Im Familienurlaub darf eine Reiseapotheke für Kinder nicht fehlen. Denn unterwegs mit Kind passieren manchmal Dinge, auf die alle Familien gut verzichten könnten. Doch kleinere Blessuren bleiben nun mal nicht aus. Egal ob Weltreise oder Wochenendausflug – ohne eine kleine Reiseapotheke Kinder in die Welt mitzunehmen birgt große Risiken. Ich habe eine Checkliste mit Tipps von Experten ausgewertet und unsere individuellen Erfahrungen zusammen gestellt.
Reiseapotheke für Kinder
Die Checkliste stammt vom seriösen Centrum für Reisemedizin (CRM). Sie empfiehlt als Grundausstattung nur ein Fieberthermometer – vorausgesetzt das Kind braucht keine Dauermedikation wie Asthmaspray oder Neurodermitissalbe.
Dazu kommt das Erste-Hilfe-Set oder Notfall-Set. Es umfasst beim CRM Verbandsmaterial, Wunddesinfektion, eine Splitterpinzette, die sich auch zum Zeckenentfernen eignet, und Mittel bei Verbrennungen und Sportverletzungen.
Reiseapotheke Kind: Tipps und Erfahrungen für Erste Hilfe unterwegs
Bei blutigen Wunden wirken Kinderpflaster psychologische Wunder. Egal ob viel oder wenig Blut, mit einem bunten Pflaster ist fast alles schnell wieder gut.
Zur Wunddesinfektion setze ich normalerweise auf ein Desinfektionsspray, das nicht in der Wunde brennt. Im Gegenteil: Das Sprühen kühlt.
Im feuchtheißen Klima an Costa Ricas Pazifikküste waren die herkömmlichen Pflaster und das Spray gegen eine blutige Wunde am Knie des Sohnes jedoch völlig nutzlos. Die Pflaster blieben nicht kleben. Das Spray desinfizierte nicht genug (siehe Beitrag „Wie wir Birdwatcher wurden“).
Die Alternative: Ein Haut-Antibiotikum war dort auch ohne Rezept in der Apotheke vor Ort zu bekommen. Die Salbe haben wir dreimal täglich aufgetragen. Darauf kam eine Gaze-Auflage, die mit einer Binde gehalten wurde. Nach drei Tagen war die Wunde deutlich kleiner.
Die homöopathische Reiseapotheke für Kinder
In meinem kleinen Notfall-Set, das auch bei Tagesausflügen mitkommt, sind zwar weder Sport- noch Verbrennungssalbe. Dafür trage ich stets ein Fläschchen Bachblüten Rescue-Tropfen mit mir herum. Damit habe ich gute Erfahrungen unter anderem bei Wespenstichen gemacht (gleich auf den Stich tröpfeln und einnehmen). Sie kommen aber auch bei anderen großen Aufregungen zum Einsatz. Ihre Wirkung ist zwar nicht nachgewiesen, doch wenigstens einen Beruhigungseffekt auf den Sohn beobachte ich jedes Mal – und sei es durch die Ablenkung.
Außerdem immer dabei ist ein Fläschchen mit homöopathischen Globuli Arnica C30. Sie gelten als erste Wahl bei stumpfen Verletzungen wie etwa Verstauchungen. Ich habe sie auch bei mir selbst eingesetzt, ergänzend zur Sportsalbe, als ich mir in Ecuador das Innenband am Knöchel beinahe gerissen habe. Alternativ hilft bei Prellungen und Stauchungen auch eine Arnikasalbe zur äußeren Anwendung.
Das Centrum für Reisemedizin empfiehlt außerdem Sonnenschutz und Insektenschutz. Für den Fall, dass eines von beiden mal versagt, habe ich ein kühlendes antihistaminhaltiges Gel dabei (zum Beispiel Fenistil). Auch gut bei Sonnenbrand, Sonnenallergie oder Hitzebläschen: Aloe Vera Gel. Das soll die Haut reparieren.
Reiseapotheke Kinder: Was muss rein?
Neben all diesen Flaschen und Tuben rät das CRM auch noch dazu, Mittel gegen Erbrechen oder Reiseübelkeit, Durchfall, Verstopfung, Blähungen, Magen-Darm-Krämpfe, Erkältung, Fieber und Schmerzen, Husten, Halsschmerzen, Ohrenschmerzen und Augenentzündungen sowie gegebenenfalls auf Anraten eines Arztes auch antiallergische Mittel einzupacken.
Mein Tipp fürs kleine Gepäck: Alles zusammen ist im seltensten Fall nötig. Ich kenne meinen Sohn und mich und weiß, dass wir vielleicht Durchfall, mit fast 100prozentiger Sicherheit aber keine Verstopfung bekommen. Dazu kommt: Je nach Reiseziel gibt es das meiste auch vor Ort, und dort sogar mitunter günstiger als in der heimischen Apotheke.
Aber zugegeben: Auf unserer Vier-Monats-Tour waren bestimmt 1,5 Kilo Reiseapotheke dabei, darunter Malaria Standby Medikation, Elektrolytlösung bei Durchfall, Kohletabletten, wenn der Durchfall ganz schlimm kommen sollte, Fiebersaft, Nasentropfen, Augensalbe und ein Antibiotikum. Kaum etwas davon haben wir gebraucht. Nur der Kamillentee, dem eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt wird, war am Ende leer. Er musste immer ran, sobald Husten, leichte Halsschmerzen oder andere Erkältungssymptome auftraten – meistens nach dem Fliegen. Aber auch Kamillentee gibt es fast überall.
# Checkliste Notfallset für Erste Hilfe unterwegs
- Verbandsmaterial
- (Kinder-)Pflaster
- Wunddesinfektion, z.B. Octisept Spray
- Pinzette
- Schmerzmittel, z.B Paracetamol
- Arnica D6
- Rescue-Tropfen
Dieses Notfall-Set kommt bei uns auch auf Tagesausflüge mit. Ich habe mir dafür ein kleines fertiges Erste-Hilfe-Set gekauft und es selbst zusätzlich bestückt. Gute Erfahrungen habe ich mit dem Etui von Tatonka in der Mini-Variante gemacht (bei amazon bestellen*). Das hält bei uns schon ewig.
# Checkliste Reiseapotheke
Für mehrtägige oder längere Reisen habe ich noch einiges mehr dabei:
- Fieberthermometer
- Antiallergikum / antihistaminhaltiges Gel, z.B. Fenistil oder Aloe Vera
- Sportsalbe
- homöopathisches Arnica D6 oder Arnikasalbe
- Elektrolyt-Pulver
- Kohletabletten
- Fiebersaft
- Nasentropfen
- Augensalbe
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