Last Updated on 28. September 2024 by Gela
Das Soča-Tal ist ein Natur-Highlight bei einem Urlaub in Slowenien. Im Westen des Triglav Nationalpark gelegen hat es für Outdoor Sportler und Fotografen ebenso viel zu bieten wie für Familien und Kinder. Wir sind dem türkisblauen Fluss von seiner Quelle ab gefolgt und nehmen euch mit an die schönsten Plätze im Soča-Tal.
Soča-Tal: Reiseführer durch Sloweniens wilden Westen
Ein türkisblauer Fluss bahnt sich mit Gumpen und Wasserfällen seinen Weg durch bleiche Felsen mit dunklen Moosen. Am Ufer wachsen lila Alpenveilchen im grünen Wald. Es waren Bilder aus dem Soča-Tal, die mich zum ersten Mal nach Slowenien gezogen haben. Und nachdem wir bereits 2017 drei tolle Tage dort verbracht haben, hat es uns 2020 und 2024 nochmal in das schöne Flusstal im Westen des Triglav Nationalparks gezogen – auch diesmal sicher nicht zum letzten Mal. Denn nicht umsonst gilt das Soča-Tal als eines der schönsten Flusstäler Europas.

Im Soca-Tal leuchtet die Landschaft in Farben wie aus einer anderen Welt
Wo liegt das Soča-Tal?
Das Soča-Tal (Aussprache: Sotscha-Tal) zieht sich im Westen Sloweniens aus den julischen Alpen bis fast ans Mittelmeer. Auf einer Länge von 136 Kilometer ändert der Fluss mehrfach seinen Charakter.
Die Quelle der Soča liegt mitten im slowenischen Alpen-Nationalpark Triglav auf einer Höhe von rund 1100 Metern. Deshalb können im oberen Soča-Tal zwischen Trenta und Bovec auch im Hochsommer die Nächte sehr kühl sein (was wir selbst erlebt haben). Ab Kobarid wird das Klima milder. An Tolmin zieht die Soča in einem breiten Flussbett flach vorbei. In ihrem weiteren Verlauf verengt sie sich bei Kanal ob Soci wieder. Danach läuft die Straße oft weit oberhalb des Flusses. Den südlichen Eingang ins Soča-Tal in Slowenien markiert der Grenzort Nova Gorica (Görz). Von dort bis zum Mittelmeer fließt die Soča unter dem Namen Isonzo durch Italien.

Mal gemächlich und breit, mal schmal und schnell fließt die Soca durch den Triglav Nationalpark
Wann ist die beste Reisezeit für das Soča-Tal?
Die beste Reisezeit für das Soča-Tal sind die Monate Juni und September. Ab Mitte Juli wird es immer voller. Absolute Peak Season ist rund um Mariä Himmelfahrt am 15. August. Die Monate Mai und vor allem Oktober sind sicherlich auch noch gut zum Wandern geeignet. Dann kann jedoch das Wetter unbeständig sein, und die Möglichkeiten für Unternehmungen im Soča-Tal bei Regen sind eher begrenzt. Museen gibt es aber in Trenta, Kobarid, Tolmin und Most na Soči.

