Wer auf Sardinien Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten sucht, hat die Wahl. Denn die italienische Mittelmeerinsel ist extrem vielseitig. Die schönsten Strände, die besten Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele und ein paar Geheimtipps aus unserer Rundreise stelle ich euch hier vor.
Sardinien Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele mit Kind
Traumstrände, tolle Berg- und Küstenlandschaften, aber auch spannende archäologische Stätten, historische Sehenswürdigkeiten, Lost Places und reizvolle Städte: Sardinien hat viele Highlights zu bieten. Gut zwei Wochen lang sind wir im Frühling 2023 von Olbia im Nordosten im Uhrzeigersinn um die Insel gefahren. Ganz rund herum haben wir es nicht geschafft. Selbst wenn man viel auslässt, ist Sardinien dafür einfach zu groß. Aber unsere Rundreise war dennoch traumhaft schön und gespickt mit vielen Highlights.
Uns ist bewusst, dass wir äußerst sehenswerte Orte im Norden von Sardinien verpasst haben. Die Costa Smeralda, die Neptunsgrotte, Sassari und die Halbinsel Stintino wollen wir irgendwann mal zusammen mit Korsika besuchen. Wer auf Sardinien Sehenswürdigkeiten, Ausflugsziele und schöne Strände sucht, kann aber auch im Süden, Osten und Westen viel erleben.
Wenn ihr euch fragt, wohin auf Sardinien und wo Urlaub machen, dann helfen die folgenden Tipps für Sehenswürdigkeiten, Ausflugsziele, die schönsten Orte und die schönsten Strände hoffentlich bei der Entscheidung. Eines steht fest: Wer auf Sardinien Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele sucht, wird an der Ostküste, im Süden und an der Westküste gleichermaßen fündig.
Ich habe hier die besten Sardinien Ausflugsziele zusammengestellt. Heraus gekommen ist eine Liste mit Tipps für mehr als 20 tolle Strände und 12 Top-Sehenswürdigkeiten auf Sardinien. Schaut selbst, was euch am meisten anspricht.
Wenn euch meine Auswahl gefällt, dann lohnt sich für euch vielleicht auch der wunderbare Sardinien Reiseführer Sardinien mit Kindern aus dem Naturzeit Verlag. Dort habe ich nämlich einige der Geheimtipps gefunden, die wir auf unserer Rundreise entdeckt haben. (bei amazon ansehen*)

Unsere Sardinien Top 10
Natürlich haben uns manche Orte auf Sardinien besonders gut gefallen. Das sind unsere persönlichen Top 10:
- Nuraghendorf Serra Orios
- Cala Luna
- Grotte Bue Marino
- Cagliari mit dem Castello-Viertel
- Strände und Flamingos am Capo Spartivento
- Lavanderia Lamarmora
- Karfreitagsprozession in Iglesias
- Lavanderia Lamarmora
- Porto Flavia
- Spiaggia Is Arutas
Ich will euch aber auch die anderen Sehenswürdigkeiten auf Sardinien nicht unterschlagen, die ich als Ausflüge mit Kind angesteuert habe. Damit ihr unsere Tour nachfahren könnt, habe ich die Highlights hier geografisch geortet. Wenn ihr die Route mit einem Wohnmobil fahrt, dann seht euch auch unsere Tipps zum Camping auf Sardinien an.
Unsere persönliche Sardinien Sehenswürdigkeiten Karte
Die folgende Sardinien Karte zeigt alle beschriebenen Sehenswürdigkeiten und die schönsten Strände. Wenn ihr Parkplätze sucht, dann achtet auf das grüne Symbol für Wanderungen. Tipps zum Wandern auf Sardinien gibt es demnächst in einem eigenen Beitrag.
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Mehr InformationenSardinien: Sehenswürdigkeiten im Osten
Olbia
Die Hafenstadt im Norden der Ostküste ist für viele Sardinien-Urlauber nur eine Durchgangsstation, wenn sie mit der Fähre vom italienischen Festland kommen. Nennenswerte Sehenswürdigkeiten hat sie kaum zu bieten. Die hübsche Altstadt von Olbia ist aber sehr charmant und somit eine von Sardiniens Sehenswürdigkeiten im Osten, die man nicht verpassen sollte. Sie erstreckt sich als Fußgängerzone rund um den Corso Umberto I., der sich vom Hafen aus den Hügel hinaufzieht. Auch die kleine Gasse Via Cavour ist sehenswert.
Besonders charmant sind die kleinen Plätze in der Altstadt, wie die Piazza Regina Margherita und die Piazza Matteotti. Olbia ist also durchaus ein lohnenswertes Ausflugsziel auf Sardinien. Man kann dort außerdem eine Delfin- und Schnorcheltour unternehmen. (bei GetYourGuide ansehen*)

