Last Updated on 29. November 2024 by Gela
Wer den Südwesten der USA mit Kindern bereist, kommt um Disneyland nicht herum. Oder doch? Pro und Contra zum Besuch im berühmtesten Vergnügungspark der Welt.
Disneyland Park California mit Kindern – Erfahrungen, Learnings und Tipps
Geplant hatte ich den Zwischenstopp in der Zeichentrickwelt des Disneyland Anaheim bei Los Angeles auf unserer Wohnmobil-Tour von Arizona durch Nevada nach Kalifornien nicht. Doch unsere amerikanischen Freunde haben uns versichert, dass Disneyland für den unterwegsmitkind-Sohn ein absoluter Höhepunkt auf der langen Reise durch die drei Amerikas sein wird. Also waren wir gemeinsam dort: zwei Mamas, zwei Söhne (5+6), eine Tochter (3).
Muss man Disneyland Kalifornien auf einem Roadtrip durch den Südwesten der USA mit Kind gesehen haben oder nicht? Auch ein Jahr später bin ich mir noch unsicher, wie ich entscheiden würde. Deshalb habe ich die Argumente dafür und dagegen zusammengestellt.
Pro Disneyland California: Der glücklichste Platz der Erde
„Welcome to the happiest place of the world“ – willkommen am glücklichsten Platz der Welt! Nicht gerade bescheiden begrüßt Disneyland Santa Ana seine Gäste. Hier wird geklotzt, nicht gekleckert. In jeder Hinsicht. Die Kinder sind vor freudiger Aufregung schon nicht mehr zu bändigen, bevor wir in dem riesigen Vergnügungspark überhaupt drin sind.
Fahrgeschäfte ohne Ende
Dort erwartet uns eine schier unüberschaubare Zahl und Vielfalt an Fahrgeschäften in den verschiedensten Themenwelten: Ritter und Prinzessinnen, Cowboys und Indianer, Märchen, Piraten, Astronauten und natürlich Toontown – die Heimatstadt von Mickey Mouse, Donald Duck, Goofy und Co. Man kann das Matterhorn besteigen und mit dem Mississippi-Dampfer fahren. Auch eine Weltraumfahrt macht Disney möglich. Das Angebot reicht locker für eine ganze Woche. Deshalb will die Auswahl bei einem Tagesbesuch gut bedacht sein. Am besten plant man den Besuch vorab.
Eine interaktive Karte, die aber auch nur einen groben Gesamtüberblick über den riesigen Themenpark bietet, gibt es hier.
Highlights vorab checken
Zum Glück kennt unsere amerikanische Freundin die besten Disneyland-Spezialitäten. Dazu zählt mit Sicherheit die Bootsfahrt durch die düstere Welt der Piraten der Karibik. Die morbide Piratenromantik begeisterte im Vergnügungspark schon klein und groß, lange bevor die Filme ins Kino kamen. Die Söhne gruseln sich vor den finsteren Gestalten mit dem fiesen Lachen – so echt wirken die bewegten Puppen in den detailreichen Piratenhöhlen.
Unvergesslich bleibt auch die Small World. In der stilisierten Kinderwelt singen und tanzen die Puppen in allen Trachten der Erde. Dazu singt ein Kinderchor immer wieder das gleiche Lied von der small small world. Seit ich die Small World kenne, verstehe ich etwas besser, wie US-Amerika tickt.
Star Wars, Tomorrowland und Fantasy Land wären weitere Erlebniswelten mit verschiedenen Attraktionen. Aber man muss Schwerpunkte setzen.
Erlebnis Parade
Der krönende Abschluss eines Disneyland-Besuchs ist aber ohne Zweifel die Parade der Disneyfiguren. Ob Mickey, Donald, König der Löwen oder Frozen – alle Berühmtheiten der Disney-Welt geben sich hier die Ehre. Die Show ist perfekt, denn die Parade wird von professionellen Tänzerinnen in prachtvollen Kleidern begleitet. Dagegen können Karnevalsumzüge einpacken.
Schöne bunte heile Welt voller Kinderlachen
Vielleicht ist Disneyland wirklich der glücklichste Platz der Welt. Jedenfalls steht das Lachen schon in den Kindergesichtern, bevor wir durch die Taschenkontrolle und Kassen hindurch sind, und es weicht erst den entspannten Gesichtszügen im erschöpften Tiefschlaf am Abend. Außerdem ist es ansteckend und nachhaltig. Noch heute lächle ich bei der Erinnerung an die schöne bunte heile Disneywelt.
Contra Disneyland Kalifornien
Es beginnt schon auf dem Weg nach Disneyland: Wir stehen im Stau auf der Zufahrtsstraße. Weiter geht’s an der Taschenkontrolle: Auch hier heißt es Warten.
Teure Extras
Getränke und Snacks müssen draußen bleiben. Die sollen in der künstlichen Welt teuer für echtes Geld gekauft werden. Zu dem Eintrittspreis, der für Kinder ab drei Jahren von 99 auf spöttische 95 Dollar ermäßigt ist, kommt also nochmals eine stolze Summe für Fastfood und Getränke hinzu. Um das Geld loszuwerden, warten wir wieder. Danach stehe ich mit dem Tablett voller Snacks auf der Restaurantterrasse und warte auf einen freien Tisch. Die hungrigen Kinder springen wie Hunde an mir hoch.
Aktuelle Eintrittspreise findet ihr hier.