In seinem natürlichen Bett fließt der türkisfarbene Fluss durch Sloweniens Westen.
Wie komme ich ins Soča-Tal?
Für die Anreise ins Soča-Tal bieten sich verschiedene Möglichkeiten. Wir haben hin und zurück mittlerweile fünf verschiedene Wege gewählt.
# Vrsic-Pass: Die spektakulärste Anreise ins Soča-Tal
Von Kranjska Gora aus dem Norden führt der 1611 Meter hohe Vrsič-Pass in 48 Haarnadelkurven zum Teil mit Kopfsteinpflaster ins Soča-Tal. Obwohl die Straße nur selten wirklich breit ist, war sie auch mit dem Wohnmobil kein Problem. Vor uns fuhr der (große) öffentliche Bus zwischen Bovec und Kranjska Gora. Wer sein Fahrzeug schonen will, kann mit diesem Bus zu den Sehenswürdigkeiten am Vrsič-Pass fahren. Wir haben 3 mal gehalten: Auf der Passhöhe bietet sich der kurze aber aussischtsreiche Aufstig zum namensgebenden Berg Vrsič an. Sehenswert ist außerdem die Russische Kapelle an Kehre 8 auf der Nordseite. Und bei Kehre 5 kann man im Mihov Dom feinsten slowenischen Kuchen und andere typische Speisen bei einem fantastischen Alpen-Panorama genießen.
# Der bequemste Anreiseweg aus dem Osten
Ich komme beim ersten Slowenien Urlaub mit Kind aus der anderen Richtung von Ljubljana über die Postojna Höhlen an den türkisblauen Fluss. Diese sehr bequeme Anreise ins Soča-Tal führt über die Autobahn Richtung Triest. Kurz vor der italienischen Grenze biegen wir rechts ab und folgen dem Lauf der Soca bis Bovec. Die Straße läuft malerisch am Fluss entlang und überquert ihn oft.
# Ein Kompromiss: Socatal Anreise über den Predilpass
Für die Rückreise nach Kärnten nehmen wir von Bovec den 1156 m hohen Predilpass Richtung Italien. Der Pass spielte im Ersten Weltkrieg eine wichtige Rolle. Zum Gedenken sind verschiedene Monumente errichtet. Eine Stichstraße führt zudem hoch zum Mangart mit toller Aussicht über den Triglav Nationalpark. Auf der italienischen Seite lohnt ein Stopp am glasklaren aber eiskalten Lago Predil. Von dort ist Villach in Kärnten bequem zu erreichen.
# Anreise ins Soča-Tal aus Italien
Wer das Soča-Tal aus Italien anfährt – etwa aus Venedig – kommt auf einer zweispurigen Landstraße ohne Passüberquerung, aber dennoch landschaftlich reizvoll über Cividale del Friuli durch das Nadiza-Tal nach Kobarid und damit mitten ins Soča-Tal.

Über den Predilpass geht es ohne Autobahn von Slowenien nach Italien und Kärnten.
Special > Anreise ins Soča-Tal mit dem Autozug
Als wir beim zweiten Mal das Soča-Tal mit Wohnmobil bereisen, kommen wir vom Bohinj See auf der anderen Seite des Triglav-Massivs. Erst hatte ich vor, die kleinen Gebirgsstraßen zu nehmen. Dann erfuhr ich vom Autozug.
Der Autozug verbindet bequem Bohinjska Bistrica mit dem Soča-Tal. Er ist für sich genommen ein Erlebnis – für den Junior war er das Highlight unseres kleinen Balkan Roadtrips.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es der Corona Pandemie geschuldet war, dass wir während der Fahrt in unserem Wohnmobil sitzen bleiben durften. Das verschaffte uns jedenfalls einen großartigen Ausblick auf den Zug und die spektakuläre Strecke durchs Gebirge.
Die Zugfahrt von Bohinjska Bistrica bis nach Most na Soči dauert mit einem Zwischenstopp in Podbrdo etwa 40 Minuten. Wer weiterfährt ins südlicher gelegene Nova Gorica ist etwa noch einmal so lang unterwegs.

Im Bahnhof von Bohinj Bistrica startet unser Autozug-Abenteuer.
Geschichtsträchtige Bahnfahrt auf der Transalpina
Dabei fährt der Autozug auf einem der spannendsten Abschnitte der historischen Wocheinerbahn – auch Transalpina genannt. Die Bahnverbindung unter dem Triglav-Gebirge hindurch ist mehr als 100 Jahre alt. Den mehr als sechs Kilometer langen Wocheinertunnel hinter Bohinjska Bistrica hat der österreichisch-ungarische Erzherzog Franz Ferdinand im Jahr 1906 eröffnet.
Die Züge brachten im ersten Weltkrieg Soldaten und Material an die Isonzo-Front. Heute wird die Strecke vor allem von Slowenen genutzt. Im internationalen Tourismus scheint zumindest der Autozug noch eher unbekannt zu sein. Wir waren im Sommer 2020 das einzige Fahrzeug mit nicht-slowenischem Kennzeichen, und es wäre noch reichlich Platz für weitere Autos und Fahrgäste gewesen.

Die bequemste Anreise ins Soca-Tal führt mit dem Autozug durch den Triglav Nationalpark.
Abenteuer Wocheinerbahn
An den Kosten kann es nicht liegen. Denn die spektakuläre Bahnfahrt hat für unser Kastenwagen-Wohnmobil, eine Erwachsene und ein Kind rund 25 Euro (einfache Strecke) gekostet. Das reicht nicht annähernd an den Erlebniswert heran, den sie bietet.
Das Ticket lösen wir beim Schaffner, der uns auch die Auffahrt auf den offenen Waggon mit Holzbohlenboden öffnet und uns lotst, während wir rückwärts rangieren. Unser Kastenwagen ist nur wenig schmaler als der Waggon.
Wir verlassen den Bahnhof von Bohinjska Bistrica in Richtung Süden und fahren schon wenig später in den endlos scheinenden stockdunklen Wocheinertunnel ein. An dessen anderem Ende kommt direkt der erste (und für uns einzige) Zwischenstopp. Dann rattern wir weiter durch eigentlich stille Berglandschaften.
Ab und zu taucht ein kleines Dorf an den Gleisen auf. Wir sehen mehr Schafe und Kühe als Menschen oder Autos. Dabei rauschen wir durch unzählige Tunnels mit gemauerten Portalen und rumpeln über historische Brücken. Vollauf begeistert rollen wir in Most na Soci vom Waggon und folgen der Straße entlang des Soca-Flusses nach Norden.