Gigantengrab (Tomba dei Gigante) S’Ena e Tomes
Um zu der vorzeitlichen Grabstätte zu kommen, steigt man über einen niedergetretenen Zaun und folgt einem Weg durch eine Weidelandschaft zwischen Macchiabuschwerk hindurch. Im Frühling blüht der Mastixstrauch rot, und viele Asphodilen sprenkeln die Wiese weiß. Aus Steinen gelegte Pfeile geben die Richtung an.
Bald trifft man auf eine Gruppe Dolmen, die im Halbkreis angeordnet sind. In der Mitte ist ein großes Loch und dahinter folgt mit Abstand ein Dolmengrab. Es ist weder hoch noch breit, aber mindestens sieben Meter lang. Die geheimnisvolle Atmosphäre und die spannende Natur machen das Gigantengrab zu einem idealen Ziel, wenn ihr Sardinien mit Kind erkundet.
Adresse: SP38, km 24, 08022 Dorgali, Eintritt frei

Nuraghensiedlung (Villagio Nuragico) Serra Orrios
Nuraghentürme sieht man auf Sardinien sehr viele. Nuraghendörfer sind hingegen deutlich seltener. Das von Serra Orrios ist eines der größten auf der ganzen Insel und unbedingt einen Besuch wert. 5000 Jahre alt sind die Überreste der Häuser, die hier erstaunlich kunstvoll und überraschend dicht nebeneinander gebaut wurden. Deutlich sind das Versammlungshaus und die Wohnhäuser zu unterscheiden. Ungewöhnlich ist, dass die Wohnräume rund sind.
Die Mauerreste aus Natursteinen und Lehm sind unterschiedlich hoch. Kinder laufen zwischen den Mauern wie in einem Labyrinth. Im Frühling blühen die Wiesen zwischen den Gebäuden, und auf den Mauern sitzen viele Eidechsen. Daher ist die Nuraghensiedlung Serra Orrios ein spannendes Ziel für einen Ausflug mit Kindern auf Sardinien.
Eine Stunde sollte man für die Besichtigung des weitläufigen Geländes einplanen. Am Eingang bekommt man alles Sehenswerte erklärt.
Eintritt: 5 €, Adresse: SP38, km 25, 08022 Dorgali

Sardinien Top-Ausflugsziel: Cala Luna
Der Strand Cala Luna ist so außergewöhnlich schön, dass er in jedem Reiseführer unter den Sardinien Highlights aufgelistet ist. Erwartet also nicht, dass ihr dieses Must See an der Ostküste für euch alleine habt.
Die halbmondförmige Bucht im Golfo Orosei ist auf beiden Seiten von Felsen umgeben. Eine Reihe von fünf bis sechs Grotten schließen sich an den schönen Sandstrand an. Sie sind bei Ebbe problemlos zu Fuß zu erreichen. Einzigartig sind die Ausblicke aus den Karsthöhlen auf das karibisch blaue Meer und den goldenen Sandstrand. Der Ausblick aus der Grotte di Dorgali hat auf Instagram Berühmtheit erlangt. Charmant ist auch das Schwemmtal im Hinterland der Traumbucht Cala Luna. Hinter einer kleinen Lagune wachsen Schilf und vereinzelte Bäume.
Man kann die Cala Luna von Cala Gonone entweder entspannt bei einem Mini-Cruise mit dem Ausflugsboot erreichen oder sportlich nach einer rund 10 km langen Wanderung. Wir haben den Ausflug zur Cala Luna mit der Besichtigung der Grotte del Bue Marino kombiniert und hatten bei diesem Mini-Cruise 4 Stunden Zeit für den Strand und 1 Stunde in der Tropfsteinhöhle – ein tolles Erlebnis, nicht nur wenn man Sardinien mit Kindern besucht.