Quengelalarm
Bald geht das Gequengel los. Die Tochter will zu Mary Poppins, die Jungs wollen zu Donald Duck. Wir teilen uns auf, verabreden uns, verpassen uns, suchen uns gegenseitig. Dabei entdecken die Kinder die Läden mit Disney-Accessoires. Meerjungfrau, Piratenkrummsäbel, Pfeil und Bogen, Prinzessinnenkleid, Ritterhelm – alles soll mit. Das geht natürlich nicht, aber ohne geht’s auch nicht. Wir wählen Trick 17: Sie dürfen alles angucken und ganz am Schluss wird eines gekauft. Dafür müssen wir dann nochmal eine große Runde drehen.
Warteschlangen
Die Hauptbeschäftigung an diesem Tag wird jedoch das Schlangestehen. Egal welche der unzähligen Attraktionen die Kinder probieren wollen – unter einer halben Stunde Anstehen ist kaum etwas zu machen. Dabei haben wir einen beliebigen Wochentag für unseren Besuch gewählt. Einige der Fahrgeschäfte sparen wir uns von vornherein, wenn das Schild am Ende der Schlange anzeigt, dass die Wartezeit eine Stunde oder mehr beträgt. Karussells und Achterbahnen gibt es schließlich auf jedem Rummel auch ohne Anstehen.
Verlorenes Kind
Doch scheinbar haben wir noch nicht genug gewartet. Denn die Kinder wollen unbedingt eine Audienz bei seiner Majestät Mickey Mouse. Schon in Übung reihen sie sich in die endlose Schlange ein und sind nicht davon abzubringen. Gefühlte Stunden vergehen, während wir uns zusammen mit zahllosen weiteren Wahnsinnigen im Schneckentempo durch Mickeys Haus schieben. Die Kleinste geht zwischendurch verloren. Ein fürchterlicher Schreck. Sie ist nirgends zu finden und wird über Lautsprecher gesucht, bevor wir sie wieder bei uns haben. Als die Kinder endlich Mickey den Handschuh schütteln, sind wir Mamas mit den Nerven am Ende.
Und was nun: Ist Disneyworld Kalifornien Top oder Flop?
Das waren meine zwei Perspektiven auf einen Tag. Und was hat überwogen? Auch wenn es in der Aufzählung fast mehr negative als positive Argumente gibt: Ein Jahr später sind die Nervereien vergessen – abgesehen von der verlorenen Tochter. In Erinnerung bleibt die ansteckende Freude und Begeisterung der Kinder. Und lachende Kinder sind doch (fast) jeden verlorenen Nerv wert, oder?
Wollt ihr noch eine andere Perspektive auf den Themenpark Disneyland Californie kennenlernen? Hartmut war mit seiner Familie im August 2015 dort. Ihre Geschichte lest ihr im Blog 58 Grad Nord.
Wie seht ihr das? Geht ihr gern in Freizeitparks? Oder macht ihr einen weiten Bogen darum?
Oh apropos Freizeitparks! Die gibt es auch hierzulande in großer Auswahl. Erfahrungen und Tipps sind in dieser Zusammenstellung zu finden: Ich will Spaß, ich will Spaß! Im Freizeitpark mit Kindern
Hallo
Ich liebe Freiezitparks und war 2015 in Orlando im Disneyland (Magic Kingdom und Movie Park) – die anderen gingen sich nicht aus – da ich noch andere Freizeitparks sehen wollte.
Disney hat ja das Fastpass System, so hatte ich bei den Achterbahnen keine Wartezeit.
Bei Pirates of the Caribbean sind wir eine halbe Stunde im Boot stecken geblieben. Unser Boot standkurz vor dem Ausgang wo Jack Sparrow saß.
z.B in Wet’n Wild kann man sich einen Becher kaufen, den man billig auffüllen kann. Ist sicher auch ideal wenn man Kinder hat – das gleiche System haben wir auch in anderen Parks gesehen – bei Disney hab ich nicht darauf geachtet – da war ich alleine unterwegs.
Bei Busch Gardens und Seaworld hatte ich in den Quick Queue – als Achterbahnfahren ohne in der Schlange stehen zu müssen.
Universal Studios und Island of Adventures hatten wir ebenfalls die Zugangsberechtigung sofort einzusteigen – aber die hatten wir dank unseresHotels gratis bekommen.
Ich finde Achterbahnen in den USA kann man nicht mit Achterbahnen in Deutschland vergleichen, vor allem nicht mit den Bahnen auf einer Kirmes. Die Kirmesachterbahnen sind in meine Augen „Kindercoaster“
Es gibt ganz wenige gute Achterbahnen in Deutschland, die stehen aber in Parks.
Was ich an den amerikanischen Freizeitparks auch liebe – bei Wasserbahnen wird man NASS – ich hab in Deutschlandwenn überhaupt nur ein paar Tropfen abbekommen.
Nass wird man z.B auch im Thorpe Park bei der „Tidal Wave“
Du siehst ich liebe Freizeitparks 🙂 und plane aucheinen großteil meiner Urlaube so, da ich welche Besuche kann.
Grüße aus Österreich
Sandra
Liebe Sandra,
du scheinst ja wirklich ein Freizeitpark-Fan zu sein! Toll, dass du deine Begeisterung und deine Erfahrungen mit uns teilst! Demnächst gibt es hier bei unterwegsmitkind.com eine Link-Liste mit Blogger-Beiträgen zu Freizeitparks. Vielleicht findest du da auch noch ein paar Anregungen.
Liebe Grüße
Gela