Brücken und Tunnels wechseln sich auf der Strecke der Wocheinerbahn im Minutentakt ab.
Welcher Ort eignet sich als Ausgangspunkt für Urlaub im Soča-Tal?
Im unteren Sočatal ist Most na Soci oder Tolmin ein guter Ausgangspunkt. Zentral liegt Kobarid. Im oberen Sočatal ist Bovec das Zentrum. Aber durch das Soča-Tal bietet sich am ehesten ein Roadtrip mit mehreren Stationen an. E
ine Woche solltet ihr mindestens einplanen, wenn ihr das Wichtigste im Soča-Tal sehen wollt. Aber natürlich könnt ihr das südliche Soča-Tal auch wie wir beim ersten Mal im Schnelldurchgang mit einer Autotour an einem Tag erleben und euch zum Wandern auf Bovec und Umgebung konzentrieren.
Theoretisch kann man das Soča-Tal auch bei einem Tagesausflug beschnuppern. Aber dann kommt ihr eh wieder. Also bleibt lieber gleich länger. Wenn ihr gern wandert und die Natur liebt, wird es auch in zwei Wochen nicht langweilig, versprochen.

Bei einem Roadtrip könnt ihr das Soca-Tal am besten kennenlernen.
Wo kann man im Soča-Tal übernachten?
Das touristische Zentrum im oberen Soča-Tal ist Bovec. Wir haben den lebhaften Ort als Ausgangspunkt für Ausflüge und Wanderungen beim ersten Aufenthalt sehr geschätzt. Dort starten auch zahlreiche Touren zu den abenteuerlicheren Outdoor-Aktivitäten, wie zum Zipline-Park, Canyoning oder Rafting.
Buchen könnt ihr Outdooraktivitäten in Bovec bequem bei Get Your Guide.* Einige Beispiele:
- Halbtages-Rafting auf der Soča* (ab 5 Jahre, wenn das Kind schwimmen kann)
- Kajaktour auf der Soča mit Fotos* (ab 9 Jahre)
- Canyoning am Wildbach Susec* (kein Mindestalter)
In Bovec findet ihr (fast) immer eine Ferienwohnung oder Pension oder ein Zimmer im Hotel. In der Hochsaison sind jedoch schnell alle Unterkünfte ausgebucht. Als wir Mitte August 2016 spontan vom Glamping auf Ferienwohnung wechseln wollten, haben wir nur noch für eine Nacht ein Zimmer bekommen.
Übernachten könnt ihr im Sočatal auch in Kobarid und in Tolmin. In diesen Orten waren wir beim zweiten und dritten Mal. Beide Orte eignen sich gut für Touren mit dem Fahrrad. Kobarid hat zudem ein hübsches Ortsbild und ein spannendes Museum.
Im südlichen Soča-Isonzo-Tal sind die Orte mit ihren teilweise uralten Ortskernen oft historisch interessant. Kanal ob Soči ist hier ein guter Ausgangspunkt. Bei Most na Soči locken ein See und ein Museum.

