Big Päng! Life Escape Game mit Kindern in Berlin

Superhelden Escape Game für Kinder

Last Updated on 28. November 2022 by Gela

Escape Games sind nicht unbedingt immer ein Familienvergnügen. Für die Kleisten geht es dabei schlicht zu spannend zu. Doch ab acht Jahren steht dem Einstieg in die Welt der Escape oder Exit Games nichts mehr im Weg. Ein Life Escape Game mit Kindern haben wir bei Escape Berlin getestet. Es war unser erstes, aber ganz bestimmt nicht unser letztes Escape Game.

ACHTUNG: Den hier beschriebenen Escaperoom gibt es nicht mehr. Denn Escape Berlin ist inzwischen umgezogen und hat neue Life Escape Games gestaltet. Big Päng ist abgelöst von Superzwerg. Wir werden bei Gelegenheit über die neuen Spiele berichten. Dennoch vermittelt dieser Beitrag einen guten Eindruck davon, was euch grundsätzlich in einem Escaperoom mit Kindern erwartet.

– Erfahrungsbericht Escape Game mit Kindern in Berlin –

Mit sieben Jungs zwischen 8 und 10 Jahren laufe ich über ein menschenleeres, weitläufiges Gewerbegebiet im Osten von Berlin-Pankow. Wir wollen zum Escape Berlin, dem nach eigenen Angaben größten Life Escape Game Theater in Europa. Im Gebäude müssen wir erst einmal in den Keller, dann in den Aufzug. Oben empfängt uns ein ägyptischer Totenwächter – und ein freundlicher Mitarbeiter. Bis unser Life Escape Game startet, fläzen wir auf Futonsofas im großen hellen Warteraum. Schon dort sorgen etliche Knobeleien für Zeitvertreib.

An der Tür gegenüber wacht Batman. Den erkenne ich trotz meiner geringen Kenntnisse über Superhelden. Vielleicht hätte ich mich vorher noch etwas besser informieren sollen. Denn beim Life Escape Game mit Kindern „Big Päng“ spielen die Superhelden eine wichtige Rolle. Doch unserer Gruppe gehört ein echter Superhelden-Spezialist an. Einer der besten Freunde meines Sohnes kennt sich aus mit Superman, Spiderman, Catwoman und Co. Ob uns das im Escape Room etwas nützen wird?

Big Päng Escape Game mit Kindern in Berlin

Wie funktioniert ein Life Escape Game mit Kindern?

Alle acht sind wir blutige Anfänger in Sachen Escape Games. Auch ich habe nur eine sehr vage Ahnung, was mich erwartet. Über Escape Games weiß ich nur: Man wird in einen Raum eingeschlossen und muss Rätsel lösen, um herauszukommen.

Diese Abenteuerspiele gab es wohl zuerst in Form von Videospielen. Auch damit kenne ich mich denkbar schlecht aus. Laut Wikipedia gilt als Urvater der Escape Games das Onlinespiel Crimson Room des Japaners Toshimitsu Takagi aus dem Jahr 2004.

Japanischer Herkunft sind auch die ersten Life Escape Games, auch Escape Rooms genannt. Von Anfang an sind sie als Gruppenspiele konzipiert. Die Spieler müssen gemeinsam Aufgaben bewältigen und Rätsel lösen, um sich aus einem Raum zu befreien.

Dieser kooperative Spielansatz begeistert mich. Er hat sicher wesentlich dazu beigetragen, dass Life Escape Games einen regelrechten Boom erlebt haben. Gern werden sie auch als Teambuilding-Maßnahme von Unternehmen eingesetzt.

Spannend wird das Ganze durch den Zeitrahmen. Wir haben genau eine Stunde Zeit, um unser Ziel zu erreichen. Was passiert, wenn es uns nicht gelingt? Das wollen wir lieber nicht wissen. Also: ab an die Arbeit – ähm, ans Spiel!

Escape Berlin-Empfang

Was passiert im Escape Room?