Top-Sehenswürdigkeit: Wasserhöhle Grotte del Bue Marino
Die Wasserhöhle und Tropfsteinhöhle Bue Marino zählt zu den absoluten Sardinien Top 10 und ist eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten im Osten. Man erreicht sie mit dem Ausflugsboot ab Cala Gonone. Schon die Bootsfahrt entlang der Steilküste ist ein fantastisches Erlebnis für die ganze Familie.
Die Höhle selbst ist mehr als beeindruckend. Das Meerwasser spiegelt die Tropfsteine tiefblau zurück. Unfassbar dicke Tropfstein-Säulen sind dabei. Ganze Vorhänge aus Stalagtiten hängen von den Decken. Manche schillern rot, andere weiß. Die Strecke von rund 1 km durch die Höhle bietet ein großartiges Naturschauspiel. Sie endet an einem kleinen unterirdischen Strand, an dem der Süßwasserfluss ins Meerwasser mündet, der diese faszinierende Höhle vor Jahrmillionen gegraben hat.
Benannt ist diese Natur Sehenswürdigkeit Sardiniens nach den Mönchsrobben, die die Höhle bis in die 1980er Jahre bewohnt haben. An dem unterirdischen Strand, an dem die etwa 1 km lange Höhlen-Tour endet, fanden Fischer das letzte Robbenbaby, nachdem die gesamte Herde die Höhle verlassen hatte, um sie den Fischern und immer mehr Touristen zu überlassen.
Preis: Minicruise Kombi Bue Marino und Cala Luna ca. 40 € (mehrere Anbieter), Start im Hafen von Cala Gonone, Piazza del Porto, 08022 Cala Gonone.

Sardiniens beste Strände im Osten
Die Cala Luna muss man einfach unter Sardiniens schönste Strände rechnen. Nicht weniger hübsch sind die anderen Buchten im Golf von Orosei, allen voran die Cala Goloritzé. Die meisten sind aber wie die Cala Luna nur mit Ausflugsbooten oder langen Wanderungen erreichbar sind.
Eine Kreuzfahrt mit Badeaufenthalt an der Cala Goloritzé könnt ihr bei GetYourGuide buchen.*
Uns hat auch der breite Stadtstrand von Cala Gonone gefallen. Gebadet haben wir schließlich am Ende unserer Sardinien Rundreise etwas weiter nördlich an der Spiaggia Li Cucutti bei Agrustos. In der Vorsaison ist der weite Sandstrand mit einigen Felsen im Wasser und einer schattigen Strandbar im Pinienhain wirklich schön. In der Hauptsaison liegen die nächsten Feriensiedlungen so nah, dass es vermutlich sehr voll wird, sofern der Strand nicht direkt den Club- und Hotelgästen vorbehalten ist.
Deutlich weiter südlich liegt der schöne Strand von Porto Corallo mit rötlichem Sand. Er ist nicht sehr lang, aber durch seinen Dünengürtel wirklich breit.
Auch der Sand in der Traumbucht Cala Sa Figu am Capo Ferrato ist eher rötlich. Das Highlight der Bucht ist das Felsenschiff, das sich in der Mitte des Sandstrandes aus dem flachen Wasser erhebt.
Die Spiaggia Porto Pirastu mit hellem feinem Sand ist im Wasser gesäumt von Felsen und an Land von einem schönen Pinienhain mit Picknicktischen.
Schier endlos wirkt der Strand von Costa Rei, der sich den ganzen Ort entlangzieht und im Süden, unterbrochen durch einige Felsen, gleich in den nächsten Strand übergeht. Der goldene Sand ist nicht zu fein.