Balkon mit Ausblick: Obwohl wir keine Wahl hatten, waren wir sehr glücklich mit unserer Ferienwohnung in Bovec.
Camping im Soča-Tal
Überall entlang der Soča gibt es Campingplätze, und das Tolle ist: Das sind keine 5-Sterne-Edel-Campingplätze, sondern meistens wunderschöne Naturcampingplätze, wie zum Beispiel das Kamp Klin an der Lepena-Mündung oberhalb von Bovec. Dort gibt es ein leckeres Restaurant, immer saubere Sanitäranlagen, einen Spielplatz und viel Platz auf der Wiese und mit Glück einen Stellplatz direkt am Fluss. Außerdem ist die Gastgeber-Familie super nett.
Bei Bovec können wir das Camp Liza bei Bovec empfehlen (sehr nette Gastgeber, Spielplatz, Kanuverleih, direkt am Fluss gelegen). Nicht empfehlen können wir „Glamping“ im Camp Korita bei Bovec. Mangels eines eigenen Zeltes haben wir dort eine Nacht im Mietzelt verbracht (geplant waren drei Nächte) – auf einem geschotterten Platz mit Blick auf die Mülltonnen und mindestens 500 Meter Entfernung zur Toilette.
Bei Kobarid waren wir mit dem Kamp Lazar ganz glücklich. Der Campingplatz hat eine nette Atmosphäre, ein leckeres Restaurant und einen Zugang zur Soča, an dem man auch Baden kann. Außerdem kann man Raftingtouren buchen. Abgesehen davon, dass die Sanitäranlagen in der Hochsaison nicht immer sauber waren und einige Plätze sehr sonnig sind, haben wir uns dort 2024 wohlgefühlt. Die Alternative, das Kamp Koren hätte zwar mehr Komfort geboten aber keinen Badezugang zur Soča.
Nähe Tolmin können wir das Camp Gabrje empfehlen. Es liegt ruhig direkt am Fluss mit Spielgeräten für Kinder, einem Basketballplatz, Lagerfeuerstellen, leckeren Wraps und Tourenangebot (Rafting, Paragliding, etc.). Bei voller Belegung auf dem Stellplatz werden die Stromanschlüsse knapp. Dort haben wir Anja mit ihrem Sohn getroffen, die in ihrem Blog Bullitour weitere Tipps für Campingplätze im Soča-Tal vorstellt.

Zimmer mit Aussicht: Campingplätze im Soca-Tal bieten mit Wohnmobil oft Stellplätze direkt am Fluss.
Wo ist das Soča-Tal am schönsten?
Am spektakulärsten ist das Soča-Tal zwischen Trenta und Bovec. Dort springt die Soca durch Schluchten, Wasserfälle, Gumpen und Klippen. Aber auch weiter südlich im Tal hält die Natur im Triglav Nationalpark einige Attraktionen bereit – etwa die Tolminschlucht. Hübsche Dörfer laden zum Bummeln ins Café oder zum Eisessen ein.

