Hippie Hop On Hop Off – San Francisco mit Kind

Last Updated on 13. Januar 2018 by Gela

Ziemlich genau 48 Stunden blieben uns am Ende unserer Wohnmobiltour durch die USA für San Francisco. Also gingen Mama und Sohn (5) von unterwegsmitkind mit einem 48-Stunden-Hop-On-Hop-Off-Busticket auf Entdeckungstour. Für eine Stadtbesichtigung mit Kind war das ideal. Denn mehr hätten wir in der kurzen Zeit nicht sehen können. Meine Erfahrungen aus San Francisco mit Kind und etliche Tipps für Restaurants, Cafés, Spielplätze und kleine Rundgänge.

„If you’re going to San Francisco, be sure to wear some flowers in your hair …“ Der unterwegsmitkind-Sohn nahm die Liedzeile wörtlich und streute sich jede Menge Gänseblümchen auf den Kopf, als wir im östlichsten Zipfel des Golden Gate Parks nahe Haight Ashbury Pause vom Sightseeing in der Flower Power Town gemacht haben. Es war eine der wenigen Pausen im Grünen. Die meisten haben wir einfach im offenen Doppeldecker-Bus gemacht – und einen dicken Sonnenbrand davon mit nach Hause getragen.

Weltwunder sammeln

„Ich habe schon drei Weltwunder gesehen“, berichtet der Sohn stets stolz von unserer Langzeitreise. Weltwunder Nr. 3 (nach Panamakanal und Grand Canyon) war die Golden Gate Bridge. Mit der Bustour haben wir sie von Norden und von Süden gesehen, sind drüber gefahren und gelaufen. Puh, ganz schön lang! „Mama, ich muss pullern“, war dabei zum Glück vorher erledigt. Es hat den Besuch im Mitbringselladen abgekürzt. Ein kalifornischer Kuschel-Seelöwe musste dennoch mit.

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Alles etwas größer in USA … das gilt auch für die Nieten an der Golden Gate Bridge in San Francisco

Zu Fuß über die Weltwunder-Brücke zu laufen, will dennoch überlegt sein. Klar, dass es ein echtes Erlebnis ist, an den dicken Stahltürmen von unten hochzusehen, die die meterdicken Stahlseile des Industriedenkmals aus den 30er Jahren tragen. Doch das bezahlt man mit einer halben Stunde Beschallung durch die irre Geräuschkulisse einer dreispurigen Autobahn. Ein kurzer Fußweg auf die Brücke hätte daher wohl auch genügt. Den Ausblick von der Nordseite auf die Skyline von San Francisco hätte ich dagegen nicht missen mögen. Wir hatten Glück, dass wir vor dem Nebel dort waren, den der Pazifik ab April/Mai oft in die Bucht drückt. So konnten wir über die ganze Bay sehen.

Ein auf Oldtimer gestylter Extra-Bus führte von dort weiter nach Sausalito. Doch der Sohn schlief im Bus ein und war nicht wach zu kriegen, um die Spaziertour zu den bunten Hausbooten zu machen, denen Otis Reading mit ihrem Song „Sitting on the Dock of the Bay“ ein Denkmal gesetzt hat – ein Grund wieder zu kommen!

Auch Seelöwen lieben San Francisco

Den Spätnachmittag haben wir am (supertouristischen, aber trotzdem tollen) Pier 39 zugebracht. Von dort starten die Boote zur Gefängnisinsel Alcatraz, die fast surreal im Nebel schwamm. Doch das Schönste am Pier sind die Seelöwenbänke. Unglaublich viele der pelzigen Meeressäuger genießen dort die Atmosphäre in der Bucht. Ihr Anblick macht uns kurzzeitig vergessen, dass wir in einer Großstadt sind. Die Tiere lassen sich von den Menschenmassen nicht stören.

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Auch fürs Kind spannend: Die Info-Tafel am Restaurant Joe’s Crab mit goldenen Buchstaben, die man tasten kann

Zum Essengehen wählten wir Joe’s Crab – ein Fisch-Diner in der Nähe des Pier 39, das vom ersten Stock aus einen guten Blick auf die Bucht bietet. Das Essen war lecker und reichlich, und wir haben die lockere Diner-Atmosphäre genossen. Benannt ist es übrigens nach Joe Dimaggio – bekannt aus Simon & Garfunkels Mrs. Robinson. „Where have you gone, Joe Dimaggio …“ Die Geschichte der Dimaggio-Brüder kann man auf einer Tafel am Eingang nachlesen.

Von Skyscapers bis Spielplatz

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Wie war das? Alles etwas größer in USA …

Am nächsten Tag staunten der Sohn und ich über die Wolkenkratzer im Finanzviertel. Fast fällt nicht auf, dass sich Menschen in den Straßen befinden, so winzig wirken sie vor den Häuserriesen.