Sardinien: Ausflugsziele im Süden
Inselhauptstadt Cagliari mit Castello-Viertel
Rund 150.000 Einwohner zählt die Inselhauptstadt Cagliari. Sie präsentiert sich in einer reizvollen Landschaft mit zahlreichen Lagunen und einem schönen Stadtstrand. Ihren Charme macht die Mischung aus Hafenstadt, Inselmetropole und Altstadt aus. Besonders schön ist Cagliari im historischen Castello-Viertel. Welche Sehenswürdigkeiten Cagliari im Detail bietet, erfahrt ihr demnächst in einem eigenen Beitrag. Ein besonderes Erlebnis ist eine Tour durch das unterirdische Cagliari. (bei GetYourGuide ansehen*)

Lagunen mit Flamingos
Wer im Süden von Sardinien Ausflugsziele mit Kindern sucht, sollte die Lagunen besuchen. Dort leben viele Kolonien von Flamingos. Die großen rosafarbenen Wasservögel mit ihren Krummschnäbeln sind zwar scheu, bieten aber auch aus der Ferne eine tolle Show – und natürlich erst recht, wenn sie fliegen. Lagunen mit Flamingos gibt es rund um Cagliari, zum Beispiel im Naturpark Parco di Molentargius, und am Capo Spartivento.

Feenhäuser Domus de Janas von Montessu
Ein kleiner Abenteuertrip und vielleicht noch einer der wenigen Sardinien Geheimtipps ist der Ausflug zu den Feenhäusern von Montessu im Sulcis. Die Feenhäuser darf man nicht auslassen, wenn man im Süden von Sardinien Sehenswürdigkeiten erleben will, denn sie sind ganz speziell sardisch.
Eigentlich handelt es sich bei den Feenhäusern um Felsengräber. Montessu gilt als eine der größten Ansammlungen dieser Felsengräber auf Sardinien. Am Eingang gibt es ein kleines Museum mit einem Modell des weitläufigen Geländes. Sehr freundliche Mitarbeiter erklären alles gern auch auf Deutsch.
Dann folgt man einem steilen Weg über Treppen hinauf an den Felsrücken des Berges. Dort liegen die Grabstätten als Höhlen mit kleinen Öffnungen. Ich bin gebückt durch manche gerade so hindurch gekommen. Innen sind sie sehr unterschiedlich groß, aber meist vom Eingang aus überschaubar. Die größte Grabhöhle hatte zwei Kammern mit jeweils drei Teilen.
Das Gebiet ist nicht gerade gut beschildert, und ich habe mich zweimal fast verlaufen. Auch habe ich bei weitem nicht alle Feenhäuser gesehen, weil sie sehr weit auseinander liegen und man dafür mindestens einen halben Tag einplanen müsste. In einer Stunde bekommt man aber einen guten Eindruck. In einem schattigen Olivenhain gibt es zum Ausruhen zwischendurch Picknicktische und einen Grill – und viel Gelegenheit, in Ruhe die Natur und die Aussicht zu genießen.
Adresse: Necropoli di Montessu, 09010 Villaperuccio, Eintritt 8 €