Spektakulär ist die Flusslandschaft im Soca-Tal an den Soca-Trögen zwischen Bovec und Trenta.
Unsere Top 10 Sehenswürdigkeiten im Soča-Tal
Sehenswürdigkeiten im Soca-Tal sind meist Natur-Attraktionen. Zu einigen könnt ihr direkt hinfahren. Andere erreicht ihr über kurze Wanderungen. Die folgenden Highlights im Soča-Tal solltet ihr nicht verpassen:
# Soča-Quelle
Einmal im Leben soll jeder Slowene und jede Slowenin hier gewesen sein: Die Soča-Quelle (slowenisch: Izvir Soče) ist so etwas wie das Nationalheiligtum von Slowenien. Dabei ist die Quelle über einen anspruchsvollen Klettersteig nur für trittsichere und bergerfahrene Wanderer erreichbar – wenn überhaupt. Ein Kletterset zur Sicherheit kann jedenfalls nicht schaden. Die Quelle selbst liegt geheimnisvoll in einer kleinen Höhle.
Beim ersten Versuch bin ich mit dem 6-jährigen Junior kurz vor dem Ziel wieder umgekehrt. Beim zweiten Mal hatten wir Glück, denn das Wasser stand so niedrig, dass wir den letzten, extrem herausfordernden Teil des Klettersteigs auslassen und durch das trockene Flussbett zur Quelle laufen konnten. Durch eine rechteckige türgroße Öffnung im Fels schaut man in die Höhle auf das Quellwasserbecken, das ebenso türkisblau ist wie der Fluss in seinem späteren Verlauf.
Adresse (Parkplatz): Trenta 72, 5232 Soča
# Botanischer Garten Alpinum Juliana in Trenta
Im botanischen Alpen-Garten Juliana könnt ihr alle einheimischen Blumen und Pflanzen kennenlernen – vom schüchternen Alpenveilchen übers pelzige Edelweiß bis zum heilsamen Zinnkraut. Für den Besuch darf man ruhig eine Stunde einplanen. Am meisten Blüten sieht man im (Früh-)Sommer.
Der Garten stellt auf seiner Homepage einen kostenlosen deutschsprachigen Guide zum Download zur Verfügung. Für Kinder gibt es ein Entdeckerheft (3€) das den Rundweg mit dem Zwerg Zois begleitet.
Adresse: Naravni spomenik Trenta – Alpinum Juliana, 5232 Soča (direkt an der Straße zum Vrisc-Pass)
Öffnungszeiten: Mai bis September 8.30 bis 18.30 Uhr
# Soča-Schlucht oder große Soča-Tröge
Ein Must See im Soča-Tal ist eindeutig die Soča-Schlucht am Abzweig ins Lepena-Tal zwischen Trenta und Bovec. Schon der türkisfarbene Fluss bietet zwischen den weißen Felswänden ein großartiges Schauspiel.
Wo die Felsen auseinanderweichen, verlangsamt der Fluss seinen Lauf und bildet tiefe Badegumpen. Im Sommer kann man dort wagemutige Klippenspringer beim Sprung von den senkrechten Felsen beobachten. Achtung: Nur für Kälteunempfindliche! Die Wassertemperatur steigt auch im Sommer nicht über 15 Grad. Mutige Klippenspringer stürzen sich hier von hohen Felsen in die erfrischenden Fluten.
Am unteren, flachen Ufer ist ein Park angelegt. Dort halten sich im Sommer viele Familien auf. Im flachen Wasser kann man aus den Soča-Kieseln prima Steinmännchen oder Badebecken bauen. Toiletten und Mülltonnen gibt es am Parkplatz.
Adresse: Parking Soča Lepena 5232 Soča, oder mit dem Bus ab Bovec Richtung Trento bis Lepena-Tal
Öffnungszeiten: frei zugänglich
# Šunik Wasserhain (Šunikov vodni gaj)
Zu den Geheimtipps im Soča-Tal zählt der Šunik Wasserhain leider inzwischen nicht mehr. Schön ist er trotzdem. In dem Naturschutzgebiet hüpft das Flüsschen Lepena mit kleinen Wasserfällen still und verborgen durch einen Laubmischwald. Freilich ist der Wasserfall nicht so spektakulär wie andere Wasserfälle rund um Bovec, dafür ist der Wasserhain mit seinen vielen Wasserläufen sehr wildromantisch.
Adresse Parkplatz: Soča 9, 5232 Soča
Öffnungszeiten: frei zugänglich
# Slap Boka
Der Boka Wasserfall gilt als größter Wasserfall in Slowenien. Man kann ihn von einer Brücke auf der Straße von Kobarid nach Bovec sehen (Parkplatz direkt an der Brücke). Allerdings ist er sehr weit weg. Etwas näher ist ein Aussichtspunkt, der nach 15 Minuten Fußweg erreicht ist. Doch wie gewaltig der Wasserfall wirklich ist, der von allen Wasserfällen in Slowenien die meisten Wassermassen transportieren soll, erschließt sich wohl erst aus der Nähe.

Durch riesige Felswände stürzt Sloweniens größter Wasserfall Slap Boka bei Bovec in die Tiefe.
# Kozjak Wasserfall
Der Kozjak Wasserfall (Slap Kozjak) liegt in der Nähe von Tolmin. Parken kann man auf dem großen Parkplatz beim Kamp Koren. Von dort geht es zu Fuß zunächst über eine Wiese, dann ein Stück aussichtsreich an der Soča entlang und schließlich durch ein schattiges Bachtal vorbei an Höhlen aus dem Ersten Weltkrieg und einem anderen Wasserfall. Das letzte Wegstück ist kostenpflichtig (5€ für Erwachsene, 3€ für Kinder) und führt zum Teil über Holzstege. Von einer hölzernen Plattform aus kann man schließlich auch den Wasserfall bewundern.
Der Kozjak Wasserfall stürzt 15 Meter tief in einen kühlen Felsenkessel mit senkreichten, teils überhängenden Felswänden. Auf dem Boden bildet er ein smaragdgrünes Wasserbecken. Baden ist aus Gründen des Naturschutzes verboten. Der Anblick ist trotzdem schön.

Kozjak Wasserfall
# Kobarid
Kobarid ist meines Erachtens einer der schönsten Orte im Soča-Tal. Für seine überschaubare Größe bietet viele Sehenswürdigkeiten. Im Ortskern gibt es viele hübsche alte Häuser mit netten Details, die die Schlachten an der Isonzofront überstanden haben. Über diesen Krieg informiert das Kobarid Museum (Kobariski Muzej) in einem historischen Gebäude sehr eingehend. Die Ausstellung umfasst auch einige Räume zu regionalen Traditionen in Kobarid. Für Familien mit kleinen Kindern ist in Kobarid auch das Käserei-Museum Sirarski Muzej interessant sein.
Einen schönen Ausblick über den Ort hat man vom Kreuzweg hinauf zur Kirche mit dem italienischen Beinhaus. Am Ortsrand ist außerdem die Napoleonbrücke über die Soča sehenswert.

