Last Updated on 12. September 2017 by Gela
Der gewöhnliche Berliner verlässt seinen Bezirk freiwillig nicht öfter als zweimal im Jahr – sagt irgendeine Statistik. Das beschert ihm bis zum Lebensende jede Menge Neuentdeckungen in nächster Nähe. Bei unterwegsmitkind wird das Potenzial der Metropole vielleicht nicht ganz so lange reichen. Aber gerade haben wir auch mal wieder eine schöne Neuentdeckung gemacht: Ein Familienausflug zur Zitadelle Spandau mit Kindern lohnt sich.
Ehrlich gesagt habe ich das zu spät festgestellt, nämlich um sechs Uhr abends, als die Museen und sonstigen Sehenswürdigkeiten in der Zitadelle Spandau schon geschlossen hatten. Und ich war selbst überrascht, was es dort alles gibt, denn bei meinen bisherigen Konzertbesuchen dort, habe ich davon nichts mitgekriegt. Und von der Ausstellung mit den Kanonen hätte der Sohn auf jeden Fall gern mehr gesehen, als durch die Fenster zu erspähen war.
Doch der Anlass für unseren Besuch war das Kindertheaterstück „Michel aus Lönneberga“ auf der benachbarten Freilichtbühne. Das hat auch wirklich Spaß gemacht und war die 22 Euro für Mama und Sohn wert.
Ich war überrascht, welche lange Tradition die Freilichtbühne an der Zitadelle schon hat. Sie feiert in diesem Jahr ihren 95. Geburtstag. Es gibt dort übrigens auch „Umsonst und Draußen“-Konzerte. Das Programm findet man unter kulturhaus-spandau3.de.
Nach der Theateraufführung haben wir uns über den Fledermaus-Spielplatz auf dem Weg zum Eingang der Zitadelle gefreut. Er liegt herrlich im Grünen und direkt an dem Wassergraben, der die Zitadelle umringt.
Der Pflasterhof der Zitadelle wird für Konzerte, Open-Air-Kino und viele weitere Veranstaltungen genutzt. Am 24.7. findet zum Beispiel ein Food-Markt statt (weitere Veranstaltungs-Infos auf der Homepage der Zitadelle). Interessant sind die Nebengebäude und Gemäuer. Stellenweise habe ich mich an die Toskana erinnert gefühlt. Das mag auch den Palmen in Töpfen zu verdanken sein, die das Restaurant am Eingang aufgestellt hat.
Architektur- und Geschichtsinteressierte sind in der Zitadelle Spandau gut aufgehoben. Schließlich zählt sie zu den bedeutendsten und am besten erhaltenen Renaissance-Festungen Europas. Außerdem darf sie das älteste Gebäude Berlins zu ihrem Ensemble zählen. Den mittelalterlichen Juliusturm kann man tagsüber auch besteigen. Nachts wollen dort wahrscheinlich die Fledermäuse ihre Ruhe haben. 10.000e haben die Zitadelle als Heimat gewählt. Deshalb gibt es auch Fledermaus-Führungen durch die Gewölbe – aber natürlich nicht um 6 Uhr abends…
Weitere Infos zur Zitadelle Spandau
Die Zitadelle Spandau ist mit der U-Bahn Linie 7 zu erreichen. Sie liegt zwischen den Stationen Zitadelle (derzeit Baustelle) und Spandau Altstadt. Die Havel ist nicht weit.
Öffnungszeiten, Preise, Veranstaltungen und alle weiteren Infos: www.zitadelle-berlin.de
Haha, Ines! Es ging bei der Statistik ums FREIWILLIGE Verlassen des eigenen Bezirks. Nicht mitgezählt wurden Geburtstagsbesuche, arbeits- und einkaufsbedingte Fahrten. Also kurz: Tourist in der eigenen Stadt spielen scheint der Durchschnittsberliner nicht so gern zu mögen. Warum versteh ich auch nicht …
LG, Gela
Wie macht der Berliner das, seinen Bezirk so selten zu verlassen?? Das kann ich mir beim Spandauer schon eher vorstellen 😉
Die Zitadelle ist wirklich cool, ob Konzert oder Kindertheater (wir waren noch bei Pippi Langstrumpf). Schöner Tipp Gela.
LG, Ines