Quito mit Kind – Erfahrungen mit einem 4-Jährigen in Ecuadors Hauptstadt

Last Updated on 19. Februar 2020 by Gela

Städtereisen sind nichts für Kinder? Kommt ganz drauf an. Auf die Stadt. Und auf das Kind. Quito war für mein Kind, als es gerade noch vier Jahre jung war, ein großer Spielplatz. Unsere Erfahrungen aus drei Tagen Quito mit Kind zeigt dieser Beitrag aus den Anfängen meines Blogs.

Quito mit Kind – ein großer Spielplatz

Vorneweg: Bei meiner Weltreise allein mit Kind (klick) habe ich zum Auftakt und zur Höhenakklimatisation drei Tage  in Ecuadors Hauptstadt Quito verbracht. Mein Sohn war damals gerade erst vier Jahre alt. Quito ist mit seinen 2850 Metern Höhe die höchstgelegene Hauptstadt der Welt (La Paz liegt zwar höher, ist aber nicht Hauptstadt von Bolivien, sondern nur Regierungssitz). Ich selbst musste mich an die Höhe tatsächlich langsam gewöhnen. Mein Sohn ist jedoch vom ersten Moment an problemlos damit klar gekommen.

Die Stadt zu entdecken hat uns beiden Spaß gemacht. Wir waren genau über den Jahreswechsel dort. Wie Quito Silvester feiert (klick) und was ich am Silvestertag in Quito mit Kind erlebt habe, habe ich bereits in einem anderen Beitrag beschrieben. Hier geht es um die zweite Tour durch Quito mit Kind am chilligen Neujahrstag.

Wie mein Sohn Quito erlebt hat.

Quito mit Kind „life“

„Mamaaaa, gehen wir wieder zu dem Spielplatz in dem Park?“ (El Ejido Park) – „Nein, wir wollen doch heute einen Stadtspaziergang machen.“ – „Aber mit Spielplatz, bitteeee!“ – „Wir gehen mal durch einen anderen Park.“ – „Ouh ja, da können wir fangen spielen.“ – „Fffff. Mal sehen.“

Wir kommen in den Parque El Arbolito. „Komm Mama. Wir spielen fangen.“ – „Guck mal, dort ist ein Flüsschen.“- „Mmh. Spielen wir jetzt fangen?“ – „Schau mal, Boote gibts da auch.“ – „Können wir Boot fahren.“ – „Der macht die ja gerade erst sauber. Das geht jetzt noch nicht.“- „Dann später. Dann spielen wir jetzt fangen. Du fängst mich.“

Ecuadors Hauptstadt Quito mit Kindern bereisen

Die Altstadt von Quito mit Kindern erkunden

Der Sohn rennt irre schnell los, aber in die Richtung, aus der wir kommen. Mama: „Das ist die falsche Richtung. Hier lang gehts.“ Der Sohn dreht einen großen Bogen. Die Mama läuft kurze Episoden im Laufschritt. So geht es zügig durch den kleinen Park.

Wir nähern uns der Altstadt von Quito, seit langem schon Weltkulturerbe. Die Straßen sind am Neujahrsmorgen beinahe ausgestorben. Erst an der Plaza Grande erwacht die Stadt zum Leben. Aber nur ein bisschen. Die Museen bleiben – leider – den ganzen Tag geschlossen. Nur wenige Läden sind geöffnet. Kein offenes Café ist zu finden. Auch die Dominikaner haben ihren angeblich so sehenswerten Klosterhof samt Kirche einfach dicht gemacht.

Wir durchstreifen die Straßen im Zickzackkurs, lassen uns dahin treiben, wo es schön aussieht. Der Sohn ist genervt, weil die Mama dauernd fotografiert. Doch in Quito scheint die schönste Sonne, und das hat Seltenheitswert. Schließlich brennt sie aber so erbarmungslos, dass wir den Rückweg antreten und uns nach einer kurzen Verschnaufpause im Hostel doch noch auf dem Spielplatz im Parque El Ejido vergnügen.