Die historische Napoleonbrücke bei Kobarid ist ein Wahrzeichen des Socatals.
# Tolminschlucht (Tolminska Korita) oder Tolminer Klammen
Die Tolminschlucht zählt zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten im Soča-Tal und ist entsprechend gut besucht.
In den Tolminer Klammen treffen die Flüsse Tolminka und Zadlaščica aus zwei Schluchten aufeinander, bevor sie vereint in einer dritten Schlucht weiterfließen. Die untere Schlucht ist bekannt für das klare, türkisfarbene Wasser und die steilen Felswände, die in großer Höhe von der Teufelsbrücke überragt werden. Die obere Schlucht beeindruckt mit einem Felsen, der sich dort in luftiger Höhe verkeilt hat. Am Ende des etwa 2 km langen und mit vielen Treppen erschlossenen Rundwegs kann man von der historischen Teufelsbrücke aus noch einmal in die Tiefe blicken.
Rund 1,5 Stunden sollte man für den Besuch einplanen. Zum Parken empfehlen sich die Parkplätze P2 oder P3 im Ort Tolmin. Von dort rund 30 bis 45 Minuten zu Fuß oder im Sommer mit Shuttlebussen. Der kleine, kostenpflichtige Parkplatz direkt an der Schlucht ist schnell überfüllt.
Adresse Parkplatz P2: Zatolmin 1c, 5220 Tolmin
Öffnungszeiten Tolminschlucht: Juni bis Mitte September 8 bis 19 Uhr, sonst kürzer, Mitte November bis Ende März geschlossen
# Kanal ob Soci
Das hübsche Städtchen im unteren Soca Tal besticht mit italienischem Charme und Felsterrassen zum Baden in der Soca. Die Nähe zu Venedig zeigt sich an dem schlanken Glockenturm der Kirche von Kanal ob Soci.
# Salcanobrücke bei Nova Gorica
Auf der Fahrt von Norden taucht kurz vor Noca Gorica unversehens rechts eine gigantische Steinbogenbrücke auf. Sie gehört zur Transalpinastrecke und gilt laut Wikipedia als größte gemauerte Eisenbahnbogenbrücke der Welt. Wir haben sie leider nur im Vorbeifahren gesehen, weil wir den Parkplatz verpasst hatten.
Aktivitäten im Soča-Tal
Das Soča-Tal ist ein Paradies für Outdoor-Sportler. Am größten ist das Angebot in Bovec. Dort gibt es Ausrüstung und Tourenanbieter für alles. Aber auch viele Campingplätze in anderen Teilen des Soca Tals bieten Touren an.
Die Soca selbst und ihre Nebenflüsse laden ein zum Angeln und Fischen, Kajak fahren, Paddeln, Rafting oder Canyoning. Zu den Things to do im Soča-Tal gehört aber auch Biken mit Rennrad oder Mountainbike. Angeboten wird außerdem Klettern, Gleitschirm fliegen oder Paragliding, und für den Adrenalinkick gibt es einen der größten Zipline-Parks Europas mit Flying Fox.
Buchen könnt ihr all diese Aktivitäten online im Voraus bei GetYourGuide*, zum Beispiel folgende Touren:
- Wildwasser-Rafting bei Bovec*
- Kajakkurs auf der Soča*
- Kajaktour für alle Niveaus*
- Canyoning-Abenteuer im Sočatal*
- Zipline-Tour im Canyon Ucja bei Bovec*

Rafting auf der Soca – professionell oder mit der Luftmatratze 😉
Im Soča-Tal Wandern
Wandern könnt ihr im Soča-Tal ganz ohne Touren auf eigene Faust. Allerdings habt ihr die Qual der Wahl bei den Wanderwegen. Von der Quelle bis nach Tolmin zieht sich der Soča Trail. Der Fernwanderweg läuft teilweise parallel mit dem Alpe Adria Trail und dem Soča-Tal Radweg, leider aber auch mit der Straße. Am schönsten ist er daher oberhalb von Bovec. Ich bin einige Abschnitte davon, aber auch andere Wanderwege im Soča-Tal mit meinem Sohn gegangen und berichte hier von meinen Erfahrungen beim Wandern mit Kind im Soča-Tal.