Ein Spielleiter des Escape Berlin erklärt uns, in welcher Situation wir uns befinden, und was unsere Aufgabe ist. Dann verlässt er den Escape Room und schließt die Tür hinter sich. Auf dem Fernsehmonitor erscheint eine Anzeige: 60:00. Blitzschnell wechselt sie zu 59:50. Wir sehen wie die Zeit verrinnt und stehen dennoch erst einmal ratlos da.

Wir sollen einen Schatz aus einer Wohnung bergen. Bald haben wir ihn entdeckt. Doch er ist gut gesichert. Wie knacken wir jetzt die Alarmanlage? Was hat der Spielleiter uns Anfängern empfohlen? „Am besten sucht ihr erst einmal alle Dinge aus Regalen, Schubladen, und Schränken zusammen.“ Die Jungs sammeln alles auf dem Tisch. Ein Chaos aus unterschiedlichsten Gegenständen. Doch was ist damit anzufangen?

Zu unserer eigenen Sicherheit werden wir über Kameras überwacht. Wenn der Spielleiter draußen merkt, dass wir gar nicht weiterkommen, schickt er einen Hinweis auf den Monitor. Die Jungs finden sich in mehreren Gruppen zusammen, die unterschiedliche Ansätze verfolgen. Welcher führt weiter? Manche Rätsel lassen sich erst lösen, wenn vorher andere Aufgaben erfüllt sind. Wo also anfangen?

Plötzlich geschehen seltsame Dinge. Blecherne Töne erklingen. Laserlinien leuchten auf. Soll das so sein oder naht unser Ende?

Escape Game mit Kindern in Berlin - der Monitor

Wie erleben die Kinder den Escape Room?

In einem aufgeregten und amüsierten Durcheinander tragen die Jungs ein Sammelsurium an rätselhaften Gegenständen zusammen. Was könnte man damit anfangen? Schnell bilden sich (wechselnde) Gruppen, die sich unterschiedlichen Aufgaben widmen. Hier gibt es ein Puzzle, da eine Spur, die woanders hinführt, und dort noch einen dritten Weg. Zwischendurch sieht einer, dass wir einen neuen Hinweis erhalten haben, um vorwärts zu kommen. Ein anderer findet eine neue Möglichkeit, die weiter führen könnte. Alle Entdeckungen werden in freudiger Aufregung in die Gruppe geschrien.

Je kürzer die verbleibende Zeit, desto größer die Aufregung. Ich bin mir sicher, man hört unser Life Escape Game mit Kindern auch vor den verschlossenen Türen im Warteraum des Escape Berlin. Es dauert eine ganze Zeit lang, bis ich etwas mehr eingreife und dafür sorge, dass zunächst die Aufgaben gelöst werden, die auf dem Monitor erscheinen, bevor die Jungs andere Rätsel knacken. Den Großteil der Aufgaben lösen die Kinder aber ganz ohne meine Hilfe. Und wenn ich nach etwas frage, weiß garantiert immer einer Antwort.

Doch dann beginnt die Uhr auf dem Monitor hörbar zu ticken. 00:59 steht da. Nicht einmal mehr eine Minute bleibt uns, um unsere Aufgabe abzuschließen. Plötzlich wird es ganz still. Konzentriert arbeiten alle auf dasselbe Ziel hin. Jeder weiß, was er zu tun hat. Der Countdown läuft unerbittlich weiter, verfolgt von bangen Blicken. 00:06 – Bling! Yeah! Wir haben es in den allerletzten Sekunden geschafft. Jubel bricht aus. Die Jungs klatschen sich ab und fallen sich in die Arme. Gimme Five! Und dann plündern wir den Süßigkeitenvorrat in der Superhelden-WG.

Kann man jedes Life Escape Game mit Kindern spielen?

Die meisten Life Escape Games und Escape Rooms sind für erwachsene Spieler konzipiert. Escape Berlin bietet aber nicht nur ein Escape Game mit Kindern. Das Spiel-Szenario „Knast 13“ ist für ein bis vier Kinder ab zehn Jahren in Begleitung eines Erwachsenen freigegeben. Sind es mehr Kinder muss ein zweiter Erwachsener mit.

