Last Updated on 24. Februar 2021 by Gela
Der Frühling kommt. Höchste Zeit, bei einem Familienausflug Sonne und Frischluft zu tanken. Das Tegeler Fließ im Norden Berlins bietet als Landschaftsschutzgebiet ein echtes Naturerlebnis. Immer am Wasser entlang führt unser Weg durch die Natur nach rund fünf Kilometern an den Tegeler See.
– Tegeler Fließ – ein grün-bunter Wander-Kurzt®ipp für Berlin –
Zu unserem frühlingshaften Familienausflug ins Tegeler Fließ treffen wir uns an einem Sonntag im März am S-Bahnhof Waidmannslust mit einer befreundeten Mama und ihrem Sohn. Von dort geht es Richtung Nordwesten durch das Rote Viertel.
Der erste Zwischenstopp lässt nicht lang auf sich warten: Ein Bäcker, der auch Pralinen macht, zieht uns gleich an der ersten Ecke magisch an. Wir statten uns aus und setzen unseren Weg durch die ruhige Villenstraße im Stadtteil Frohnau fort, bis wir auf einer Brücke ein kleines Flüsschen überqueren.
Da sind wir auch schon am Tegeler Fließ. Wir folgen dem Bach auf seinen letzten fünf Kilometern bis zur Mündung in den Tegeler See nach Westen. Den beiden Jungs geht es nicht dicht genug ans Wasser heran. Immer wieder versuchen sie, durch die Büsche direkt ans Ufer zu kommen. Beide haben in ihren Ausflugsrucksäcken kleine Boote mit, die sie fahren lassen wollen. Doch das geht nur an ganz wenigen Stellen, wenn wir Pausen einlegen.
Hier am Uferweg vergessen wir fast, dass wir in Berlin sind. Die Einfamilienhäuser verstecken sich die meiste Zeit hinter Büschen und Bäumen. Von Autolärm ist vorerst nichts zu hören. Wären mit uns nicht so viele andere Spaziergänger und Radfahrer auf der Strecke, dann wäre das Natur-Gefühl perfekt. Doch das Tegeler Fließ ist längst kein Geheimtipp mehr, und so müssen wir ab und zu Radfahrern ausweichen oder schnellere Wanderer vorbei lassen.
Natur pur beim Familienausflug Tegeler Fließ
Wir sind zu früh im Jahr dran, um die Wasserbüffel zu sehen, die zur Landschaftspflege auf den Feuchtwiesen eingesetzt werden. Sie ziehen meist erst Mitte April in ihr Sommerquartier am Ufer des Tegeler Fließes. Doch die Natur im Landschaftsschutzgebiet ist auch ohne dieses Extra toll. Uralte Bäume, mannshohes Schilfgras und jede Menge Frösche im klaren, dunklen Wasser faszinieren uns und machen auch den Jungs Spaß.
Bald hören wir die Stadtautobahn Richtung Hamburg, die wir überqueren müssen, um zum Tegeler See zu kommen. Noch einmal geht es durch einen Wald mit hohen alten Baumherrschaften. Im Park auf der anderen Seite der Autobahn liegt das Schloss des Naturforschers Alexander von Humboldt, das aber leider nur nach Voranmeldung besucht werden kann. Wir lassen es also rechts liegen und gehen geradewegs zu den Laubenpiepern. Die Siedlung am Wasser hat lange Tradition. Manche der Lauben sind uralt.
Denkmal am Hafen, Spielplatz im Park
Dann überqueren wir eine ebenso geschichtsreiche und daher denkmalgeschützte Brücke. Die Stahlkonstruktion erinnert an alte Bahnbrücken. Doch die Tegeler Hafenbrücke ist eine reine Fußgängerbrücke. Seit 1908 überspannt sie die Mündung des Tegeler Fließes. Schon damals wurde sie vor allem für den Ausflugsverkehr gebaut.
Auf der Südseite der Brücke schlendern wir am Hafen vorbei. Die Jungs, eben noch etwas gelangweilt vom Weg durch die Lauben, rennen jetzt voraus. Das Ziel haben sie fest im Blick: Der Pavillon am See ist nicht zu verfehlen. Dort gibt es Eis und Kaffee. Dann lassen die Jungs ihre restliche Energie noch auf dem Spielplatz ab, bevor wir zum U-Bahnhof Tegel laufen, um zurück nach Hause zu fahren.
Übrigens: Die Tour, die wir gemacht haben, ist auch gut als Radtour geeignet. Und hätten wir vom S-Bahnhof Waidmannslust den Weg durchs Tegeler Fließ Richtung Osten eingeschlagen, wären wir nach Lübars und zum dortigen (Kinder-)Bauernhof gekommen. Auch auf dieser Strecke lohnt sich ein Familienausflug ins Tegeler Fließ also.