Pause am Fluss beim Wandern im Soca-Tal mit Kind
Wandern zur Quelle der Soča
Der kurze Wanderweg zur Quelle der Soča startet an einer kleinen Gastwirtschaft. Dort gibt es zur Motivation und als Energieschub für den stetig ansteigenden Pfad ein Eis oder Kuchen. Anfangs läuft der Weg zwar über Wurzeln und Steine, aber breit und bequem durch lichten Wald. Später nähert er sich immer mehr der Klamm der jungen Soča an.
Am Ende wird der Pfad zum Klettersteig mit Seilsicherung entlang einer Felswand, die steil und tief ins tosende Wasser abfällt. Ohne Sicherungsseil ist dieses Wegstück mit Kindern ein No Go. Als wir im August dort waren, gab es auf der schwierigen Strecke trotzdem einen regelrechten Wanderer*innen*stau, denn die Wanderung zur Quelle der Soča muss wohl jede*r Slowene*in einmal im Leben gemacht haben.

Gut beschildert und nicht lang: Wanderweg zur Soca-Quelle
Wandern an der Soča-Schlucht
Ein nicht weniger spektakulärer aber deutlich bequemerer und nicht ganz so beliebter Abschnitt des Soča Trails findet sich in der Gemeinde Soča oberhalb der Lepena-Mündung. Dort kann man an vielen Stellen einfach von der Straße aus loswandern. Sehr gut gefallen hat uns der Abschnitt von den großen Soča-Trögen (Velika Soča Korita) bis zum Camp Jelinc mit gutem Gasthaus. Kleine Highlights sind Hängebrücken und jede Menge Picknickplätze auf riesigen Felsbrocken. Das große Highlight am Ende ist die Schlucht mit den Klippenspringern.

Hängebrücken bieten wollkommen Abenteuer beim Wandern mit Kind im Soca-Tal zwischen Trenta und Bovec.
Wandern im Lepena-Tal
Die meines Erachtens schönste „Wanderung“ im oberen Soča-Tal mit Kindern führt eigentlich durch ein Seitental. Auf dem 2 km kurzen Rundweg vom Parkplatz folgen wir dem Lauf der kleinen Lepena bis zu einem schönen, mehrstufigen Wasserfall, dem Sunik Wasserhain.
Der Weg quert die Lepena und führt dann durch schattigen Laubwald immer direkt am Ufer entlang. Am Wasserfall geht es über eine Holzbrücke. Auf der anderen Seite des Flüsschens kommen wir auf dem Rundwanderweg an den Resten einer alten Mühle vorbei.
Wer gern eine längere Wanderung unternehmen will, startet einfach an der Mündung der Lepena in die Soca und folgt der Lepena flussaufwärts. Dabei genießt man oft herrliches Bergpanorama.

Im schattigen Lepena-Tal macht Wandern mit Kindern am Wasser entlang richtig Spaß.
Wandern durch die Tolmin Schlucht
Deutlich belebter, wenngleich auch spektakulärer ist die Route durch die Tolminschlucht. Der Wanderweg durch die Schlucht kostet jedoch Eintritt (mit 8€ für Erwachsene nicht zu knapp). Am Eingang erhält man dafür eine Karte, auf der sämtliche Wege verzeichnet sind. In der Schlucht habe ich auch Wanderer getroffen, die einen der offenen anderen Zugänge zur Tolminschlucht genutzt haben. Viele Wege in der Schlucht führen zu besonderen Aussichtspunkten und enden dort. Vom regulären Eingang aus steigt man mit diesen Abstechern auf. Oben kann man ein paar Meter einer Höhle erkunden und von der irre hohen Teufelsbrücke aus hinab blicken.
Mehr Tipps zum Wandern in Slowenien mit Kindern hat Eva von 2-unterwegs.de zusammengestellt.

Der Wanderweg durch die Tolminschlucht führt an vielen Naturschauspielen vorbei.
Extra: Fahrradtouren bei Tolmin
Wir sind zur Tolminschlucht vom Camp Gabrje mit dem Fahrrad gefahren. Der Weg führt zunächst weitgehend flach und komplett autofrei an der Soca entlang und biegt dann in den Ort Tolmin ein. Dort sind heftige Steigungen zu bewältigen und auch danach geht es weiter steil bergauf, bevor der Weg nach dem Ort Zatolmin zur Schlucht hin abfällt.
Weniger steil verläuft der Radweg von Tolmin nach Kobarid zunächst direkt an der Soca entlang, dann auf einer wenig befahrenen Nebenstraße durch die urigen Dörfer Volarje, Selišče und Kamno. Beim Radfahren hat man wunderbare Weitblicke über das Tal.