Das „Big Päng“ Szenario, das wir gespielt haben, gibt es in einer Variante für Kinder ab acht Jahren, wenn ein Erwachsener dabei ist. Kinder ab 12 Jahren dürfen es auch ohne erwachsene Begleitung spielen.

Kann man ein Life Escape Game im Escape Berlin spontan spielen?

Schon bevor wir das Escape Berlin verlassen, kommt die Frage auf, ob wir noch ein Life Escape Game machen können. Spontan geht das natürlich nicht, denn die Escape Rooms im Escape Berlin sind an Wochenenden gut besucht und meist ausgebucht. Deshalb empfiehlt es sich, rechtzeitig vorauszubuchen. Das geht problemlos online bei escape-berlin.de (klick). Spontane Besuche sind mit Glück höchstens wochentags tagsüber möglich.

Knobeln im Escape Room Berlin

Wieviele Personen können mitspielen?

Wir waren wie gesagt acht Personen. Das war schon ziemlich viel. Doch beim Big Päng Szenario können sogar bis zu 12 Personen zusammen spielen.

Mit einer kleineren Gruppe bilden sich wahrscheinlich keine parallel arbeitenden Untergruppen. Es könnte sein, dass dann konsequenter und konzentrierter auf das Ziel hingesteuert wird. Allerdings fehlen dann auch die vielen Augen, Hände und Ideen, die bei uns zusammengeholfen haben.

Ines vom Viermal Fernweh-Blog hat mit ihrer vierköpfigen Familie schon zweimal ein Life Escape Game mit Kindern im Escape Berlin gespielt. Sie fand es ideal, die Szenarien zu viert zu spielen. Ihre Erfahrungen mit dem Big Päng Szenario schildert sie in ihrem Blog Viermal Fernweh (per Klick zum Beitrag).

Was kostet ein Life Escape Game im Escape Berlin?

Ganz billig ist der Spaß nicht. Die Preise beginnen bei 19 Euro pro Person. Sie sind abhängig vom Spiel, dem Wochentag und der Gruppengröße. Wenn spontan noch mehr Spieler hinzu kommen, ist das kein Problem, solange das Maximum nicht überschritten wird.

Das Unterwegsmitkind-Fazit zum  Escape Game Big Päng mit Kindern

Eine Stunde lang sind alle sieben Kinder komplett von dem Spielszenario in Anspruch genommen. Sie tauchen restlos ein in die Rolle der „Einbrecher“ und entwickeln einen Riesenspaß am Knobeln, Tüfteln und Kombinieren.

Als sie die Aufgabe erfüllt haben, sind die Kinder mächtig stolz und immens erleichtert, dass es gerade noch rechtzeitig geklappt hat. Ich selbst bin erstaunt, dass all die verschiedenen Kinder-Charaktere gleichermaßen zum Zug gekommen sind. Auch die Jungs, die nicht zum engen Kern der Klassenkumpels gehören, waren einbezogen. Auf dem langen Heimweg beherrscht das Spiel mit seinen vielen witzigen und verrückten Details und überraschenden Effekten die Gespräche. Den Kindern steht die Begeisterung ins Gesicht geschrieben.

Das Life Escape Game hat den Kindern nicht nur immensen Spaß gemacht, sondern sie auch nachhaltig fasziniert. Beim Big Päng Spiel haben wir eine unterhaltsame, actionreiche und knifflige Stunde voller bunter Anregungen erlebt.

Das Escape Game ist bei uns auch Monate später immer mal wieder Thema. Eine Wiederholung oder ein weiteres Szenario stehen aus.

Pin-Escape Game mit Kindern in Berlin

Ihr sucht weitere Ideen für Indoor-Aktivitäten mit Kindern in Berlin? Jede Menge Tipps findet ihr in meinem regelmäßig aktualisierten Beitrag über Aktivitäten mit Kindern in Berlin bei Regen (klick).