Die schönsten Strände auf Sardinien im Süden
Wunderschön sind die Strände im äußersten Süden von Sardinien. An der Panoramastraße SP 71 finden sich gleich mehrere Traumstrände. Die Spiaggia di Sa Perda Longa hat Sicht auf die Insel Tuaredda. Die Bucht Spiaggia Capo Malfatano liegt inmitten reizvoller Macchiahügel und ist mit einer Beachbar versorgt.
Mit flachem Wasser und einigen Bäumen am Ufer bezaubert die kleine Bucht Spiaggia di Cala Cippola. An den Rändern der Bucht kann man zwischen Felsen waten. Das Wasser wird nur sehr langsam tief. Daher ist der geschützte Strand auch gut für Urlaub auf Sardinien mit Kindern geeignet.
Unser Favorit ist die weiße Sandbucht Spiaggia Su Giudeo. Ausgedehnte Dünen, blendend weißer Sand, eine kleine, erreichbare Insel im Meer und eine Lagune mit rosafarbenen Flamingos machen den Strand zu einem der besten Sardinien Ausflugsziele für Naturliebhaber.

Sardinien: Geheimtipps im Westen
Im Westen von Sardinien hat uns besonders die Region rund um Iglesias begeistert. Hier treffen Berge und Meer, Industrieruinen und Naturschönheiten, Brauchtum und Beachlife auf faszinierende Weise aufeinander. Unsere Sardinien Highlights im Westen:
Iglesias: Altstadt mit Karfreitagsprozession
Die Kleinstadt Iglesias hat einen malerischen Altstadtkern mit vielen verwinkelten Gassen und so vielen Kirchen, dass der Name der Stadt mehr als passend erscheint (Iglesias heißt Kirchen). Ein Besuch lohnt sich besonders am Karfreitag. An jedem anderen Tag des Jahres hätte man die Sehenswürdigkeiten in Iglesias in rund drei Stunden besichtigt und noch einen Café auf der hübschen Piazza Municipio zwischen Rathaus (Palazzo Municipale) und der Kathedrale Danta Chiara d’Assisi getrunken.
In der Semana Santa ziehen jedoch mehrere beeindruckende Prozessionen durch das Städtchen. Wir haben die Prozession am Karfreitag abend miterlebt. Sie ist nicht sehr groß, aber die Stimmung ist ergreifend. Vorneweg schwingen rund zehn Männer immer zu zweit eine riesige Holzrassel und verbreiten einen Heidenlärm. Dann folgen ein Musikzug und die Babalotti – so nennt man die weiß gekleideten Männer mit den spitzen Kapuzen. Manche tragen ein großes Kreuz, andere eine Maria.
Das wichtigste Mysterium der traditionellen Prozession ist eine Sänfte mit einem verschleierten liegenden Jesus auf dem Totenbett. Es folgen Frauen und einige Kinder in schmuckvollen Gewändern, die das Ave Maria murmeln. Den Abschluss bilden die kirchlichen Würdenträger und der Bürgermeister. Diese Karfreitagsprozession in Iglesias war definitiv eines der Sardinien Highlights, das uns am meisten beeindruckt hat und unvergesslich bleibt.

Geisterstadt und Mine Monteponi: Lost Places bei Iglesias
Etwa zwei Kilometer westlich von Iglesias befindet sich das große Bergbau-Areal von Monteponi, das seit den 90er Jahren geschlossen und heute eine Geisterstadt ist. Der untere Teil mit Wohn-, Schul und anderen öffentlichen Gebäuden ist noch gut erhalten. Doch die Industriebauten am Hang verfallen. Man kann aber ohne Zugangsbeschränkungen zwischen vielen der Industrie-Ruinen umherspazieren.
Mit einer Führung kann man außerdem einen Bergwerkstollen auf 800 Metern Länge (von insgesamt acht Kilometern) besichtigen. Der Stollen ist zum Teil 200 Jahre alt. Schon seit dem 18. Jahrhundert wurden in der Mine Blei und Zink abgebaut. Dafür hat man sogar Grundwasser abgepumpt und ins Meer geleitet. In den 90er Jahren lohnte sich der Abbau wegen des fallenden Weltmarktpreises nicht mehr. Seitdem lässt man den Wasserspiegel kontrolliert wieder ansteigen. Wir haben Monteponi als eine der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten auf Sardinien erlebt. Und weil wir vorher tatsächlich nirgends etwas darüber gelesen haben, denke ich dass dieses spannende Ausflugsziel noch ein echter Geheimtipp ist.
Adresse: Villa Bellavista, Località Miniere Monteponi, 09016 Iglesias

