Das Fest der Alten

Last Updated on 8. Januar 2018 by Gela

– Wie Quito Sylvester feiert –

Ecuador – Mit Kind in Quito an Sylvester ist schon tagsüber für Spaß gesorgt. Beim Fest der Alten in Ecuadors charmanter Hauptstadt gibt es Monster und Puppentheater der anderen Art.

Neun Uhr abends am letzten Tag des alten Jahres. Auf den Straßen tobt die Fiesta de los Viejos, das Fest der Alten. Im hellhörigen Hostelzimmer bin ich akustisch mittendrin. Es stört nicht. Den Sohn stört das auch nicht. Der schläft selig voller verrückter Eindrücke.

Ecuador Kind Quito Sylvester

Ich bin kein Sylvester-Fan. Deshalb genügt mir die akustische Beteiligung am Abend vollauf. Die Anfänge der Fiesta haben wir am Mittag im Neustadtviertel Mariscal von Quito
miterlebt. Immer mehr Menschen liefen durch die zentrale Avenida del Amazonas, gut bewacht von reichlich Stadtpolizei. Wahrscheinlich ist Quito an keinem Tag sicherer als an Sylvester. Auch jetzt noch wird die Festmusik quasi minütlich von Polizeisirenen untermalt.

Ecuadors Hauptstadt Quito feiert Sylvester

Der Brauch will, dass die Quitenos kleine Puppen machen und sie in der Sylvesternacht verbrennen. Die Puppen sind die Alten, die gefeiert werden, aber auch verabschiedet. Deshalb stellen die Puppen oft Personen dar, von denen sich der Puppenmacher im Lauf des Jahres getrennt hat. Oder solche, mit denen er gar nichts zu tun haben will. Jedes zweite Auto hatte heute so eine Puppe vorn an der Stoßstange.

Ecuadors Hauptstadt Quito feiert Sylvester mit Puppen

Doch natürlich haben die Geschäfte und auch die Stadt Quito selbst längst entdeckt, wie werbewirksam das Puppentheater ist. Deshalb gibt es auch große Monsterpuppen und ganze Puppenszenarien, die wie im rheinischen Karneval nicht selten Politiker auf die Schippe nehmen. Dazu tragen die Leute verrückte Perücken und Masken, die auch oft bekannte Persönlichkeiten zeigen. Monster sind aber ebenso beliebt. Beim Sohn auch.

Ecuador mit Kind in Quito an Sylvester

Quito – Stadtbesichtigung mit Kind

Mama und Sohn haben am Mittag mitgefeiert und dabei den Mariscal erkundet. Umrahmt haben wir den Sylvesterstadtspaziergang mit zwei Spielplatzbesuchen in Parks. Morgens waren wir im zentralen El Ejido, dessen großer Spielplatz in jedem besseren Reiseführer steht. Am späten Nachmittag sind wir einem Tipp des Polizisten gefolgt, der sich zur Sylvestersicherheit im Hostel einquartiert hatte, und haben den Bus hinauf zum Parque Itchimbia genommen. Der stand in keinem meiner Reiseführer. Er war schon fast unheimlich leer, gilt aber als absolut sicher. Dabei bietet er dem Auge einen Festschmaus, denn dort liegt einem Quito langgestreckt zwischen den beiden Vulkanketten der Sierra zu Füßen.

Ecuador Kind Quito Sylvester

Der Sohn war in bester Entdeckerlaune. Vielleicht hat ihn die Statue von Alexander von Humboldt im El Ejido Park dazu animiert. Von Langeweile keine Spur. „Hier ist alles anders als bei uns.“ Gelbe Straßenschilder, grüne Ampelmännchen, die laufen, blaue Busse… Alles ist interessant. Die ganze Stadt ein Abenteuerspielplatz. Auf der Avenida del Amazonas ließ es sich gut auf erhabenen Straßenmarkierungen balancieren. In den Parks war Rennen oder Verstecken angesagt. Oder Fangen. Bis zum Nachmittag war ich dafür schließlich auch fit genug. Es scheint, als ob wir die Höhenakklimatisation gepackt haben.

Ecuador Kind Quito Sylvester Park Spielplatz

Feliz Ano Nuevo!

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