Habt ihr auch schon mal ein Life Escape Game mit Kindern gespielt? Dann berichtet uns in einem Kommentar von euren Erfahrungen! Wollt ihr mehr wissen? Hinterlasst eure Fragen.

Ihr seid auf den Geschmack gekommen? Unter https://www.escape-game.org/ findet ihr eine Übersicht mit vielen Life Escape Games in ganz Deutschland.

Transparenzerklärung: Wir danken Escape Berlin für die Einladung zu dem Spiel. Nur für den kleineren Teil der Mitspieler haben wir selbst bezahlt. Unsere Begeisterung wäre jedoch auch nicht kleiner, wenn wir auf eigene Kosten dort gewesen wären.

6 Kommentare

  1. Wir waren hier bei uns einmal im Escape-Room und fanden es super. Auch die Exit-Games für zu Hause spielen wir gerne.
    Bei den „live escapes“ frage ich mich aber immer, was passieren würde, wenn man es nicht in der vorgegebenen Zeit schafft. Vor allem mit Kindern. Gibt es dann eine Nachspielzeit? Oder wird man wirklich gnadenlos herauskomplimentiert? Das wäre pädagogisch ja ziemlich mies. In „unserem“ Escape-Room war das gut gelöst (wie genau, verrate ich nicht 😉 ). Mit Kindern würde ich vorher aber immer nachfragen, ob ein versöhnliches Ende gesichert ist.

    • Liebe Lena,
      dass ihr passionierte Escaper seid, weiß ich ja. Das versöhnliche Ende ist ein wichtiger Aspekt. Da gebe ich dir absolut recht. Ob wir NAchspielzeit bekommen hätten??? Oder ob es schlicht nicht passiert, dass das Ende nicht aufgelöst wird? Die Hinweise über den Bildschirm warem für uns jedenfalls extrem wichtig.
      Liebe Grüße
      Gela

  2. Hallo, Ihr Spielkinder!
    Wir LIEBEN Escape Rooms – und zwar sowohl die echten als auch die in Spielform in Büchern oder Boxen. Bei uns verliert keiner wirklich gern, und die klassischen Gesellschaftsspiele sind oft genau darauf ausgelegt, dass einer gewinnt. Bei manchen fliegt einer sogar früher raus und muss dann eine Stunde lang daneben sitzen und zugucken, bis endlich ein Sieger gekürt ist. Das ist bei Exit-Games halt total anders: zusammen arbeiten, damit man die Rätsel knackt – das ist genau nach unserem Geschmack! Wir haben das auch schon als Kindergeburtstag organisiert, und alle waren begeistert! Der eine hat die sportlichen Herausforderungen gemeistert, der andere die feinmotorischen, der dritte die Logik-Rätsel … Ein super Konzept!
    Euer Berliner Room macht auch einen guten Eindruck – das werde ich mal mit auf die Liste setzen!
    Liebe Grüße!
    Ines-Bianca

    • Ich sehe schon: Ihr seid die Profis, liebe Ines-Bianca, oder? 😉
      Aber du hast völlig recht: Dieses gemeinschaftliche Spielen ist wirklich eine tolle Sache!
      Liebe Grüße
      Angela

  3. Liebe Gela,
    Du bist ja gut informiert. 🙂 Vielen Dank für die Verlinkung. Die beiden Male, die wir als Familie dort waren, haben uns schon deshalb gut gefallen, weil alle gefordert sind und zusammen an der Lösung arbeiten. Super, dass Ihr es noch geschafft habt, Big Päng ist ja nicht ganz einfach.
    Liebe Grüße, Ines

    • Ich fand es vor allem unübersichtlich, liebe Ines 😉
      Wenn mich einer fragen würde, könnte ich keinen Lösungsweg verraten. Ich habe keine Ahnung mehr, was einfach nur Rätsel war, und welche Rätsel zur Lösung beigetragen haben. Aber Spaß hat es gemacht. Und genau: Mir hat auch das gemeinsame Lösung suchen daran super gut gefallen.
      Liebe Grüße
      Angela

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