Viel Zeit haben wir auch in Chinatown verbracht. Es war schließlich unsere allererste Chinatown. Der Sohn war fasziniert von dem bunten Krimskrams in den Läden. Ich konnte mich an den schnörkeligen Häusern kaum sattsehen.

Mit unserer Pause haben wir aber doch gewartet, bis wir in North Beach an der Columbus Ave mit dem Caffe Greco ein schönes italienisches Café gefunden haben. Es liegt in der Nähe des Washington Square. Dort folgte der zweite Teil der Pause auf dem schattigen Kinderspielplatz.

Parks und Szeneviertel

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Das Kind tobt auf der Wiese, während ich den Ausblick genieße.

Doch es gab noch so viel zu sehen. Also hüpften wir wieder in den Bus und fuhren eine gute Strecke bis zum Alamo Square. Der Park liegt auf einem Berg und bietet nicht nur reichlich Platz zum Spielen und Toben, sondern auch eine fantastische Aussicht auf das Finanzviertel, die durch eine Reihe Altbauten im Vordergrund höchst malerisch dekoriert wird. Die bunt bemalten viktorianischen Häuser heißen deshalb auch treffend „Postcard Row“ (Postkartenreihe) oder Painted Ladies.

Nächster Hop Off-Stopp: Das Szeneviertel Haight Ashbury, östlich des Golden Gate Parks. Die Haight Street ist so etwas wie die Oranienstraße (Berlin) von San Francisco. Es wimmelt nur so von alternativ angehauchten Cafés und Läden. Mit Kind habe ich mich auf die Creperie beschränkt, ohne Kind wäre ich wahrscheinlich für den Rest des Nachmittags in einem der Platten-/CD-Läden versumpft. Im Viertel säumen viele schöne Altbauten die schrägen, bergigen Straßen – San Francisco, wie man es von Bildern kennt.

Vor uns lag noch der Golden Gate Park. Eigentlich wollten wir Räder ausleihen, doch die Zeit war zu knapp. Aus demselben Grund entfiel auch der Besuch in einem der beiden Museen. Vor allem das de Young Museum hätte mich mit seiner Sammlung internationaler moderner Kunst und seinem Aussichtsturm auch von innen interessiert – noch ein Grund wieder zu kommen.

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De Young Museum im Golden Gate Park von San Francisco

Der Rückweg führte uns an der „Crookedest Street“ / Lombardstreet vorbei. Die geplante Rückfahrt von dort zum Hotel mit der Cable Car fiel leider aus, weil die Cable Car permanent überfüllt war – dritter Grund für einen neuen Besuch in San Francisco. Stattdessen ging es halb mit dem Bus, halb zu Fuß durch die sympathische Polk Street, in der man abseits der touristischen Highlights etwas ins Alltagsleben von San Francisco hinein schnuppern kann. Die Stadt schwingt in einem unglaublich entspannten Rhythmus, was angesichts der Größe wirklich erstaunt.

Hoteltipp für San Francisco mit Kind

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Blick aus dem Fenster unseres Hotelzimmers

Ruhig und bequem geschlafen haben wir im Cova Hotel, das wir zusammen mit unseren Flügen für die Langzeitreise durch Amerika recht günstig vorgebucht hatten. Die Lage nur wenige Blocks vom Union Square entfernt, war sehr praktisch, auch wenn man im Viertel Tenderloin durchaus auf bitterste Armut treffen kann. Das große Frühstücksbuffet im Hotel-Café haben wir sehr genossen. Das Preis-Leistungsverhältnis überraschte: Unser Apartment mit getrenntem Schlaf- und Wohnzimmer und Küchenecke kostete – dank der langen Vorausbuchung – weniger als 100 Euro pro Nacht. Wir wollten kurzfristig eine Nacht dazubuchen. Das wäre aber mehr als doppelt so teuer gewesen.

Transparenzerklärung: Für keinen der hier erwähnten Restaurant-, Café- oder Hoteltipps habe ich Geld oder andere Gegenleistungen erhalten.

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Alles so schön bunt hier – findet das Kind im Hippie-Viertel Haight Ashbury von San Francisco

Wollt ihr mehr über San Francisco mit Kind wissen? Charnette war mit ihrer Familie 2016 ebenfalls dort: https://www.wiraufreise.de/san-francisco-urlaub/

Wart ihr selbst schon in San Francisco mit Kind unterwegs und habt Tipps? Dann hinterlasst mir einen Kommentar.

Wollt ihr mehr über meinen Roadtrip mit Kind im Wohnmobil durch die USA wissen? Hier findet ihr weitere Beiträge. https://unterwegsmitkind.com/category/weltweit/usa/

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