Laveria Lamarmora (Miniera di Nebida)
Ein ganz besonderer Lost Place ist die Laveria Lamarmora. Man erreicht sie von Nebida zu Fuß über einen gepflegten Weg an der aussichtsreichen Steilküste entlang. In dem ehemaligen Bergwerksgebäude wurden die gewonnenen Erze gewaschen und teilweise auch verschifft. Antransportiert wurden sie durch kilometerlange Stollen, um dann in einer Lore den Steilhang hinab in die Laveria zu rutschen. Wegen ihrer Lage an der malerischen Küste und ihrer architektonischen Schönheit steht die Ruine der Laveria in unseren Sardinien Top 10 ganz weit oben.
Adresse: Località Nebida, 09016 Iglesias, Eintritt frei
Extra-Tipp: An der Hauptstraße von Nebida thematisiert ein großes Mural die Minen-Vergangenheit der Region.

Porto Flavia: Industriedenkmal und Strand mit Pineta
Die wohl spektakulärste Sehenswürdigkeit Sardiniens aus der Bergwerksgeschichte des Iglesiente ist Porto Flavia. Der Seehafen ist direkt in die Steilküste hinein gebaut. Zur Zeit seiner Errichtung galt er als revolutionäre Ingenieursleistung und auch heute versetzt das große Portal in den Felsen Besucher ins Staunen.
Porto Flavia diente ab 1925 zur Verschiffung der Erze. Die Schiffe wurden von oben beladen. Halbwegs ruhige See garantierte der vorgelagerte Fels Pan di Zucchero. Von der Landseite ist Porto Flavia durch lange Stollengänge erreichbar. Die Besichtigung dauert rund eine Stunde und ist ein echtes Erlebnis. Für den Aufstieg zur oberen Etage des historischen Erzhafens über Treppen an der Steilküste sollte man schwindelfrei sein.
Extra-Tipp: Badesachen einpacken! Auf dem Weg vom Parkplatz zu dem Industriedenkmal liegt der schöne Strand Spiaggia di Masua mit einem Pinienwald am Ufer.
Adresse: Località Masua, 09016 Iglesias, Eintritt: 10 €, Kinder von 6 – 12 Jahre 6,50 €
Alle Infos über Preise, Öffnungszeiten und Führungen in Porto Flavia und in Monteponi gibt es normalerweise bei iglesiasturismo.it. Doch die Seite ist derzeit nicht erreichbar. Bei einer Bootstour von Buggeru aus könnt ihr den ikonischen Hafen und die Felseninsel Pan di Zucchero vom Meer aus erleben. (bei GetYourGuide ansehen)*

Sinis Halbinsel
Schon die Auffahrt auf die Halbinsel führt durch zauberhafte Natur. Das flache Stückchen Land, das nur durch dünne Dämme mit der Insel verbunden ist, ist eine eigene Welt. Zu den historisch bedeutenden Sehenswürdigkeit von Sardinien zählen die uralte kleine Naturstein-Kirche San Giovanni di Sinis aus dem 5. Jahrhundert im gleichnamigen Ort und die Ausgrabungsstätte Tharros – eine antike Stadt mit Ruinen aus phönizischer, römischer und byzantinischer Zeit. Das absolute Highlight auf Sinis war für uns aber der Strand Spiaggia di Is Arutas mit seinem perlenden transparenten Kristallsand. Ein wirklich gutes Strandrestaurant (Reservierung nötig!) machen ihn zu einem tollen Ausflugsziel auf Sardinien mit Kindern.

