strand erreichen, zeigt unser Fahrer uns noch zwei andere. Der erste ist noch in der Stadt selbst, nahe am Hotel Sentral Seaview. Er ist kilometerlang und menschenleer.
Der zweite Strand, „Miami Beach“ liegt etwas außerhalb direkt unterhalb der bergigen Küstenstraße. Die palmenbestandene Bucht mit malerischen ausgewaschenen Felsen wirkt schon fast klischeehaft schön. Einheimische grillen und picknicken dort.
Am Batu Feringhi Beach beginnt dagegen wieder die Touri-Zone. Der Weg von der Straße zum Strand führt durch einen kleinen Markt. Meist bin ich immun gegen die Angebote der Händler, aber dort finde ich Kleider in meinen Lieblingsfarben mit wunderschönen Mustern und kann nicht widerstehen.
Der Strand selbst ist mindestens so lang wie der erste, den wir gesehen haben, nur deutlich belebter. Jede Menge gelb-weiß gestreifter Handtücher machen die Aida-Gäste erkennbar. Gleitschirmflüge, Jet-Ski und Bootstouren werden angeboten. Wir sind aber mit Sand und Meer allein schon völlig zufrieden. Wir buddeln und baden, schaukeln uns in den Wellen der türkisblauen Andamanensee und panieren uns mit dem grobkörnigen, goldenen Sand. Ein bisschen Schatten dazu hätte nicht geschadet. Aber für Sonnenbrand war die Zeit zu kurz.
Die Rückfahrt zum Schiff führt uns durch das reiche Viertel von Georgetown. Das ist nicht die Altstadt, sondern eine Straße entlang der Küste mit modernen, edel gestylten Hochhäusern. „Million Ass Row“ nennt unser Taxifahrer diese Straße bei ihrem einheimischen Spitznamen. Der Reichtum ist unübersehbar. Armut haben wir dagegen auf diesem Tagestrip nicht gesehen. Ob es sie auf Penang nicht gibt? Vielleicht erfahren wir das, wenn wir wiederkommen.
Mehr über Sehenswürdigkeiten in Penang und Malaysia
Seid ihr neugierig geworden auf Penang und Malaysia? Dann interessiert euch vielleicht auch Kuala Lumpur. Im Travelisto-Reiseblog findet ihr weitere Berichte über Reisen mit Kindern in Malaysia, zum Beispiel hier. Infos über Penangs Nachbarinsel Langkawi gibt es außerdem bei Katharina vom Reiseblog Base and Travel.
Wart ihr schon auf Penang oder in Malaysia? Teilt ihr unsere Eindrücke oder habt ihr eine ganz andere Sicht auf die Insel gewonnen? Schreibt uns eure Erfahrungen.
Ich war leider noch nie in Malaysia, aber Dein Bericht klingt toll und die Bilder sind beeindruckend! Ich träume noch von einer Fernreise (wobei ich mich gar nicht entscheiden könnte wohin), aber jetzt fliegen wir ja zumindest schonmal nach Paris. Liebe Grüße