Bei Tolmin kann man bequem auf breiten autofreien Wegen Fahrrad fahren.
Soča-Tal mit Kindern
Zu allen Wanderungen und Sehenswürdigkeiten im Soča-Tal, die ich hier vorgestellt habe, hat mich mein Sohn im Alter von 6 Jahren oder 10 Jahren begleitet. Alle Wanderungen sind bequem auch mit Sechsjährigen zu machen – bis auf das Ende des Wanderweges zur Soča-Quelle.
Das Highlight für mein Kind war bei unserem zweiten Urlaub im Soča-Tal das Baden in der in der Soča. Das geht nicht überall am Fluss, denn an manchen Stellen sind die Strömungen zu gefährlich. Am Camp Gabrje und am Kamp Lazar war es aber problemlos.
Mein Sohn hatte endlos Spaß am privaten kleinen Rafting auf der Luftmatratze durch das flache Flussbett am Camp Gabrje. Aber Vorsicht: Das Wasser der Soča ist immer eiskalt. Wenn ihr im Hochsommer im Soča-Tal Urlaub mit Kind macht, dann packt also am besten einen Neoprenanzug* ein – für die Kinder und vor allem für euch.

Baden und Luftmatratzen-Raften auf der Soca: Highlights für Kids beim Familienurlaub im Soca-Tal im Sommer
Reiseführer Soča-Tal und Triglav-Nationalpark mit Kindern
Wenn ihr Urlaub im Soča-Tal mit Kindern plant, empfehle ich euch den 2022 neu erschienenen Reiseführer Soča-Tal und Triglav-Nationalpark (bei amazon bestellen*) aus der Reihe Naturzeit mit Kindern. Autorin Eva Wieners ist mit ihrer Tochter seit Jahren immer wieder im Soča-Tal unterwegs.
Der Reiseführer enthält 45 Wander- und Entdeckertouren (auch die meisten oben beschriebenen) und außerdem jede Menge Infos und Adressen für weitere Aktivititäten mit Kindern im Soča-Tal und Triglav-Nationalpark. Außerdem erfahren wir mehr über die Entstehung der Landschaft, die Pflanzen- und Tierwelt, aber auch über Geschichte, Legenden und die bäuerliche Kultur in Sloweniens wildem Westen, und es gibt jede Menge Tipps für Campingplätze, zur besten Reisezeit und allem weiteren, was man für einen Urlaub im Soča-Tal wissen sollte.
Habt ihr noch Fragen oder Anregungen? Dann hinterlasst mir einen Kommentar!
Ach so schön. Wir wollten letzten Herbst nach Slowenien, nachdem im Sommer ja gefühlt jeder dort war. Da kamen wir dann zu spät und die Grenzen wurden geschlossen. Zum Glück war ich 2000 schon mal dort. Da war Slowenien noch ganz schön runtergerockt. Möchte daher unbedingt mal wieder hin, um zu sehen, wie sehr es sich verändert hat. GlG, Nadine
Nach 20 Jahren kann man das durchaus machen, Nadine. Ich bin gespannt, wie du es finden wirst.
Liebe Grüße
Gela
Hallo Angela,
die Soca haben wir vor Jahren als Wildwasserpaddler kennen- und lieben gelernt. Wir haben dort auf dm Campingplatz übernachtet, sind gepaddelt oder gewandert. Die Landschaft ist überwältigend und das türkisfarbene Wasser sucht seinesgleichen. Wir sind dann auch mal nach Ljubjana gefahren, was uns gut gefallen hat. Jetzt, wo wir nicht mehr Kajak fahren, finde ich deine Tipps für andere Aktivitäten gut.
LG Marcus
Lieber Marcus,
das Soca-Tal ist so vielfältig. Da geht noch einiges. Und Ljubljana geht sowieso immer wieder!
Liebe Grüße
Angela
Toller Beitrag, was für ein wundervolles Land. Hatten wir selbst noch gar nicht so als Urlaubsziel im Fokus. Ist jetzt auf dr Liste, gerade auch weil man mit dem Auto anreisen kann
Slowenien ist ein Träumchen – nicht nur das Soca-Tal. Da gibt es soooo viel zu entdecken, dass ich mit dem Blogbeiträge-Schreiben gar nicht nachkomme 😉
Liebe Grüße
Angela
Sehr schön beschrieben. Da werden Erinnerungen wach!