Nuraghe Losa
Verkehrsgünstig direkt an der Autobahn, die von Westen quer über die Insel nach Olbia führt, liegen mehrere Nuraghentürme. Wir haben uns für einen Stopp am Nuraghe Losa entschieden. Innerhalb der Befestigungsmauern sind von mehreren Steinbauten aus der Kupferzeit nur noch die Grundmauern übrig. Der zentrale, dreieckige Turm ist jedoch sehr gut erhalten und bietet eine tolle Aussicht über das weite Hügelland in der Inselmitte. Außerdem kann man dort diese typische Bienenstock-Bauweise der Nuraghen hervorragend studieren.
Adresse: Strada Statale 131 Carlo Felice, Località Losa, 09071 Abbasanta , Eintritt 6 € für Erwachsene, 3 € für Kinder von 6 – 13 Jahre, Geöffnet täglich von 8 Uhr bis Sonnenuntergang, weitere Infos: https://www.nuraghelosa.net

Die schönsten Strände Sardiniens an der Westküste
Der mit Abstand allerschönste Strand an der Westküste ist eindeutig die weiß glitzernde Spiaggia Is Arutas.
Auch schön fanden wir die Spiaggia di Fontanamare. Der ausgedehnte Sandstrand endet rechts an einer Galleria – Bergwerksgeschichte beim Baden.
Traumschön sind die Strände Cala Domestica und Cala Lunga. Sie liegen geschützt in windstillen Buchten, so dass die Wellen an der Westküste draußen bleiben und sind verbunden durch einen Tunnel durch Felsen, von denen man ins Wasser springen kann.
Durch den Strand von San Nicolò mäandert ein klarer kleiner Fluss. Mein Kind war den halben Tag damit beschäftigt, das Wasser mal so und mal anders umzuleiten und zu beobachten, wie es sich neue Wege sucht. So ist der goldene Sandstrand ein perfekte Sand- und Wasserspielplatz.
Die lange und breite Spiaggia di Is Arenas nördlich der Sinis Halbinsel hat mehrere flache Felsenbecken, in denen man Wassertiere und Pflanzen beobachten kann und ein paar große Dünen.
Hinter dem Ort S’Archittu am nördlichen Ende des langen Strandes findet sich ein weiterer kleiner Strand, der geschützt hinter Felsen liegt. Die Felsformationen S’Archittu und Sos Genovesos dort sind beeindruckende Natur-Sehenswürdigkeiten auf Sardinien. Sie bilden natürliche Tunnel und Brücken, von denen mutige Klippenspringer tief hinab ins türkisblaue Meer springen. Mit dem Kajak kann man unten hindurch fahren.

Mit diesem Natur-Highlight geht unsere Tour zu den Sehenswürdigkeiten auf Sardinien geht hier zu Ende, denn über die Autobahn haben wir schnell die Fähre in Olbia erreicht. Was es dort zu sehen gibt, habt ihr oben bereits erfahren.
Was sind eure Sardinien Highlights unter diesen Sehenswürdigkeiten? Verratet es mir in einem Kommentar!
Boah, sind das herrliche Traumstrände. Habt ihr die im Sommer besucht, oder ist Sardinien auch ein Ziel für die Oster- oder Herbstferien? Das Mittelmeer sollte doch zumindest im Oktober noch warm genug sein…
Kann man all die tollen Highlights von einer festen Unterkunft aus besuchen oder empfiehlt sich eher ein Roadtrip mit Camping?
Liebe Jenny,
wir waren in den Osterferien dort und sind per Camper-Roadtrip herum gefahren. Die Orte liegen definitiv zu weit auseinander, um sie von einem Ort aus zu besuchen und für die Sommerferien würde ich Sardinien nicht als erste Wahl sehen. Mir persönlich ist es dann zu voll und zu heiß. Aber die Herbstferien sind zum Baden mit Sicherheit noch geeignet, nur blüht es dann halt nicht so schön wie im Frühling als wir dort waren. Ich war auch Mitte April schon im Meer. Zumindest kurz ging das gut.
Liebe Grüße
Gela