Ein Tag in Quito mit Kind

Abends überlegen wir gemeinsam, was wir an diesem Tag erlebt haben. Mama: „Also, erst sind wir durch den kleinen Park gegangen, dann zu der großen Kathedrale…“ Sohn: „Neeiin. Stimmt nicht. Dann haben wir fangen gespielt, und dann sind wir erst zu der Kathedrale.“ – „Stimmt. Und dann?“ – „Dann haben wir die verbrannte Puppe gesehen.“ (Ein Überbleibsel der Fiesta de los Viejos in der Silvesternacht in Quito)

Sylvester in Quito - Stadtbesichtigung mit Kind

„Genau. Und dann die Männer mit den goldenen Helmen – am Präsidentenpalast, nicht wahr?“ – „Nein, das war viel später.“ – „Stimmt. Erst hast du den Kreidestift gefunden und gemalt…“ – „Das war kein Kreidestift, das war ein zerbrochener Ziegelstein, und ich hab nicht gemalt, sondern geschrieben.“ – „Oma hast du geschrieben. Aber gemalt hast du auch. Und dann?“ – „Dann waren die Männer mit den Helmen. Und dann haben wir Verstecken gespielt, und dann habe ich Tauben gejagt auf dem großen Platz.“

Stadt entdecken in Ecuadors Hauptstadt Quito mit Kind

Mama: „Da war auch die goldene Kirche, nicht wahr?“ (Iglesia und Plaza San Francisco) – „Ja. Aber da durften wir nicht rein. Und dann musste ich pullern und da war nirgends ein Klo.“ – „Oh ja, da haben wir lange gesucht.“ – Sohn: „Morgen machen wir keinen Stadtspaziergang mehr, ok?“ – „Ja. Morgen machen wir einen Ausflug, wie wir es besprochen haben.“

Stadtbesichtigung in Ecuadors Hauptstadt Quito mit Kind

Eure Fragen zu einer Reise nach Quito mit Kind und meine Erfahrungen

Ist Quito kinderfreundlich?

Ecuadors Hauptstadt habe ich insgesamt als recht kinderfreundlich erlebt. Es gibt viele Parks, die sehr sauber waren, und jeder Park hat einen Spielplatz. Die Spielgeräte wirkten allesamt sicher und einladend.

Ist Quito mit Kind gefährlich?

In Ecuador geht die Schere zwischen Arm und Reich sehr weit auseinander. Dennoch ist die Kriminalität bei weitem nicht so hoch wie in vielen mittelameriknischen Ländern. Zudem tut das Land viel dafür, sich die Einnahmen aus dem Tourismus zu erhalten. In den Teilen der Stadt, die Touristen gern besuchen, sorgt eine spezielle Touristenpolizei für Sicherheit. Ich habe mich in Quito mit Kind selbst allein als Frau zu jeder Zeit sicher gefühlt. Nachts war ich allerdings nicht draußen.

Gefährlich kann allenfalls die Höhenkrankheit werden. Sie ist der Grund warum Reisemediziner in Deutschland zu Vorsicht bei Ecuador Reisen mit Kindern mahnen. Viel trinken und – zumindest anfangs – viel Ruhe hilft zur Akklimatisierung. Klagen eure Kinder über Kopfschmerzen und Übelkeitoder beobachtet ihr, dass sie kurzatmig werden, dann müsst ihr reagieren. Da als einziges Mittel gegen Höhenkrankheit der Abstieg empfohlen wird, solltet ihr dann den Weg nach unten antreten. Nach Mindo oder Baños (klick) ist es nicht weit und Busse (klick) fahren häufig.

Was wird euch ein Urlaub in Quito mit Kind kosten?

Das hängt von euren Ansprüchen ab. Wenn ihr im Familienhotel übernachtet, im Touristen-Restaurant esst und für alle Wege ein Taxi nehmt, könnt ihr auch bei einer Ecuador Reise viel Geld ausgeben. Das muss aber nicht sein. Ecuador hat auch für Touristen mit kleinem Budget eine ausgeprägte Infrastruktur. Schließlich ist es DAS Paradeland für Spanisch-Sprachkurse in Lateinamerika.

Für ein sauberes Zwei-Bett-Zimmer mit guten Matrazen und privatem Bad in einem zentral gelegenen Hostel habe ich inklusive Frühstück 40 Dollar pro Nacht bezahlt. Ich habe uns ein Hostel gesucht, das möglichst nah am zentralen Park El Ejeido liegt. So hatten wir den Spielplatz prkatisch vor der Tür und weder in das Café und Kneipenviertel noch in die Altstadt von Quito weite Wege.

Wollt ihr mehr wissen? Wart ihr selbst in Quito mit Kindern? Dann schreibt mir eure Fragen oder Erfahrungen in einem Kommentar!

 

3 Kommentare

  1. hey schön von euch zu hören…an öffentlichen plätzen kein Klo finden…oh das kenn ich auch, das ist nicht lustig;-)) wünsche eine wunderschöne weitere reise. oli

    • Das kann in Quito auch nur am Neujahrstag passieren, weil da wirklich alles dicht hat. Noch nicht mal die Reiseagenturen hatten offen. Und das ging so weiter bis zum Wochenende. In Riobamba war das Internet im Hotel hin und der Techniker nicht erreichbar;) Erst seit Montag läuft Ecuador wieder im Normalbetrieb.

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